Dienstag, 17. November 2009

Therese von Vichy

Das junge Mädchen - es war sechzehn Jahre alt - lebte mit seinem Vater und einem kleinen Affen in einem Wohnwagen, der auf einem brachliegenden Gelände stand. Eines Tages merkte Therese, daß sie schwanger war. Die Polizei, die dahinter einen Fall von Blutschande witterte, stellte eine diskrete Untersuchung an. Der Vater des jungen Mädchens, ein sehr beschränkter, aber streng christlicher Mann, schied als Schwängerer alsbald aus, zumal er allen Ernstes glaubte, sein bescheidener Wohnwagen solle durch Eingreifen des Heiligen Geistes genau wie weiland in Bethlehem (und warum eigentlich nicht?) durch eine Wundergeburt beehrt werden.

Schließlich kam das Mädchen ganz normal nieder - aber mit einer Mißgeburt, die halb Affe, halb Mensch war. Das Wesen war nicht nur lebendig, sondern erwies sich auch als völlig lebensfähig. Therese gestand nun ihr sträfliches Verhältnis zu dem Affen, so daß das Produkt des ungleichen Paares einige Tage nach seiner Geburt durch eine Einspritzung getötet wurde.

Dr. T... aus Vichy untersuchte die Mißgeburt; sein wissenschaftlicher Bericht und das Ergebnis der gerichtlichen Ermittlungen werden im Stadtarchiv aufbewahrt.

Entnommen dem Buch "Verratene Geheimnisse" von Robert Charroux (Goldmann-Verlag1967, Seite 174)

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