Samstag, 17. November 2012

In die wohlverdiente Rente

Meine Damen und Herren,

als ich im Jahre 2009 (am 15. November) mit Moreaus Insel an den Start ging, dachte ich niemals, dass sich dieser Blog so lange halten würde. Im Laufe der Jahre hatten sich einige unglaubliche, skurrile und interessante Informationen bei mir angesammelt, bei denen ich nicht wusste wie ich diese verwerten konnte. Da es anscheinend auch keinen richtigen Platz für diese im Internet gab, schuf ich Moreaus Insel. Die Homage an H.G. Wells Roman Die Insel des Dr. Moreau sollte gleich zeigen um was sich die Themen des Blogs drehen sollten - die verschiedenen fließenden Übergänge zwischen Mensch und Tier.

Ich setzte mir als Vorgabe mindestens einmal die Woche einen Beitrag zu posten. Was zu Anfang noch einen riesen Spaß machte war das Forschen und das "mich selbst immer wieder überraschen lassen".

Jetzt feiert dieser Blog sein dreijähriges Bestehen!

Leider entwickelte sich meine Vorgabe mittlerweile zur Last. Wo ich Anfangs noch eifrig das Netz und andere Quellen durchforstete, bin ich mittlerweile froh so schnell wie möglich einen Beitrag in der Tagespresse zu finden, den ich dann auf dem Blog präsentieren kann, um mich dann dem Wochenende und meinen anderen Interessen zu widmen. Dementsprechend finden sich auch schon seit längerem nicht mehr so überraschende Beiträge auf dem Blog, wie man sie aus der Anfangszeit kannte.

Wer meinen Werdegang etwas verfolgt hat, dürfte auch festgestellt haben, dass ich mich immer mehr ins Private zurückziehe. Ich hatte ja schon vor längerem bekannt gegeben, dass ich keine weiteren Bücher über magische Themen schreiben werde, was sich bis auf das Vorwort von Uwe Sieberts "Totenheer" auf meine gesamte "schriftstellerische" Tätigkeit ausdehnte. Ich habe einfach keine Lust mehr meine Zeit damit zu verbringen Wörter in die Tasten zu drücken. Man kann es kaum glauben, aber ich hatte mal kurz aus dem Fenster gesehen und da draußen war tatsächlich eine große weite Welt mit der man sich beschäftigen kann und selbst ein Tag den man sich in die Fernsehcouch einmummelt und genüsslich in die Decke furzt hat seine schönen Seiten.

Ein anderer Punkt ist die rechtliche Seite. Ich war immer bemüht, nach bestem Wissen und Gewissen, mich mit meinem Blog an geltende Gesetze zu halten und immer deutlich darauf zu verweisen woher der jeweilige Beitrag stammt. Je bekannter man aber wird, desto mehr sehen sich provoziert einem ans Bein zu pissen, was die gegenwärtig unklare Rechtslage im Internet nicht gerade leichter macht. Bisher sah sich glücklicher Weise noch keiner von meinem Blog herausgefordert und dabei möchte ich es eigentlich belassen. Der Blog soll ja nicht nur den Lesern, sondern auch mir Freude bereiten.

Nach all den oben genannten Punkten bin ich nun zu dem Schluss gekommen mich bei all den Lesern dieses Blog für ihr reges Interesse zu bedanken und den Blog nun bis auf weiteres ruhen zu lassen. Ich werde, falls sich etwas von Bedeutung ereignen sollte, evtl. alle paar Schaltjahre mal einen mich betreffenden Post hier absetzen, aber die wöchentlichen Beiträge wird es nicht mehr geben. Wer dennoch mit mir in Kontakt bleiben oder treten möchte, der kann mich gerne in Zuckerbergs Zauberreich anschreiben:

https://www.facebook.com/onkel.urian

Ich bedanke mich noch einmal herzlich bei all den Lesern für ihr Interesse und wünsche viel Spaß beim selbst forschen.

Euer Onkel Urian

P.S.: Zu guter Letzt möchte ich noch auf den interessanten neuen Blog meines Mitposters Ben Void hinweisen:
http://mind-and-machine.blogspot.de/


Freitag, 16. November 2012

Ausstellung im Naturkundemuseum Kassel


Ich kann es mir leider nicht ansehen, aber sicherlich wird es den einen oder anderen Leser interessieren. (Anmerkung von mir O.U.)

Wilde Affenmenschen in den Wäldern, Seeungeheuer in den Tiefen des Ozeans? Rund um den Globus existieren seit alters her Geschichten über die abenteuerlichsten Geschöpfe. Wilde Berglandschaften, undurchdringliche Wälder und der unergründliche Ozean regen die Fantasie der Menschen an und lassen sie dort rätselhafte Tiere vermuten. Die meisten Geschöpfe aus diesen Erzählungen sind aus naturwissenschaftlicher Sicht völlig unwahrscheinlich. Einige legendenhafte Tiere wurden jedoch Wirklichkeit!

Die Ausstellung wandelt auf den Spuren der sogenannte Kryptozoologie. Diese versucht die Existenz von biologisch sinnvollen Tieren zu beweisen, die entweder als ausgestorben gelten oder bislang noch gar nicht wissenschaftlich beschrieben sind. Trotz der eher vagen Spuren, wie alten Überlieferungen, verwackelten Bildern und Augenzeugenberichten, hat die Suche nach unbekannten Lebewesen auch Erfolge vorzuweisen.

Die Ausstellung zeigt lebensgroße und detaillierte Rekonstruktionen kryptischer Lebewesen in eindrucksvollen Szenarien. Dabei werden unwahrscheinliche Tiere genauso wie real existierende "Monster" vorgestellt. Begegnen Sie dem Ungeheuer von Loch Ness, dem legendären Bigfoot aus den Wäldern Nordamerikas oder der riesigen Seeschlange auf dem offenen Meer. Im Dunkel der weitgehend unerforschten Tiefsee treffen Sie dann auf die tatsächlichen Riesen: den gigantischen, zehn Meter langen Riemenfisch oder den fantastischen Riesenkalmar. Auch der erst 1976 entdeckte Riesenmaulhai ist zu sehen. Wenn solch große Tiere so lange unentdeckt im Meer leben konnten - was erwartet uns dann noch?


Den Abschluss der Ausstellung bilden ausgestorbene Tiere, die von hoffnungsvollen Kryptozoologen immer noch gesucht werden. Gibt es noch Beutelwölfe auf Tasmanien und letzte Moas auf Neuseeland? Oder gibt es gar noch Zwergmenschen in Südostasien? Originalpräparate ausgerotteter Arten mahnen hier gleichzeitig, wie die Tierwelt durch den Einfluss des Menschen rasant verarmt.

Quelle: http://www.naturkundemuseum-kassel.de/museum/sonderausstellung/ausstellungen/Monster.php

Donnerstag, 15. November 2012

Auf der Suche nach ewigem Leben

(cfl/ah) - Sind wir der Unsterblichkeit einen Schritt näher? Forscher aus Kiel haben jetzt erstmals nachweisen können, dass das so genannte FoxO-Gen in direktem Zusammenhang mit dem Altern steht.

Bildquelle: http://www.gmx.net/themen/wissen/mensch/889wxao-suche-ewigem-leben


Das FoxO-Gen ist schon seit längerem bekannt. Dieser spezielle Abschnitt der Erbinformation kommt offenbar bei allen Tieren und auch den Menschen vor. Welche Auswirkungen das Gen auf den unscheinbaren, aber für die Alterungsforschung wichtigen Süßwasserpolypen Hydra hat, beschreiben die Kieler Forscher in ihrer Veröffentlichung im Fachjournal "PNAS" . Dieses gerade einmal wenige Millimeter große Lebewesen ist praktisch unsterblich, weil sich seine Stammzellen unbegrenzt teilen können. Es pflanzt sich durch Knospung fort.

Warum wir altern

Bei älter werdenden Menschen verlieren die Stammzellen nach und nach ihre Fähigkeit, neue Zellen zu bilden. In der Folge kann sich alterndes Gewebe kaum noch erneuern. Wenn man in diesen Prozess eingreifen könnte, würde man also die Alterung des Menschen beeinflussen.


Noch ist das nicht möglich, doch die neue Studie gibt immerhin Hinweise, welches Gen wohl eine ausschlaggebende Rolle spielt. "Unsere Forschungsgruppe konnte erstmals direkt zeigen, dass zwischen dem FoxO-Gen und der Alterung ein unmittelbarer Zusammenhang besteht", zitiert die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel den Leiter der Studie, Professor Thomas Bosch, in einer Pressemitteilung. "Da besonders aktives FoxO bereits bei über hundertjährigen Menschen festgestellt wurde, ist es mit großer Wahrscheinlichkeit ein entscheidender Faktor beim Altern – auch beim Menschen."

Kein FoxO - wenig Stammzellen

Die Erstautoren der Studie, Anna-Marei Böhm und Konstantin Khalturin von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, untersuchten in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, was die Aktivität des FoxO-Gens bei den Süßwassertieren bewirkt. Das Forschungsteam konnte nachweisen, dass Tiere ohne FoxO deutlich weniger Stammzellen besitzen als normale Hydren und auch merklich langsamer wachsen.


Die Experten fanden zudem heraus, dass sich bei inaktivem Gen gleichzeitig das Immunsystem negativ beeinflusst. "Ähnlich drastische Veränderungen des Immunsystems wie bei den genetisch veränderten Hydren kennen wir auch von Menschen im Alter", berichtet Professor Philip Rosenstiel vom Institut für Klinische Molekularbiologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, der an der Studie mitarbeitete.

Langes Leben durch FoxO?

Die Kieler Ergebnisse zeigen Folgendes: Das FoxO-Gen spielt beim Erhalt von Stammzellen und eines funktionstüchtigen Immunsystems eine entscheidende Rolle und beeinflusst so wohl auch die Länge des Lebens – vermutlich nicht nur bei der Hydra, sondern auch beim Menschen.

Quelle: http://www.gmx.net/themen/wissen/mensch/889wxao-suche-ewigem-leben

weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/wissen/mensch/889wxao-suche-ewigem-leben#.A1000146


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Freitag, 9. November 2012

Sheps Schicksal rührt die Tierfreunde

Das Foto von John Unger und seinem Hund Shep im Superior-See in Wisconsin hat die Online-Comunity bewegt. Dahinter steckt eine herzzerreissende Geschichte, die nun ein Happy End nehmen könnte.

Bildquelle: http://www.20min.ch/panorama/news/story/28547040

Das bewegende Bild vom kranken Hund Shep und seinem Herrchen John Unger hat die Facebook-Benutzer auf der ganzen Welt gerührt. Unger hat seinen Schäferhund in den Armen und schwimmt mit ihm im Superior-See in Wisconsin. Shep hält die Augen geschlossen und scheint den Moment in vollen Zügen zu geniessen.


Das Foto wurde in den letzten Tagen unzählige Mal geteilt, bis es über 400 000 «Gefällt-mir»-Klicks erreichte. Knapp 31 000 Mal wurde es zudem kommentiert. Denn das Besondere am Bild ist nicht der badende Hund, sondern die Seelenruhe und die Entspanntheit, die das Bild vermittelt.

Mit dem Bild kommt vielleicht auch die Liebe

Die Geschichte von John Unger und Shep hat vor fast 19 Jahren begonnen. Unger holte den damals acht Monate alten Welpen aus einem Tierheim. Doch bald begannen Sheps gesundheitliche Probleme. Das Tier leidet an Arthrose und hat starke Schmerzen. Mit zunehmendem Alter wurde alles noch schlimmer. Unger versuchte die Krankheit seines Vierbeiners mit verschiedenen Therapien zu behandeln, doch es half alles nichts.

Da entdeckte John Unger, dass Shep sich sehr wohl im warmen Wasser fühlte. Er nahm seinen Hund daraufhin immer öfter zum See mit. Obwohl beim Baden Sheps Schmerzen etwas nachliessen, war seine Krankheit nicht geheilt. Das dürfte sich allerdings bald ändern: Die Internet-Gemeinde hat nun Geld gesammelt, um Shep eine Laser-Therapie zu finanzieren.

Wie das US-Nachrichtenportal «Digital Journal» berichtet, haben 19 Personen eine beachtliche Summe gespendet, um Shep in einer Tierklinik behandeln zu lassen. «Er hatte schon drei Seancen», erzählte Tierarzt Erik Haukaas. «Shep geht es schon bedeutend besser. Er kann sogar etwas schneller rennen.» Nicht nur Shep darf sich dank der Veröffentlichung des berührenden Bildes auf ein neues Leben freuen: «Bei mir kommen viele Frauen vorbei und fragen, ob John Unger Single sei», lacht Tierarzt Haukaas. In der Tat, Unger ist nicht nur Single, sondern auch auf der Suche nach einer neuen Liebe.

Quelle: http://www.20min.ch/panorama/news/story/28547040

Bildquelle: http://www.dogster.com/files/john-unger-schoep-lake-dog-therapy-stonehouse-photography-2.jpg

Bildquelle: http://www.wcsh6.com/news/article/210257/108/Viral-photo-tells-the-tale-of-dogs-best-friend


Freitag, 2. November 2012

Elefantenbulle spricht Koreanisch - Wissenschaftler erstaunt

Hallo, setz dich, leg dich, nein und gut: Elefanten-Bulle Koshik kann fünf koreanische Wörter verständlich mit Maul und Rüssel imitieren.

Von Nadja Podbregar

London. Ein Elefantenbulle verblüfft die Wissenschaft. Er kann fünf Wörter verständlich äußern - auf Koreanisch. Wenn sich Koshik im Everland Zoo in Südkorea den Rüssel ins Maul steckt, bringt er Laute hervor, die der menschlichen Sprache so gut entsprechen, dass sie ohne Probleme verstanden werden. Damit nutzt der Elefantenbulle eine sowohl für Elefanten als auch insgesamt für Tiere völlig neue Technik der Tonerzeugung, berichtet ein internationales Forscherteam im Fachmagazin "Current Biology".

Donnerstag, 1. November 2012

Und die Story galoppiert voran

Nach langer kräftezehrender Abstinenz ist endlich die Durststrecke überwunden und die kleinen Ponys reiten wieder.

Die deutsche Übersetzung der zweiten Staffel beginnt am Montag den 5. November um 9.40 auf Nickelodeon (Ja, immer noch zu solch einer unsäglichen Zeit - Einige Leute wollen offensichtlich nicht, daß diese Serie hierzulande ein Erfolg wird). Zum Glück gibt es immer noch YouTube... Im Gegensatz zur englischsprachigen Ausstrahlung wird seltsamer Weise mit der Doppelfolge der königlichen Hochzeit begonnen. Ob im Anschluss die tatsächliche Folge des Serienstarts gesendet wird ist mir noch nicht bekannt, Discords Auftritt wird sich also noch etwas verzögern.

Bildquelle: http://cheezburger.com/6666759936

Am 10.11.2012 beginnt dann die Ausstrahlung der dritten englischsprachigen Staffel und es ist wieder sehr wahrscheinlich, daß diese weltweit über verschiedene Livestreams verfolgt werden kann. Zur zeitlichen Orientierung:
http://ponycountdown.com/

Thema der ersten Doppelfolge ist die mysteriöse Kristallstadt im Norden Equestrias. Um ein bisschen ins Mythologische abzuschweifen. Der Nordpol und ein dort unter dem Eis verstecktes geheimnisvolles "Erbe der Menschheit" ist ja immer wieder Thema von mehr oder weniger esoterischen Überlieferungen. Seien es die Theosophen, welche die ersten Menschen am Nordpol materialisieren lassen. Seien es so illustre Gestalten wie Guido von List oder Ior Bock, die dort den Ursprung der menschlichen Kultur vermuten. Mysteriöse Eingänge zum inneren der Erde wie sie das Tagebuch des Admiral Byrd behauptet, werden auch immer wieder einmal erwähnt, selbst wenn Admiral Byrd zum fraglichen Zeitpunkt soweit vom Nordpol entfernt war wie nur irgend möglich - er war nachweislich auf seiner berühmten Südpolexpedition, aber vielleicht war er nur etwas desorientiert wegen der Nazi-Flugscheiben ;-D. Zumindest nehmen einige diese Geschichte so ernst, daß schon seit längerem eine Expedition geplant ist um diesen Eingang ins innere der Erde zu finden ( http://www.npiee.org/ ). Aber auch der Mythenforscher Bal Gangadhar Tilak findet zahlreiche Bezüge zu einer nordischen Urheimat in der Polregion. Julius Evola bezieht sich durchweg auf einen polaren geistigen Bezugspunkt in der esoterischen Tradition. Es ist auch wissenschaftlich erwiesen, daß der Nordpol in der Vergangenheit seine eisfreien Momente erlebte, in wie weit diese ganzen mythologischen Bezüge einen wahren Kern bergen, dürften wir bei fortschreitender Erderwährmung nach Einschätzung einiger Forscher evtl. in den nächsten dreißig bis vierzig Jahren herausfinden.

Stoff für Fantasiegeschichten bot und bietet diese Region auf jeden Fall schon seit langem. Da sich diese Bezüge aber in den letzten Jahren deutlich häuften ( es seien hier nur die Filme Alien vs. Predator und Transformers erwähnt) ließ ich mich vor ein- zwei Jahren zu dem Kommentar hinreisen: "Wenn das so weitergeht, dann wird bald eine "Sex and the City" Folge davon handeln wie Carrie ihre Handtasche am Nordpol sucht". Glücklicherweise ist es nie soweit gekommen, umso amüsanter finde ich, daß sich jetzt die kleinen Ponys dieses Themas annehmen.

Bisher sind als Fanleckerlis vom Fernsehsender "The Hub" zwei Lieder der kommenden Doppelfolge veröffentlicht worden und ganze Acht Minuten der ersten Folge, die auch den Auftritt eines weiteren vielversprechenden neuen Bösewichtes verspricht. Wir dürfen gespant sein!



Siehe auch:
http://moreaus-insel.blogspot.de/2011/09/bronys-und-pegasis-freundschaft-ist.html
http://moreaus-insel.blogspot.de/2012/04/best-royal-wedding-ever.html
http://moreaus-insel.blogspot.de/2012/08/discord-schleicht-sich-in-realfilm.html

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Entführtes Mädchen wuchs in Horde Äffchen auf



Die Britin Marina Luz Chapman behauptet, sie sei als Kind im Dschungel ausgesetzt und von Affen groß gezogen worden. Bis sie von Jägern an ein Bordell verkauft wurde. Doch Experten sind skeptisch.

Bildquelle und weiterer englischsprachiger Artikel: http://www.anorak.co.uk/337249/strange-but-true/marina-chapman-was-marina-luz-the-child-raised-by-monkeys.html/


Sie kletterte bis in die höchsten Baumgipfel, fing Vögel und Kaninchen mit bloßen Händen, schlief unter freiem Himmel und ging nie zur Schule oder zu einem Arzt. Es ist eine wirklich wilde Kindheit, die Marina Luz Chapman aus Großbritannien schildert: Die Frau aus der Kleinstadt Bradford wuchs angeblich im kolumbianischen Dschungel auf – als Mitglied einer Horde von Kapuzineräffchen.
Zeitungen haben Chapman bereits den Namen "Tarzana" gegeben, in Anlehnung an den Roman des Schriftstellers Edgar Rice Burroughs, der schon vielfach verfilmt worden ist, unter anderem mit Johnny Weissmüller in der Hauptrolle. Neben Rudyard Kiplings "Dschungelbuch" hat wohl kaum ein anderer Roman die Vorstellung der westlichen Welt vom Leben im Urwald mehr geprägt und das vermeintlich harmonische Zusammenleben von Mensch und Tier stärker idealisiert.
Doch mit der Romantik der Welt von Tarzan oder Mowgli, die von wilden Tieren (Affen bei Tarzan, Wölfe bei Mowgli) liebevoll aufgenommen und großgezogen wurden, hatte Chapmans Kindheit wenig gemein, wie die britische Zeitung "The Sunday Times" berichtet. Ganz im Gegenteil.

Misslungene Geiselnahme


Hungrig, durstig und einsam – das sind die frühesten Erinnerungen Chapmans an den Dschungel. Sie vermutet, dass sie 1950 in Bolivien geboren und als etwa Vier- oder Fünfjährige aus ihrem Dorf entführt wurde.

"Da war plötzlich eine schwarze Hand, die mir ein feuchtes, weißes Tuch über Mund und Nase hielt. Als ich zu schreien versuchte, wurde die Hand härter und der Himmel schwarz", schreibt Chapman auf der Homepage ihres Literaturagenten, der ihre Geschichte für glaubwürdig hält.

Im April 2013 soll ihre Autobiografie "The Girl With No Name" (das Mädchen ohne Namen) zeitgleich mit einer BBC-Dokumenation erscheinen. In Deutschland kommt das Buch vermutlich im August nächsten Jahres auf den Markt.

Aus der Zeit vor ihrem Leben in der Wildnis erinnere sie sich nur an einen Garten, in dem sie mit Erbsenschoten spielte, und an eine schwarze Puppe. Eine Entführung des Mädchens wäre durchaus eine plausible Erklärung für Chapmans abenteuerliche Kindheit. In vielen Ländern Südamerikas ist Kidnapping weit verbreitet, um Geld zu erpressen. Dabei schrecken die Verbrechern auch nicht vor Kindern aus weniger reichen Familien zurück.

Doch etwas muss bei der Lösegeldübergabe schief gelaufen sein, vermutet Chapman, weshalb sie offenbar ausgesetzt wurde. Jedenfalls will Chapman erst im Dschungel wieder zu sich gekommen sein. Noch immer halb betäubt.

Treffen mit den Kapuzineräffchen


Die Geräusche des Waldes seien erschreckend gewesen, erinnert sie sich weiter, die hohe Feuchtigkeit habe ihr die Luft genommen. Hunger und Durst trieben sie schließlich dazu, nach etwas Essbarem zu suchen. Am zweiten Tag sei sie rund 20 neugierigen Kapuzineräffchen begegnet und ihnen gefolgt.
Die Tiere waren wohl Chapmans Rettung, denn sie kopierte deren Verhalten: Sie aß, was sie aßen; trank nur aus Wasserlöchern, aus denen auch die Äffchen tranken. Dabei sei sie immer auf der Hut vor Großkatzen, giftigen Spinnen oder Riesen-Pythons gewesen.

Irgendwann sei es ihr sogar gelungen, mit den Kapuzineräffchen zu kommunizieren, sie übernahm ihr Sozialverhalten, wurde Teil der Gruppe, spielte mit ihnen und begann, auch um ihre Stellung innerhalb der Hierarchie zu kämpfen. Nur einmal sei sie fast gestorben, berichtet ihre Tochter Vanessa James der "Times", die ihrer Mutter beim Schreiben des Buches half: Als sie von giftigen Beeren gegessen hatte.

Von Jägern ins Bordell verschleppt


Fünf Jahre habe sie so mit den Kapuzineräffchen gelebt, behauptet die Britin. Dann aber sei sie von Jägern nahe der kolumbianischen Großstadt Cucuta gefangen genommen und verkauft worden – an ein Bordell. Der Preis für das Kind: ein Papagei. Mit Drogen sei sie gefügig gemacht und zur Prostitution gezwungen worden.

Nachdem ihr die Flucht gelang, lebte sie auf der Straße – dieses Mal allerdings in einem Beton-Dschungel, denn Cucuta gilt als eine der gesetzlosesten Städte Südamerikas. Gewalt, Mord und Drogen gehören zum Alltag.

Chapman wurde schließlich von einer Familie aufgenommen, in der sie als Hausmädchen arbeitete. Damals soll sie zum ersten Mal Marina Luz als ihren Namen angegeben haben. Als sie mit Freunden der Familie nach Großbritannien reiste, lernte sie ihren späteren Ehemann John Chapman kennen, einen Bakteriologen, den sie im Jahr 1977 heiratete. Die beiden bekamen zwei Töchter, heute arbeitet Marina Chapman in einem Kindergarten.

"Ihre Gute-Nacht-Geschichten spielten immer im Dschungel. Wir hielten das nicht für sonderbar. Mama erzählte halt aus ihrem Leben", erzählt Vanessa James. "Wenn wir was zu essen wollten, mussten wir Lärm schlagen", sagte James. "Alle meine Schulfreunde liebten meine Mutter, weil sie so ungewöhnlich war. Sie war kindlich, in vielerlei Hinsicht."

Für eine BBC-Dokumentation reiste sie mit ihrer Mutter nach Kolumbien und Bolivien – auch um die Eltern ihrer Mutter mithilfe von Medien zu suchen.

Wolfskinder und Affenjungen


Fälle wie der von Marina Chapman gelten immer als spektakulär, doch Experten bleiben skeptisch. Der Autor P. J. Blumenthal hat für sein Buch "Kaspar Hausers Geschwister", das im Februar 2013 in einer neu überarbeiteten Ausgabe beim Deutschen Taschenbuch Verlag erscheinen wird, mehr als 120 Fälle recherchiert und mit noch lebenden "Wolfs-Kindern", die in der Wildnis auf sich allein gestellt waren, Interviews geführt.

"So eine Geschichte wie die von Marina Luz Chapman ist sicher denkbar", sagt der Experte der "Welt". "Es wäre aber der erste belegte Fall aus Südamerika, von dem ich höre."

Bisher kenne er nur die Geschichte des Jungen "Tarzanito", der im Jahr 1933 in El Salvador von Baumfällern aufgegriffen wurde. Auch er war angeblich ein Dschungelkind. Später allerdings stellte sich seine Geschichte als Schwindel seiner Adoptivfamilie heraus.

Tatsächlich gehörte der Junge zu einem Ureinwohnerstamm, der die Ausrottung durch die Spanier überlebt hatte. Er war also mitnichten unter Affen groß geworden.

Belegter Fall aus Uganda


Anders läge laut Blumenthal John Ssebunyas Fall. Der Junge aus Uganda flüchtete als etwa Dreijähriger panisch in den Dschungel. Die Gründe dafür sind unklar, einige behaupten er habe Angst vor seinem gewalttätigen Vater gehabt, andere sprechen von Kriegswirren. Erst mehrere Monate – eventuell sogar ein Jahr – später wird er wiedergefunden. "John war dem Tode nah", sagt Blumenthal über die Rückkehr des Kindes in die Zivilisation.

Der Junge war am ganzen Körper behaart – eine Folge der chronischen Unterernährung. Experten glaubten damals, er habe sich von dem ernährt, was eine Gruppe Grüner Meerkatzen von ihrer Nahrung auf den Boden fallen ließen, hauptsächlich Früchte. "Er wurde keinesfalls von den Affen versorgt oder umsorgt", sagt Blumenthal. Er sei vielmehr geduldet worden.

John, der heute 27 ist, habe Glück gehabt, nicht auf Affen getroffen zu sein, die ihn jagten und fraßen, sagt Blumenthal. "Es gibt zwei Arten von Affen: die einen vertreiben Eindringlinge, können sie sogar töten; die anderen dulden sie."

Blumenthal vermutet deshalb, dass Marina Luz Chapman sich ihre Zeit in der Wildnis auch im Nachhinein idealisiert haben könnte. Eventuell eine Folge des Traumas, das sie durch die Trennung und Entführung erlitten habe. Auch bei dem von Chapman angegebenen Zeitraum sei er skeptisch. "Jemand, der im Wald lebt, verliert sein Zeitgefühl. Es könnten also auch nur fünf Monate statt fünf Jahre gewesen sein."

Dass Chapman mit den Affen kommunizieren konnte, sei laut Blumenthal denkbar. Das habe auch John Ssebunya vermocht – allerdings nur, weil er gelernt hatte, die Affen zu imitieren.
"Die meisten dieser 'Wolfskinder’-Geschichten sind erfunden. Denken Sie nur an den Waldjungen Ray aus Berlin. Da entstammte alles aus der Fantasie." Tatsächlich fand Blumenthal in seiner Recherche nur einen von 120 Fällen bei dem ein Kind von einem Tier regelrecht versorgt worden ist – und zwar nicht von einem Affen, sondern von einem Wolf.


P.S.: Die Kommentare zu diesem Artikel auf Welt.de sind auch interessant. So wird darauf hingewiesen, daß es in Südamerika keine Riesen-Pythons gibt.

Freitag, 19. Oktober 2012

Und gleich noch eine weitere Marke geschafft!

Jawohohol, mein Blogger-Konto verrät mir gerade, daß der vorherige Beitrag der 300. Beitrag in diesem Blog ist.


Zoologe löst Rätsel um das Riesenauge von Florida


Der Zoologe Dan-E. Nilsson aus Schweden ist Experte für Meerestier-Augen. Fünf Jahre lag kaum etwas anderes auf seinem Labortisch. Jetzt warf er einen Blick auf das mysteriöse Riesenauge von Florida.

Bildquelle: http://d1.stern.de/bilder/stern_5/wissen/2012/KW42/auge_florida_fitwidth_420.jpg

Die Welt: Professor Nilsson, haben Sie schon mit Ihren Kollegen über das Auge diskutiert?

Dan-E. Nilsson: Natürlich. Wir sind alle über das Internet verbunden und tauschen uns aus, auch mit Kollegen aus den USA. Als wir das Foto gesehen haben, sind wir alle zu dem gleichen Ergebnis gekommen.

Die Welt: Zu welchem?

Nilsson: Das Auge stammt definitiv von einem Schwertfisch. Und zwar aus mehreren Gründen. Das Auge eines Riesen-Kalmars, das als einziges eine ähnliche Größe hätte, wäre niemals so stabil wie das Auge auf dem Foto. Es wäre sofort kollabiert, übrig bliebe nur eine Tüte Schleim. Außerdem ist die blaue Iris sehr markant, diese finden Sie auf keinen Fall bei einem Riesen-Kalmar.

Die Welt: Sie sind sich wirklich sicher?

Nilsson: Ja, auf jeden Fall. Es gibt nur wenige Tiere, die Augen von dieser Größe besitzen – Riesen-Kalmare, Schwertfische und Wale. Riesen-Kalmar kann ich definitiv ausschließen und einen Wal auch, weil auch diese Tiere keine solch blaue Iris besitzen. Die ist wirklich sehr spezifisch für den Schwertfisch.

Die Welt: Aber das Auge soll riesig sein, größer als ein Baseball, sagte der Sprecher des US-Instituts, wo es gerade untersucht wird.

Nilsson: Schwertfisch-Augen erreichen ja auch im Durchmesser ungefähr eine Größe von neun Zentimetern, also etwa die Größe einer Orange. Dieses Exemplar muss von einem richtig ausgewachsenen Tier stammen, mehrere Meter groß. Aber mit der Identifizierung ist das eigentliche Rätsel ja noch nicht gelöst.

Die Welt: Wie bitte?

Nilsson: Die Frage ist doch: Wie kam das Auge so blutig an den Strand?

Die Welt: Und Ihre Theorie dazu?

Nilsson: Es tut mir sehr leid, aber die Erklärung klingt ganz einfach: Irgendjemand muss es aus dem Schwertfisch herausgeschnitten haben. Vielleicht ein Angler, der es behalten wollte oder so etwas in der Art. Dann ist es wohl versehentlich verloren gegangen, vielleicht weil es glitschig war. Das Auge fiel jedenfalls ins Meer und wurde angespült. Auch das spricht übrigens für die Schwertfisch-These. Die Tiere werden nämlich vor Florida gefischt, also auch vor dem Strand, an dem das Auge gefunden wurde. Wer hat also das herausgeschnittene Schwertfisch-Auge verloren?

Die Welt: Was macht das Auge eines Schwertfisches denn so besonders, dass man es behalten will?

Nilsson: Es zählt zu den größten und schärfsten im Tierreich, neben dem des Riesen-Kalmars. Die Schwertfische können je nach Sichtverhältnissen mindestens 100 Meter weit sehen, obwohl sie unheimlich schnell schwimmen, bis zu 60 Kilometer in einer Stunde. Außerdem heizen sie ihre Augen auf, um so in dem kalten Wasser auf hoher See ihre Beutefische besser ausmachen zu können.

Die Welt: Und warum ist selbst ein erfahrener Zoologe wie Sie von dem blutenden Riesenauge fasziniert?

Nilsson: Das ist schon eine sehr seltsame Geschichte. Augen fallen ja nicht einfach so aus einem Tier heraus. Und wenn es dann auch noch diese Größe hat, dann sind die Menschen schon überrascht. Das passiert nicht jeden Tag.

Quelle: http://www.welt.de/vermischtes/article109823277/Zoologe-loest-Raetsel-um-das-Riesenauge-von-Florida.html

Dienstag, 16. Oktober 2012

Wieder eine Marke geknackt

Nun liegen bereits 150000 Besuche dieses Blogs hinter uns.
Vielen herzlichen Dank für das anhaltende Interesse!


Freitag, 12. Oktober 2012

Tauben haben ein GPS-System im Gehirn

Brieftauben finden sich im Erdmagnetfeld zurecht, weil bestimmte Hirnzellen aufgenommene Informationen zu einer Art Navigationssystem verknüpfen. Das zeigen Versuche in einer Magnetkammer.

Bildquelle: http://looneytunes.wikia.com/wiki/Goodfeathers

Wie Brieftauben stets so sicher wieder nach Hause finden, beschäftigt Wissenschaftler schon seit langem. Nun ist das Rätsel gelöst. US-Forscher entdeckten, dass die Vögel ein Navigationssystem aus speziellen Nervenzellen im Gehirn haben. Bei einem Versuch in einer Magnetkammer konnten die Wissenschaftler 53 Neuronen im Stammhirn identifizieren. Diese verarbeiten die magnetischen Informationen zu einer Art GPS-System. Dafür nutzen die Tiere Intensität, Höhe und Größe des Erdmagnetfelds, schreiben Le-Quing Wu und David Dickman von der Medizinischen Universität Houston in Texas im Fachjournal "Science".

Lange hatten Forscher vermutet, dass der Orientierungssinn von Brieftauben seinen Sitz im Schnabel der Tiere hat. Aber erst kürzlich kam ein österreichisches Forscherteam zu dem Schluss, dass der Sensor sich nicht im Schnabel der Vögel befindet. Wo der Sinn der Tauben für das Magnetfeld sitzt, ist weiter umstritten. Unstrittig ist hingegen, dass Brieftauben sich am Magnetfeld der Erde orientieren.
Hier knüpften Wu und Dickman an. Um dem Geheimnis der Orientierung auf die Spur zu kommen, setzten die Neurowissenschaftler sieben Tauben in einen vom Magnetfeld der Erde abgeschirmten und völlig dunklen Raum. Dann fuhren sie ein künstliches Magnetfeld hoch und runter und maßen die Veränderungen im Hirn der Vögel. Tatsächlich zeigten 53 Neuronen im Hirnstamm deutliche Aktivität, wenn das Magnetfeld sich änderte.

Quelle: http://www.stern.de/wissen/natur/natuerliches-navi-tauben-haben-ein-gps-system-im-gehirn-1819516.html

Freitag, 5. Oktober 2012

Etwas in eigener Sache

Für all jene die es interessiert, ich hatte die Freude zu Uwe Sieberts neuem Roman "Totenheer" ein kleines Vorwort schreiben zu dürfen. Dies ist der bisher letzte Band seiner Larkyen-Reihe, aber keine Bange, der Autor hat mir versichert, daß noch einiges folgen wird.

Die Larkyen-Reihe handelt vom Krieger Larkyen der durch eine seltene Himmelskonstellation (die Schwarze Sonne) als Unsterblicher geboren wurde und nun seinen Weg durch eine harte und kämpferische Welt zu gehen versucht. Götter, Strygarer und Menschen begegnen ihm hierbei als gefährliche Gegner, aber auch treue Gefährten.

Die Larkyen-Reihe besteht bisher aus folgenden Bänden, bei denen es sich anbietet sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen:

Die Wiedergeburt - Band 1
Der Gott des Krieges - Band 2
Blutkult - Band 3
Totenheer - Band 4


Nach einer langen Reise und vielen Abenteuern hat Larkyen mit seiner Gefährtin Patryous endlich das Land Kentar erreicht. Dort erhofft er sich Hinweise auf seine Vergangenheit, doch der Unsterbliche findet lediglich die Schlachtfelder und Massengräber eines längst vergangenen Krieges vor. Eines Tages begegnet er Wulfgar, dem totgeglaubten König der Kentaren. Durch eine Intrige zwingt der König den Unsterblichen dazu, in das Nachbarland Bolwarien zu reisen. Inmitten des ewigen Waldes soll Larkyen ein uraltes Artefakt entwenden, in das die Runen des Lebens und des Todes eingraviert sind. Mit Hilfe des Artefakts will Wulfgar das sagenumwobene Totenheer entfesseln und einen neuen Krieg über den Westen bringen. Doch noch eine andere Bedrohung sucht die friedliebenden Völker des Westens heim. Der Himmel verfinstert sich, und die ewige Nacht wird von den Reißzähnen und Klauen eines alten Feindes regiert. Es ist Larkyens Aufgabe, zu entscheiden, ob das Totenheer auf der richtigen Seite kämpfen wird.

http://www.amazon.de/Totenheer-Uwe-Siebert/dp/3981348230/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1349449250&sr=8-1

Ich möchte hier auch noch Uwe Sieberts Roman "Licht und Finsterniss - Die schwarze Bibel" erwähnen, der mit sehr gut gefallen hatte:
http://www.amazon.de/Licht-Finsternis-Die-schwarze-Bibel/dp/393969827X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1349451359&sr=8-1

Kigurumi-Pyjamas

In welch wundervollen Zeiten wir doch leben...
Die Cosplay und Furry-Szenen haben noch weiteres mitgebracht - Kigurumi. Kigurumi ist japanisch und eine Bezeichnung für kostümierte Personen die Cartoon Charaktere (und andere) darstellen. Während beim Cosplay allgemein Helden und Schurken aus Comic, Film und Fernsehen dargestellt werden, ist der Unterschied zu Furries schon etwas schwerer zu finden. Bei den Furries wird sich meist als cartoonhaft dargestellte bepelzte Feld, Wald und Wiesenbewohner kostümiert. Gerade zu den hier beschriebenen Kigurumi-Pyjamas ist kaum ein Unterschied festzustellen, da sich hier ebenso meist auf reale, aber cartoonhaft überzeichnetes, bepelztes Getier bezogen wird (Mittlerweile sind aber auch reine Phantasie-Charaktere erhältlich z.B. der Pokemon Pikachu).

Das bekannteste Beispiel (wenn auch lange vor den Kigurumi-Pyjamas entstanden) dürfte hier Max, der kleine Junge aus Maurice Sendaks Geschichte "Wo die wilden Kerle wohnen" sein. Er trägt in dieser Geschichte voll Stolz sein Wolfskostüm-Pyjama:
Bildquelle: http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/281845

http://de.wikipedia.org/wiki/Wo_die_wilden_Kerle_wohnen

Dieses Kostüm kann man bei freundlichen Schneidern schon einmal auf E-Bay finden.

Wem aber das Wolfsgetier nicht zusagt, der kann sich aus einem reichhaltigen Angebot der Kigurumi-Pyjamas sein persönliches Lieblingstier heraussuchen und wohlmöglich aufregendere Abenteuer als der kleine Max erleben. Die offensichtlichen Verbindungen zu schamanischen Tiertransformationen, in unserer Region auch als Werwolfsglauben mißinterpretiert, sind mehr als deutlich.





Diese und weitere Modelle gibt es bei:
http://kigurumi-shop.com/

Siehe auch:
http://en.wikipedia.org/wiki/Kigurumi
http://moreaus-insel.blogspot.de/2011/02/furry-kultur.html
http://moreaus-insel.blogspot.de/2009/11/furrys.html
http://moreaus-insel.blogspot.de/2011/05/stimmungsvolle-ohrchen.html
http://moreaus-insel.blogspot.de/2010/08/therianthropie.html
http://moreaus-insel.blogspot.de/2011/07/krafttier.html
http://moreaus-insel.blogspot.de/2010/04/berserker.html
http://moreaus-insel.blogspot.de/2012/07/ziegenmann-gab-dorfbewohnern-ratsel-auf.html


Es dürfte hier auch das Essay von Anton LaVey "Wie man zum Werwolf wird", enthalten in "Die Satanischen Essays/The Devils Notebook", von Interesse sein.

Freitag, 28. September 2012

Striptease-Maus wirft auf der Flucht ihr Fell ab


Afrikanische Stachelmäuse verfügen über eine besonders drastische Überlebensstrategie: Um Fressfeinden zu entkommen, lassen sie sich ihr Fell abziehen. Dabei entstehen Wunden, die schnell verheilen.

Um ihren Angreifern zu entgehen, werfen einige Stachelmäuse Teile ihrer Haut ab. Dabei können großflächige Wunden entstehen, die aber innerhalb kurzer Zeit vollständig heilen, berichten Forscher aus Kenia und den USA im Fachblatt "Nature".

Das Besondere: Die Haut der Mäuse vernarbt nicht, sondern wächst komplett mit Drüsen und Haaren nach. Möglicherweise lassen sich mit Hilfe der Stachelmäuse Wege finden, auch beim Menschen nach einer Verletzung die Neubildung von Haut und anderen Geweben anzuregen, hoffen die Wissenschaftler.

Von einigen Tieren ist bekannt, dass sie bei Gefahr Teile ihres Körpers abwerfen und diese dann regeneriert werden. Fachleute nennen das Autotomie. Eidechsen zum Beispiel opfern ein Stück ihres Schwanzes, um Angreifer abzulenken und zu fliehen. Der Schwanz wächst dann – wenn auch meist in verkürzter Form – nach.

Auch von Stachelmäusen (Acomys) ist bereits bekannt, dass sie die Haut ihres Schwanzes abwerfen können. Die Forscher um Ashley Seifert von der University of Florida (Gainesville/US-Staat Florida) untersuchten nun anekdotische Hinweise darauf, dass zwei afrikanische Stachelmausarten (Acomys kempi und Acomys percivali) auch am Rücken ihre Haut leicht loswerden können.

Stachelmäuse lassen die Hüllen fallen

Dass diese Hinweise stimmen, stellten die Forscher gleich fest, als sie einige Exemplare in Kenia im Freiland fangen wollten: In der Hand der Wissenschaftler ließen die Stachelmäuse buchstäblich die Hüllen fallen.

Große Hautflächen gingen verloren, so dass das Fleisch darunter sichtbar wurde. Weitere Untersuchungen zeigten, dass die Haut der Stachelmäuse ausgesprochen brüchig ist und sehr leicht reißt. Ihre Festigkeit ist etwa 20 Mal geringer als bei einer gewöhnlichen Hausmaus (Mus musculus). Eine Art Sollbruchstelle fanden die Forscher aber nicht.

Haut samt Haaren binnen eines Montas regeneriert


Die Heilung der Wunde setzte schnell ein: Schon nach einem Tag war die Wundfläche deutlich kleiner geworden. Innerhalb eines Monats war die Haut samt Haaren regeneriert – und das ohne jegliche Narben. Für die Bildung der neuen Haarfollikel hatten die Mäuse Signalwege aktiviert, die normalerweise während der Embryonalentwicklung ablaufen.

Schließlich stanzten die Forscher Löcher in die Ohrmuscheln der Stachelmäuse. Selbst diese Löcher schlossen sich sehr schnell. Es bildeten sich Haut, Talgdrüsen, Knorpel und wiederum Haarfollikel.
Lediglich eine Regeneration von Muskelgewebe stellten die Forscher nicht fest. Die Vorgänge auf Zellebene ähnelten denen bei Salamandern, wie weitere Untersuchungen zeigten.

Quelle: http://www.welt.de/wissenschaft/article109481467/Striptease-Maus-wirft-auf-der-Flucht-ihr-Fell-ab.html

Freitag, 21. September 2012

Ferngesteuerte Kakerlaken als Menschenretter

US-amerikanischen Forschern ist es gelungen, Küchenschaben fernzusteuern. So sollen die Kakerlaken in Katastrophengebieten zum Einsatz kommen und womöglich Menschenleben retten.

Bildquelle: https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcSH1dZ04Za3bMhI279pXSSp6wtLIYX0upFog82i4iEizEMUuq6cwA

Oft ist es ein lauter Schrei, den Kakerlaken verursachen. Bald sollen die Küchenschaben aber auch positive Reaktionen hervorrufen. Nämlich beim Einsatz in Katastrophengebieten. US-amerikanischen Forschern ist es gelungen, die kleinen Krabbler fernzusteuern. Wie einen Rucksack tragen sie Mini-Sensoren und einen Funkchip auf dem Rücken. Per Fernsteuerung senden die Forscher elektrische Impulse, die den Tieren ein Hindernis vortäuschen. Die Insekten weichen dementsprechend in die andere Richtung aus. So sollen die Küchenschaben da helfen, wo zum Beispiel Spürhunde nicht weiterkommen. Wegen ihrer Größe und ihres robusten, wendigen Körpers können sie, beispielsweise nach einem Erdbeben, schwer zugängliche Orte erreichen. Bleibt nur zu hoffen, dass ein gefundenes Opfer keine Angst vor Kakerlaken hat und sie vor Schreck erschlägt.

 Link zum Video: http://www.stern.de/wissen/natur/vom-schaedling-zum-nutztier-ferngesteuerte-kakerlaken-als-lebensretter-1896924.html

Freitag, 14. September 2012

Neandertaler plauderte und nutzte die rechte Hand

Eine Zahnanalyse entlarvt Neandertaler als Rechtshänder und liefert damit neue Hinweise zu ihrer Hirntätigkeit. Forscher vermuten, dass sie wie heutige Menschen sprechen konnten.



Die Neandertaler könnten sich wie heutige Menschen unterhalten haben, während sie mit der rechten Hand Werkzeuge benutzten. Seine Zähne haben einen in Frankreich gefundenen Neandertaler nach Ansicht von Forschern des Frankfurter Senckenberg-Instituts als Rechtshänder entlarvt.

Damit sei auch wahrscheinlich, dass er sprechen konnte, sagte Virginie Volpato von der Senckenberg-Abteilung Paläoanthropologie in Frankfurt.

Zusammen mit Kollegen hatte sie das rund 75.000 Jahre alte, vermutlich männliche Skelett untersucht, das einen gut erhaltenen Unterkiefer mit sämtlichen Zähnen aufwies. Ihre Studie über die vor rund 30.000 Jahren ausgestorbene Menschenart erschien kürzlich im Fachjournal "Plos One".

Hinweise aus Kratzspuren an den Zähnen

Aus schrägen, von rechts oben nach links unten verlaufende Kratzspuren an den Zähnen schlossen die Forscher, dass der etwa 20 Jahre alte Mann seine rechte Hand benutzte, um Nahrung zum Mund zu führen.



Ihre Zähne hätten Neandertaler häufig als eine Art "Dritte Hand" benutzt. Das habe zu einem Verschleiß der vorderen Zähne und charakteristischen Kratzspuren geführt.

"Die Winkel der Spuren zeigen uns, welche Hand zum Greifen der Nahrungsmittel genutzt wurde", sagte Volpato. Analysen der Arm- und Schulterknochen stützten die Vermutung, dass der untersuchte Mann Rechtshänder war wie die meisten seiner Verwandten.

Linke Gehirnhälfte dominater

Aus der Rechtshändigkeit schließen die Forscher, dass die linke Gehirnhälfte dominierte und der Mann damit die Fähigkeit zur Sprache hatte. Das Sprachzentrum des heutigen Menschen liege meist in der linken Gehirnhälfte.

"Die Rechtshändigkeit der fossilen Menschenverwandten deutet auf ein modernes Muster der linken Gehirnhälfte hin. Aufgrund dieser Dominanz und anderen Beweismitteln, wie archäologischen Funden und DNA-Analysen, gehen wir davon aus, dass Neandertaler die Fähigkeit zur Sprache hatten", sagte Volpato.

Eine frühere Untersuchung 47.000 bis 50.000 Jahre alter Zähne und Kiefer von Neandertalern, die in der El Sidron-Hoehle im Norden Spaniens gefunden wurden, zeigte bereits, dass die Neandertaler auch die Heilkraft der Natur kannten und nutzten.


Heilpflanzen gegen Krankheiten

Sie verzehrten der Zahnanalyse zufolge bittere Heilpflanzen, um Krankheiten zu kurieren oder ihnen vorzubeugen. Eingelagert im Zahnstein fanden sich Bestandteile von Stärkekörnern und anderen Pflanzenmaterialien, aber auch Arzneistoffe aus Heilpflanzen wie Schafgarbe und Kamille.

Das sei überraschend, denn diese Pflanzen seien nicht sonderlich nahrhaft und schmeckten zudem noch bitter. Die Neandertaler hätten sie daher vermutlich deshalb gegessen, weil sie die heilende Wirkung solcher Medizinpflanzen bereits kannten, berichteten die Forscher im Fachmagazin "Naturwissenschaften".
dpa/dapd/oc

Quelle: http://www.welt.de/wissenschaft/article109193343/Neandertaler-plauderte-und-nutzte-die-rechte-Hand.html

Freitag, 7. September 2012

Halber Meter langer Regenwurm fasziniert Chinesen

Von Pia Heinemann

In Deutschland werden Regenwürmer zehn oder auch einmal fünfzehn Zentimeter lang. In Südchina aber haben Anwohner nun einen riesigen Vertreter der Ringelwürmer entdeckt: Er misst einen halben Meter.

Da kann man schon einmal ins Staunen kommen. Im Südwesten Chinas ist ein riesiger Regenwurm gefunden worden. Gestreckt misst er immerhin 50 Zentimeter. Deshalb dachten die Finder des Ringelwurmes auch zunächst, sie hätten eine Schlange gefunden.

Doch Experten gaben Entwarnung: Nein, eine Schlange ist das Tier nicht ¦ was auch ziemlich einfach daran zu erkennen ist, dass der Wurm keine Schuppen hat, sondern die typische feuchte und weiche Haut eines Wurmes. Es handelt sich offenbar um ein überaus harmloses Tier.

"In Deutschland und Europa werden Gürtelwürmer wie Lumbricus terrestris, der große Regenwurm, in ganz seltenen Fällen länger als 30 Zentimeter", sagt Stefan Schrader, Regenwurmexperte und Leiter der Arbeitsgruppe "Funktionelle Bodenzoologie" am Thünen-Institut für Biodiversität in Braunschweig.

Auch in Deutschland gibt es Riesenwürmer

"Allerdings gibt es auch bei uns eine Regenwurmart, die einen halben Meter lang werden kann", sagt Schrader. "Die einheimische Art Lumbricus badensis lebt in einem Teil des Schwarzwaldes und kommt nur dort vor und ist dort absolut selten."

"Das Exemplar aus Asien ist vielleicht ein Vertreter der Familie der 'Megascolecidae', einer Schwesterfamilie der bei uns heimischen 'Lumbricidae'. Diese Megascolecidae können bis zu zwei Meter lang werden und sind dann fingerdick."

Vor allem auf der Südhalbkugel verbreitet

Normalerweise werden solche großen Würmer allerdings in Südamerika, Südafrika, Südostasien und in Australien gefunden. "Die Megascolidae brauchen zum Leben tiefgründige Böden, Wärme und viel organisches Material, dass sie fressen können", erklärt Schrader. Das finden sie allerdings nicht in den tropischen Regenwäldern, wo es zu einem schnellen Umsatz der Nährstoffe kommt. Vielmehr sammelt sich organisches Material in den eher schon gemäßigten Zonen der Südhalbkugel an. Entsprechend gibt es hier viele Arten von Megascolidae. "In Steppen und Graslandsystemen häuft sich viel trockenes Pflanzenmaterial an, das nicht so schnell umgesetzt wird. Hier können die Würmer gut überleben, und werden auch etliche Jahre alt", sagt Schrader.

Die Würmer leben wie unsere Regenwürmer im Boden, fressen sich durch das Substrat und häufen am Ende ihrer Röhre Haufen aus verdauten Blättern und Pflanzenresten an. Diese Haufen werden entsprechend groß.

Forscher haben angekündigt, das Tier erst einmal genau zu untersuchen und seine Art zu bestimmen.



Quelle: http://www.welt.de/wissenschaft/article109001805/Halber-Meter-langer-Regenwurm-fasziniert-Chinesen.html

Freitag, 31. August 2012

Neue Fischunterart trägt Penis unterm Hals

Vietnamesische Forscher haben im Delta des Flusses Mekong eine neue Fischunterart mit einem besonderen Erkennungsmerkmal entdeckt.



Diese hebe sich von anderen Fischen unter anderem dadurch ab, dass die männlichen Exemplare ihr Fortpflanzungsorgan auf Höhe der Kehle trügen, teilten die Wissenschaftler mit. Die fast komplett durchsichtigen, 2,5 Zentimeter langen Tiere wurden auf den Namen Phallostethus cuulong getauft.

Sie sind die jüngsten Mitglieder in der Artenfamilie der Phallostethidae, bei deren männlichen Mitgliedern das Penis-ähnliche Organ unterm Hals sitzt. Der Fluss Mekong heißt auf vietnamesisch Cuu Long. Die Forscher hatten die Tiere schon vor längerem im flachen und ruhigen Seitengewässer des verschmutzten Mekong gefunden, ihre Entdeckung aber aus wissenschaftlichen Gründen zurückgehalten.

© AFP

Quelle: http://www.gmx.net/themen/wissen/tiere/229lpp2-fischunterart-penis-unterm-hals


Ein Ballchinian aus Men in Black 2
Bildquelle: http://www.listoid.com/list/26/page4

Aus für Gender

……zumindest für die Genderforschung in Norwegen ab 2012 mit einem ursprünglichen Jahresbudget von 56 Mio. Euro. Wie war das möglich? Ein intelligenter Komiker mit einem Kamerateam stellte Genderexperten einfache Fragen. Mit ihren Antworten kam eine Lawine ins Rollen…….Hier ist die Geschichte:

Der Mann

Harald Eia, mit einem MA in Soziologie und Norwegens bekanntester Komiker, kam nach seinem Studium zu der Erkenntnis, dass die Gendertheorie – nach der Mann und Frau gleich seien und alle Unterschiede ihre Ursache ausnahmslos in gesellschaftlichen Prägungen hätten, nicht mit den Wissenschaften von Biologie, Anthropologie etc. übereinstimmen. Sein Kommentar: „Ich fühlte mich von meinen Universitätslehrern betrogen“.

Die Idee

Harald Eia’s Idee war es, das „Gender Paradox“ in Norwegen zu hinterfragen. Dieses Paradox besteht in einem Widerspruch zwischen jahrzehntelanger „gendersensibler Erziehung“ zur Gleichheit (hier der norwegische Genderplan) auf der einen Seite und der stetig sich polarisierenden Berufswahl und Ausbildung in die altbekannten männertypischen und frauentypische Berufe auf der anderen Seite. Ein solches klassische Berufswahlverhalten hätte eigentlich die jahrzehntelange(!) Gleichheitserziehung in Norwegen verändern sollen. Der Unterschied in Norwegen ist seit langem größer als in vergleichbaren Ländern mit weniger Frauenförderung und keiner „gendersensiblen Erziehung“. Dieses Paradox, das die Genderforschung nicht erklären konnte, wurde mehr und mehr zu einem Tabu in der norwegischen Öffentlichkeit und einem Problem für die regierende Sozialdemokratie. Das wollte Harald Eia durchbrechen.

Die Tat

Eia organisierte ein Kamerateam und stellte bekannten norwegischen Wissenschaftlern kritische Fragen zur Gendertheorie und stellte deren Antworten jene von international anerkannten Wissenschaftlern anderer Disziplinen gegenüber. Es waren Fragen über sexuelle Orientierung, Geschlechtsrollen, Gewalt, Rasse und Erziehung. Er tat dies mit fundierten Wissen und einer naiven, aber humorvollen Fragetechnik. Solche Fragen waren die Genderwissenschaftler nicht gewohnt. Schon gar nicht kritische Fragen zur Gendertheorie. Viele Interviewte merkten erst danach, was da eigentlich abgelaufen war. Ehe sie sich beschweren konnten, was sie später nachholten, gingen seine Interviews beim staatlichen TV-Sender NRK in der Sendereihe „Gehirnwäsche“ auf Sendung. Die Öffentlichkeit war schockiert und die Wissenschaft entsetzt. Vor allem das Feature „The Gender Equality Paradox“ heizte erstmals eine offene Debatte über die skandinavische Genderdebatte an. Zum Video hier.

In der englischen Pressemitteilung des Europäischen Journalistenverbandes wird folgendes Resümee gezogen:

“So even if Eia’s methods have been critisised, there is now a general agreement that the result of this project has been good for both the sciences and society as a whole. For the first time, science is really being discussed. Even if many strange things have been said and written, this has been (and still is) a unique educational process for both the general public and the scientific community.”

Ein späteres Ereignis in diesem Zusammenhang war noch sensationeller: am 19.Oktober 2011 erschien eine Pressemitteilung, die die Schließung des NIKK, Nordic Gender Institute, zum 31.12.2011 ankündigte. Damit war der Förderstopp auch für Genderstudies in Höhe von 56 Mio. Euro verfügt. Die „Wissenschaft“ der Genderstudies wurde mit einer einstimmigen Entscheidung des Nordic Council beendet. Und das in dem „Genderland“ Nr. 2 nach dem Global Gender Gap Index 2011. Auch der Versuch, die trivialen Studien mit ideologischen Scheuklappen durch sinnvolle Projekte zu ersetzen, wurde abgelehnt. Obige Pressemitteilung fand zunächst nur in Norwegen Verbreitung. In Deutschland ist sie den Medien bislang gänzlich entgangen, obwohl – oder gerade weil – die Gründe für die Einstellung der skandinavischen Genderforschung auf Einwänden beruhen, die für unser Genderforschung hierzulande uneingeschränkt ebenfalls zutreffen.

Das ist alles Monate her. Wir erfuhren von den Videos von einem französischen Kollegen erst vor Wochen. Allerdings konnten wir damit nicht sonderlich viel anfangen, weil die Hintergründe unklar waren. Erst kürzlich gelangte die Pressemitteilung über diverse Google Alerts an unsere Adresse. Warum diese monatelange Verzögerung, warum ist darüber bisher in der deutschen Presse nichts zu finden? Gab es da ein Schweigekartell? Und warum? Das werden wohl Spekulationen bleiben.

AGENS meint:

Abgesehen von der couragierten journalistischen Vorgehensweise des Harald Eia, zeigt sein Projekt folgendes:

es braucht eine Art „Besessenheit“, so ein Projekt zu initiieren und gegen eine ideologische Front durchzustehen
die seit den 70ern praktizierte “Genderlehre” – jenseits der anerkannten Wissenschaften – ist im sozialdemokratischen Norwegen wie ein Kartenhaus zusammengebrochen.
Die befragten Genderexperten waren es offensichtlich nie gewohnt, dass ihre Theorie hinterfragt wurde. Ihre Diskursfähigkeit wurde nie auf die Probe gestellt.
Eia konnte zeigen: „Money corrupts science“.
die Staatsideologie „Gender“ wurde durch die Bürgergesellschaft nie legitimiert. Gender gehörte nicht zum öffentlichen Diskurs, obwohl es ihn manipuliert.
Wohlfahrtsstaat (finanziert durch die norwegische Erdölförderung) und Gender-Ideologie sind eine schädliche Kooperation eingegangen

Was lernen wir für die deutschen Verhältnisse aus dem norwegischen Vorfall? Der Gleichheitsgedanke ist in Norwegen stärker verankert als in Deutschland und trotzdem hat es nur eines Komikers bedurft, um nachzuweisen, dass Gendertheorie nur eine Ansammlung von Behauptungen ist. Die norwegischen Erkenntnisse sind von daher auf unser Land übertragbar. Ebenso die Konsequenzen…….!

Quelle: http://agensev.de/agens-meint/aus-fur-gender-2/


Freitag, 24. August 2012

Fossilfunde erweitern menschlichen Stammbaum

Homo erectus war nicht allein: Vor etwa zwei Millionen Jahren lebten neben den Vorfahren des Homo sapiens zwei andere Menschenarten in Afrika, die zur Gattung Homo zählen - darauf lassen Funde in Kenia schließen. Sie lösen auch das Rätsel um ein vor 40 Jahren ausgegrabenes Knochenstück.



Knapp zwei Millionen Jahre alte Fossilien zeigen, dass neben unserem Vorfahren Homo erectus mindestens zwei weitere Menschenarten in Ostafrika lebten. Forscher haben die Knochen zwischen 2007 und 2009 im Osten des Turkana-Sees in Kenia ausgegraben. Im Wissenschaftsmagazin "Nature" präsentieren sie nun ihre Schlussfolgerung, die der menschlichen Entwicklungsgeschichte ein weiteres Puzzlestück hinzufügt.

Neu entdeckt haben die Forscher einen Gesichtsschädel, einen sehr gut erhaltenen Unterkiefer und den Teil eines zweiten Unterkiefers. Die Knochen werden auf ein Alter von 1,78 bis 1,95 Millionen Jahre datiert und waren im Rahmen des von Meave und Louise Leakey geleiteten Koobi-Fora-Forschungsprojekts (KFRP) ausgegraben worden.

Diese Fossilien ermöglichten es den Wissenschaftlern, einen älteren Fund besser einzuordnen: Bereits vor 40 Jahren hatte man am Turkana-See das rätselhafte Fossil KNM-ER 1470 (kurz: "1470") entdeckt, das sich von anderen Fossilien unterschied, die ebenfalls nicht dem Homo erectus zuzuordnen waren. Dieser rund zwei Millionen Jahre alte Schädel zeichnete sich durch ein großes Gehirn und ein langes, flaches Gesicht aus, jedoch enthielt das Fossil keinen Unterkiefer und keine Zähne, was eine Einordnung schwierig machte. Zeigte es nur die innerhalb einer Art möglichen Abweichungen? Oder handelte es sich um eine andere Spezies?



"In den vergangenen 40 Jahren haben wir in den gewaltigen Sedimentflächen rund um den Turkana-See angestrengt nach Fossilien gesucht, die die einzigartigen Merkmale des Gesichts von Fossil 1470 teilen und uns zeigen, wie seine Zähne und sein Unterkiefer ausgesehen hätten", sagt Meave Leakey, eine der Leiterinnen des KFRP. "Endlich haben wir einige Antworten gefunden."

Der neu entdeckte Gesichtsschädel sei eine kleinere Version des charakteristisch flachen und großen Gesichts von Fossil 1470, teilt das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig mit - der an der Forschungseinrichtung arbeitende Fred Spoor war an der Studie beteiligt. Die erhaltenen Backenzähne ermöglichten es, die neuen Unterkiefer sowohl mit dem neuen Gesichtsschädel als auch mit "1470" in Verbindung zu bringen.

"Zusammengenommen geben uns die drei neuen Fossilien Aufschluss darüber, wie Fossil 1470 tatsächlich ausgesehen hat. Jetzt ist klar, dass zwei weitere frühe Vertreter der Gattung Homo neben Homo erectus lebten", so Spoor.

Welche Namen bekommen die Arten?

Vermutlich habe Homo erectus überlebt, weil er ein größeres Gehirn hatte als die anderen Arten, sagt Meave Leakey. "Homo erectus war schlauer und konnte wahrscheinlich bessere Steinwerkzeuge herstellen und leichter Nahrung finden, als die anderen Spezies." So konnte er sich letztlich zum Homo sapiens entwickeln.

Einen Namen für die Spezies, die von "1470" repräsentiert wird, nennen die Forscher bewusst nicht - obwohl sie durch die neuen Funde nun klar zwei Gruppen früher Menschen voneinander abgrenzen können, die beide nicht zu Homo erectus zählen.

Mögliche Bezeichnungen wären Homo habilis oder Homo rudolfensis. Doch bevor diese Entscheidung gefällt werde, müssten die nun entdeckten Fossilien erst mit einem Fund aus den sechziger Jahren verglichen werden - dem Fossil OH7, einem Unterkieferstück, auf dessen Basis Homo habilis erstmals beschrieben wurde. Die Gruppen werden demzufolge wohl altbekannte Namen tragen - nur welche welchen, das ist noch nicht klar.

Oder wird es doch komplizierter? In einem Kommentar in "Nature" stellt Bernard Wood von der George Washington University in Washington D.C. in Aussicht. Es sei durchaus möglich, dass einige der Fossilien zu einer dritten Homo-Art gehörten, schreibt er. Außerdem würden einige Forscher die Frage stellen, ob die Fossilien, die Homo habilis und Homo rudolfensis zugeordnet werden, nicht den Begriff der Gattung "Homo" überstrapazieren. "Vielleicht gehörten sie zu einer anderen Abstammungslinie als der, aus der sich Homo sapiens entwickelte?", fragt der Paläoanthropologe.

wbr/dpa

Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/fossilfunde-in-kenia-deuten-auf-weitere-fruehe-menschenarten-in-afrika-a-848880.html

Samstag, 18. August 2012

Biologen entdecken neue Spinnen-Familie mit Klauen

Der Name passt: "Höhlenräuber" haben Forscher eine neue Spinnenart getauft. Ihre Beine sind mit Borsten und Fängen armiert. Das Tier ist derart exotisch, dass Biologen einen neuen Zweig im großen Stammbaum des Lebens eröffnet haben. Gefunden wurde der Trogloraptor in den USA.



Hamburg - Eine so eigenartige Spinne haben Forscher bislang noch nie gesehen: Streckt der Trogloraptor, der "Höhlenräuber", seine Beine aus, kommt er immerhin auf einen Umfang von vier Zentimetern. Doch die Extremitäten sind alles andere als unauffällig. Sie enden in mit Borsten besetzten Klauen - in dieser Form einzigartig unter allen Spinnen. Auf Beute wartet der Achtbeiner an der Decke von Höhlen, dabei lauert er unter einem spärlichen Netz.

Doch trotz ihres ungewöhnlichen Aussehens, wurde die Spinnenart erst jetzt von Forschern entdeckt. Das lässt sich kaum damit erklären, dass sie an einem besonders abgelegenen Winkel der Erde lebt. Gefunden haben sie Wissenschaftler in den USA.

Im Fachmagazin "Zookeys" beschreibt die Gruppe um Charles Griswold die Entdeckung. Wissenschaftler der California Academy of Sciences sowie der Western Cave Conservancy hatten die Spinnen zuerst in Höhlen des US-Staates Oregon gesichtet. Später fanden Mitarbeiter der San Diego State University weitere Trogloraptor-Exemplare in ursprünglichen Waldgebieten in Oregon und Kalifornien.

Jagdverhalten und Verbreitung? Noch nicht erforscht

Trogloraptor marchingtoni ist ein echter Sonderfall. Es handelt sich nicht bloß um eine neu entdeckte Spinnenart. Das Tier unterscheidet sich so deutlich von allen bisher bekannten Spinnentieren - noch lebenden und ausgestorbenen -, dass es nicht nur in eine eigene Gattung, sondern sogar in eine eigene Familie eingeordnet werden muss.

In der Biologie ist die "Familie" ein durchaus großer Begriff. Zum Vergleich: Als eine Art gilt der Löwe. Er bildet, zusammen mit Tiger, Leopard und einigen anderen die Gattung der Pantherartigen. Und die werden - mit so unterschiedlichen Tieren wie Hauskatze, Luchs und Nebelparder - in die Familie der Katzen eingeordnet. Trogloraptor marchingtoni ist nun erst einmal alleiniges Mitglied der Familie der Trogloraptoridae. Als nächste Verwandte vermuten die Forscher die sogenannten Sechsaugenspinnen.

Die spektakulären Fänge der neu entdeckten Spinnenart ließen vermuten, dass Trogloraptor ein spezialisierter Jäger sei. Doch auf welche Beute das Tier lauert und wie seine Jagdtechnik genau aussieht, ist noch unbekannt. Ebenso lassen sich noch keine Aussagen über ihr Verbreitungsgebiet treffen.

Es handelt sich um eine sehr urtümliche Spinne, urteilen die Wissenschaftler. Damit reihe sie sich ein in die durchaus reiche Fauna im Nordwesten der USA, wo auch der ihren Aussagen zufolge urtümlichste Frosch und Nager zu finden seien - der Westliche Schwanzfrosch und das Biberhörnchen.

"Wenn eine so große und bizarre Spinne so lange unentdeckt bleiben konnte, wer weiß was dann noch in diesem erstaunlichen Teil der Welt herumschleichen mag", schreiben die Forscher.
wbr

Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/trogloraptor-forscher-entdeckten-neue-spinnenart-in-den-usa-a-850623.html

P.S.: Danke an Uwe Siebert für die spinnerten Hinweise! (Anmerkung von mir O.U.)

Freitag, 17. August 2012

Senckenberg zeigt die Welt der Spinnen

Dresden (dpa) - André Reimann hält Spinnen für ideale Haustiere. "Man kann getrost in den Urlaub fahren. Die kommen mehrere Wochen ohne Nahrung aus", sagt der Biologe. Der 36-Jährige ist Sammlungsmanager bei den Wirbellosen Tieren im Dresdner Senckenberg Museum.

In seinem Büro ist er von etwa 12 000 Spinnen umgeben. Die lagern in Alkohol konserviert in gläsernen Gefäßen. Wenn lebende Exemplare wie Zitterspinnen oder Winkelspinnen auftauchen, regt sich in Reimann kein Jagdtrieb. Nie würde er dem Reflex vieler Menschen folgen, Spinnen zu zerdrücken oder mit dem Staubsauger zu entfernen.



Im Fall seiner eigenen Haustiere ginge das auch schwerlich. Daheim hat Reimann acht Vogelspinnen - kein ungewöhnliches Geschenk in seinem Bekanntenkreis. "Wenn sie sich vermehren, hat man plötzlich 500 Vogelspinnen und ein kleines Platzproblem." Irgendwie findet er die behaarten Spinnen sogar kuschelig. "Wenn man sie streichelt, fühlt sich das wie Plüsch an", bestätigt Senckenberg-Pressesprecherin Birgit Walker. Doch Reimann ist Profi genug, Tiere nicht zu vermenschlichen und hat auch Respekt. "In manche Terrarien fasse ich nicht rein. Der Biss einer Vogelspinne ist extrem schmerzhaft."

Derzeit bereiten Reimann, Walker und die Biologin Katrin Schniebs eine Schau vor, die unter dem Titel "Faszination Spinnen" von Freitag (15. Juni) an im Japanischen Palais in Dresden zu sehen sein wird. Tatsächlich gibt es so viele interessante Details, dass man sich der Spinnen-Welt nur schwer entziehen kann. Wer weiß denn schon, dass diese Insekten mit acht Augen schauen oder wie etwa Wurfnetzspinnen über "Nachtsichtgeräte" verfügen. Es gibt Spinnen, die kleine Frösche fressen, und es gibt Arten, die auf dem Wasser laufen und Jungfische angeln.

Bei der Jagd nach Beute wird ein ganzes Arsenal an Tricks und Techniken verwendet. Da geht es bei weitem nicht nur darum, die Opfer im Netz verheddern zu lassen und auszusaugen. Die tropischen Wurfnetzspinnen schleudern ein extra gesponnenes Netz auf die spätere Mahlzeit. Lassospinnen fangen ihre Beute mit einem etwa fünf Zentimeter langen Faden, an dem eine Art Leimtropfen klebt. Springspinnen schleichen sich an und kommen dann wie Kung-Fu-Kämpfer angeflogen. In jedem Fall wird das Opfer mit einem giftigen Biss gelähmt und so zur Verdauung vorbereitet.

Auch hierfür haben Spinnen ein spezielles Verfahren entwickelt, wie die Ausstellung veranschaulicht. Da ihr Mund - anders als der von Schlangen - nur sehr klein ist, muss zunächst ein Verdauungssekret in das Opfer gepumpt werden. Später wird die Beute als Flüssignahrung wieder eingesaugt. Bei manchen Arten ist das ein aufwendiges Verfahren. So braucht eine Zitterspinne bis zu 16 Stunden, um eine Mücke restlos leerzusaugen. Auch bei der Fortpflanzung geht es bisweilen rustikal zu. Da gibt es Männchen, die sich nach der Paarung als Nahrung anbieten, um beim Weibchen überhaupt zum Zug zu kommen - auch wenn das Ende bitter ist.

Das Netz einer Spinne ist eine Wissenschaft für sich und ein wahres High-Tech-Produkt. Reimann zufolge kann die Zugfestigkeit eines Spinnenfadens viermal so hoch wie die von Stahl sein. In einigen Regionen der Erde wurden sie einst zum Fischfang genutzt. Die Dehnbarkeit der Netze ist extrem. Wenn ein Insekt darin landet, schnellt es keineswegs mit gleicher Geschwindigkeit zurück - andernfalls könnte die Beute leicht wieder aus der Falle katapultiert werden. Die Spinne lagert in den Knotenpunkten des Netzes "Reserveschnur" ein, um das Netz so geschmeidig zu machen.

Ein Kapitel der Ausstellung befasst sich mit dem Ekel vieler Menschen vor Spinnen. Im Mittelalter wurden sie mit Teufel und Hexen in Verbindung gebracht, so mancher Gifttrank kam nicht ohne Spinnen- Zutat aus. Katrin Schniebs hat selbst an Arachnophobie - der Angst vor Spinnen - gelitten, aber erfolgreich eine Selbsttherapie gemacht. "Heute kann ich manche Spinnen zumindest auf die Hand nehmen", sagt die Wissenschaftlerin. Das Unheimliche an Spinnen führt sie vor allem auf deren ruckartige Bewegungen und die Lautlosigkeit zurück. Auch die acht Beine der Spinnen sind für Zweibeiner offenbar zu viel.

In manchen Kulturen allerdings sind Spinnen positiv besetzt. Nach einem russischen Aberglauben etwa darf man keine Spinnen in der Wohnung töten, weil erst sie das Geld ins Haus brächten. In Südostasien haben viele Menschen sie zum Fressen gern - als Delikatesse liefern sie Eiweiß und Ballaststoffe.

Auch mit manchem Missverständnis räumt die Dresdner Schau auf. Beispielsweise hat das Sprichwort "Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen" so gar nichts mit den Achtbeinern zu tun. Vielmehr ging es um die Armut jener Menschen, die früher mit Wollespinnen ihr täglich Brot verdienen mussten.

Quelle: http://web.de/magazine/wissen/tiere/15558586-senckenberg-zeigt-welt-spinnen.html#.A1000145


Woher die Angst vor Spinnen kommt
Von Elke Bodderas

Die Furcht vor gefährlichen Tieren ist so alt wie die Menschheit selbst: Doch warum lösen Spinnen bei vielen Menschen viel stärkere Ängste und mehr Ekel aus als Wespen oder Würmer? Gibt es einen Zusammenhang mit der Pest? Psychologen gehen dem ältesten Grusel der Menschheit auf den Grund.


Jede dritte Frau, jeder fünfte Mann ist von Spinnenangst besessen. Zehn Prozent der Deutschen leiden Höllenqualen, wenn sie an die Tiere mit den haarigen Beinen nur denken. Jetzt haben Forscher Neues zur ältesten Phobie der Menschheit herausgefunden. Mit dem Psychologen Georg W. Alpers sprach Elke Bodderas.

WELT ONLINE: Warum haben wir Angst vor Spinnen?


Georg W. Alpers: Bisher glaubt man, die Scheu reiche tief zurück in die Entwicklungsgeschichte der Menschheit. Um zu überleben, heißt es, hätten die Vorfahren des Menschen in grauer Vorzeit gelernt, sich vor potenziell gefährlichen Tieren wie Schlangen oder Raubtieren zu fürchten. Aber wenn dieser Urinstinkt immer noch in uns wirken sollte, dann müssten wir vor uns genauso sehr vor Bienen oder Wespen fürchten. Das ist aber nicht der Fall. Spinnenangst stellt die Psychologie also vor viele Rätsel.

Bildquelle: http://www.cinema.de/community/quiz-arena/?do=show-quiz-arena&show_question_id=3461297

WELT ONLINE: Aber viele Menschen schlagen bei einer Wespe panisch um sich...

Alpers: Das ist manchmal so und dem sind wir nachgegangen. Wir haben also Studenten gebeten, sich Bilder anzusehen mit Motten, Bienen, Wespen, Käfern und Spinnen. Dann sollten die Testpersonen den Grad ihrer Angst beschreiben, ihres Ekels und ihr Gefühl von Gefahr. Interessant war: Die Spinnen lösten bei weitem die stärkste Angst aus und den stärksten Ekel. Und das, obwohl Bienen etwa viel giftiger sind. Die Gefährlichkeit der Spinnen wird völlig überschätzt.


WELT ONLINE: Für diese Erkenntnis braucht man eigentlich keine Studie ...


Alpers: Die Frage ist doch: Wie spezifisch ist die Angst vor Spinnen? Und: Was ist der Grund? Woher diese starke, aber grundlose Furcht vor Spinnen? Diese Angst ist irrational. Wir haben Angst vor Schlangen, vor Haien. Angst, die begründet ist.


WELT ONLINE: Einige Völker verehren Spinnen, die anderen ekeln und ängstigen sich. Wie passt das zusammen?


Alpers: Beides sind starke Gefühle. Es gibt mehrere Tiere, die so etwas beim Menschen auslösen. Schlangen zum Beispiel. Interessanterweise erscheinen sie häufig auf alten Bildern als heilig und als Kultobjekte.


WELT ONLINE: Einer Ihrer Kollegen aus London sagt, die Spinnenangst stamme aus der Zeit der Pest. Als etwas aus dem Stroh krabbelte und Krankheiten mitbrachte ...


Alpers: Eine interessante Theorie. Eine Angst wie diese kann tatsächlich kulturelle Hintergründe haben. Manche Tiere befördern Mythen und Angst. Nehmen Sie die Fledermaus. Da gibt es viele Legenden, angefangen bei Graf Dracula.



WELT ONLINE: Ist die Angst weltweit verbreitet?

Alpers: Es gibt sie in sehr vielen Ländern. Zumindest in den westlichen Kulturen. Die meisten Studien dazu kommen aus Westeuropa und aus Nordamerika. Aber es gibt auch Spinnenphobien in vielen anderen Ländern. Zum Beispiel in Afrika. In Asien wiederum hält man manche Spinnen für genießbar.


WELT ONLINE: Vor welchen Spinnen haben die Menschen am meisten Angst?


Alpers: Für einen Menschen mit Spinnenphobie ist jede Spinne schlimm. Egal ob giftig oder harmlos. Größere Spinnen machen oft mehr Angst. Spinnenphobiker verzichten in ihrer Angst aber auf die kleinen biologischen Unterschiede. Für sie ist schon allein der Gedanke an sie schlimm genug. Manche Patienen brachten es nicht einmal über sich, ein Buch zu berühren, in dem Bilder von Spinnen zu finden waren, vom Lesen ganz zu schweigen.


WELT ONLINE: Wovor ekeln sich die Menschen bei Spinnen am meisten? Sind es die Beine?


Alpers: Wenn es die Zahl der Beine wäre, warum fürchten wir uns dann nicht vor Tausendfüßern? Immer wieder wird gesagt, dass die Bewegungen schlecht vorhersagbar sind. Aber können Sie die Bewegung einer Biene oder einer Wespe vorhersagen?


WELT ONLINE: Ab wann wird die Spinnenangst krankhaft?


Alpers: Wenn jemand leidet. Wenn er im Alltag eingeschränkt ist, wenn er nicht mehr in den Keller gehen kann, weil dort Spinnen lauern, wenn er das Auto nicht aus der Garage fahren kann oder wenn er nicht ins Gartenhaus geht. Wenn er leidet und sagt, das bin gar nicht mehr ich. Ab diesem Moment sprechen wir Psychologen von einer Phobie.


WELT ONLINE: Ist der Mensch das einzige Lebewesen mit solchen Ängsten?

Alpers: Nein. Was Angst betrifft, lernen zum Beispiel auch Affen sehr schnell. Es gibt einen berühmten Versuch mit Rhesusaffen. Laboraffen haben keine Angst vor Schlangen, ihre Artgenossen in Freiheit dagegen schon. Aber die zahmen Affen lernen die Angst sehr schnell. Dazu reicht es, wenn sie ihre Kollegen in Freiheit beobachten. Mit der Spinnenphobie ist diese Angst allerdings nicht vergleichbar, denn Schlangen sind wirklich gefährlich. Spinnen dagegen gehen ja nicht auf die Jagd nach Menschen. Das Gift, das die meisten Spinnen haben, wirkt bei kleinen Beutetieren wie Fliegen, ist aber für den Menschen nicht toxisch.

WELT ONLINE: Seit wann haben wir Angst vor Spinnen?

Alpers: Schon sehr, sehr lange. Vermutlich mehrere hundert Jahre. Genau weiß man das nicht.

WELT ONLINE: Vielleicht gab es in grauer Vorzeit eine riesige Urspinne mit einem tödlichen Biss …

Alpers: Wir arbeiten mit Biologen zusammen. Die wissen, dass Spinnen sehr alte Tiere sind. Die ältesten versteinerten Spinnen sind viele Millionen Jahre alt. Von diesen Tieren weiß man, dass sie sich im Laufe der Menschheitsgeschichte nicht besonders verändert haben; sie waren nicht größer oder gefährlicher als heute.

WELT ONLINE: Zur Angst von Spinnen kommt immer auch Ekel hinzu …

Alpers: Ursprünglich ist Ekel eine Emotion, die den Menschen vor Verdorbenem schützt. So müssten uns auch Käfer alarmieren, sie krabbeln aus ungenießbaren Speisen heraus und trotzdem ekeln sich unsere Versuchspersonen viel weniger davor. Spinnen dagegen leben im Garten, sie interessieren sich überhaupt nicht dafür, was im Kühlschrank lagert. Trotzdem fürchten wir uns vor Spinnen mehr als vor Käfern.

WELT ONLINE: Warum haben Frauen mehr Angst als Männer?

Alpers: Frauen fürchten sich doppelt so häufig wie Männer. Das gilt für Phobien ebenso wie für Panikstörungen. Selbst gesunde Frauen sind im Schnitt ängstlicher als Männer. Natürlich gibt es viele biologische Unterschiede, hormonelle Unterschiede. Jungen konfrontieren sich gerne mit furchtauslösenden Situationen, essen Würmer, nehmen Spinnen in die Hand. Angst wird bei ihnen weniger akzeptiert. Und als Erwachsene sind sie dann eben diejenigen die die Spinne töten oder einfach nur vor die Türe tragen.

Quelle: http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article2736843/Woher-die-Angst-vor-Spinnen-kommt.html