Weise Worte des Meister Barney:
Siehe auch: http://www.webcitation.org/query?url=http%3A%2F%2Fwww.cbs.com%2Fprimetime%2Fhow_i_met_your_mother%2Fcommunity%2Fbarney_blog%2Findex.php&date=2010-12-10
Sonntag, 30. Januar 2011
Samstag, 29. Januar 2011
Chinesen wächst ein Horn auf dem Kopf
Huang Yuanfan ist ratlos: Ihm wächst ein Horn aus dem Kopf
Vor zwei Jahren entdeckte Huang Yuanfan eine kleine Beule unter seinen Haaren - heute nennt ihn sein ganzes Dorf den "Ziegenmann". Inzwischen ist dem 84-jährigen Chinesen aus Ziyuan in Südchina ein mehrere Zentimeter langes Horn aus dem Hinterkopf gewachsen - und er kann nichts dagegen tun. Für die Ärzte ist Huang ein medizinisches Rätsel.
"Ich habe versucht, es abzuschlagen und habe sogar daran gefeilt, aber das hat nichts geändert. Das Horn wächst einfach weiter", sagte Huang der englischen Zeitschrift "Metro".
"Es würde einfach nachwachsen"
Selbst als er es schließlich untersuchen ließ, hatte er wenig Erfolg: "Die Ärzte sagen, sie wissen auch nicht, warum es wächst. Wenn sie es abschneiden würden, würde es einfach nachwachsen." Also behilft sich Huang ganz pragmatisch: "Ich versuche, das Horn unter einem Hut zu verstecken. Aber wenn es noch länger wird, kommt es oben raus."
Im März waren Bilder der Chinesin Zhang Ruifang bekannt geworden, der ein sechs Zentimeter langes Horn aus der Stirn wuchs. Die Wucherung der 101-Jährigen aus dem kleinen Dorf Linlou in der Provinz Henan wuchs binnen weniger Monate.
Wucherungen aus Keratin
Derartige Hautdeformationen kommen offenbar immer wieder vor, aber sehr selten in dieser Größe. Sie bestehen meistens aus Keratin, dem Stoff, aus dem auch Haare und Fingernägel bestehen. Vor allem ältere Menschen sind betroffen. Gelegentlich handelt es sich dabei um Krebs, mehr als die Hälfte dieser Wucherungen ist aber gutartig.
Quelle: http://nachrichten.t-online.de/chinesen-waechst-ein-horn-auf-dem-kopf/id_43980562/index
Siehe auch: http://moreaus-insel.blogspot.com/2010/03/101-jahriger-chinesin-wachsen-horner.html
Vor zwei Jahren entdeckte Huang Yuanfan eine kleine Beule unter seinen Haaren - heute nennt ihn sein ganzes Dorf den "Ziegenmann". Inzwischen ist dem 84-jährigen Chinesen aus Ziyuan in Südchina ein mehrere Zentimeter langes Horn aus dem Hinterkopf gewachsen - und er kann nichts dagegen tun. Für die Ärzte ist Huang ein medizinisches Rätsel.
"Ich habe versucht, es abzuschlagen und habe sogar daran gefeilt, aber das hat nichts geändert. Das Horn wächst einfach weiter", sagte Huang der englischen Zeitschrift "Metro".
"Es würde einfach nachwachsen"
Selbst als er es schließlich untersuchen ließ, hatte er wenig Erfolg: "Die Ärzte sagen, sie wissen auch nicht, warum es wächst. Wenn sie es abschneiden würden, würde es einfach nachwachsen." Also behilft sich Huang ganz pragmatisch: "Ich versuche, das Horn unter einem Hut zu verstecken. Aber wenn es noch länger wird, kommt es oben raus."
Im März waren Bilder der Chinesin Zhang Ruifang bekannt geworden, der ein sechs Zentimeter langes Horn aus der Stirn wuchs. Die Wucherung der 101-Jährigen aus dem kleinen Dorf Linlou in der Provinz Henan wuchs binnen weniger Monate.
Wucherungen aus Keratin
Derartige Hautdeformationen kommen offenbar immer wieder vor, aber sehr selten in dieser Größe. Sie bestehen meistens aus Keratin, dem Stoff, aus dem auch Haare und Fingernägel bestehen. Vor allem ältere Menschen sind betroffen. Gelegentlich handelt es sich dabei um Krebs, mehr als die Hälfte dieser Wucherungen ist aber gutartig.
Quelle: http://nachrichten.t-online.de/chinesen-waechst-ein-horn-auf-dem-kopf/id_43980562/index
Siehe auch: http://moreaus-insel.blogspot.com/2010/03/101-jahriger-chinesin-wachsen-horner.html
Montag, 24. Januar 2011
Übergriffe von Wildtieren auf Menschen nehmen zu
Zoologen sprechen inzwischen von einem ernsten Problem: Die Übergriffe von wilden Tieren sind so häufig, so aggressiv und so gefährlich wie nie. Bären, Elefanten, Tiger, Löwen, Wölfe, Haie, vor allem aber Krokodile – viele Tiere reagieren nicht mehr artgerecht. Der Mensch unterschätzt Stress, Intelligenz und Gedächtnis der Kreaturen.
Bildquelle: http://data14.sevenload.com/slcom/rn/wb/mfffjkc/ugkfoponmmjd.jpg~/Killer-Katze-aus-Krefeld.jpg
Es gibt absolut nichts, was die zwei Kinder dazu bringen könnte, jemals wieder in einem Haus zu schlafen. Schon gar nicht im Haus ihrer Eltern, in einem Dorf in Buschmannland, Namibia. Heute Nacht werden sie auf dem Baum bleiben, ebenso wie morgen Nacht, übermorgen und wie jede Nacht vom Rest ihres Lebens. Die Mutter schimpft, fleht, droht, bettelt. Es hilft nicht. Nicht nach dem, was passierte. Nicht nach jener Nacht, als die Elefanten aus dem Wald gekommen sind – und den Vater mitgenommen haben. Die Kinder hören noch das Poltern, sehen noch immer den dunklen Koloss, der plötzlich im Türrahmen auftaucht. Der Vater will ihn verscheuchen. Das ist der Moment, als der Elefant zugreift, ihn in den Wald trägt und ihn tötet. So erzählen Mutter und Kinder es der englischen Zeitung „Daily Telegraph“.
Elefanten waren nicht immer so. Aber seit einigen Jahren hat sich in ihrer Beziehung zum Menschen etwas Grundlegendes geändert. Nicht nur bei ihnen – die Übergriffe von wilden Tieren sind so häufig, so aggressiv und so gefährlich wie nie. Der gutherzige Dickhäuter, der Jumbo heißt, der nette Bär namens Pu und jetzt dazu der weiße Kuschelbär mit Vornamen Knut – lange schien es so, als seien die gefährlichsten Vertreter der Zoologie kurz vor dem Übergang ins Paradies, in dem keine Kreatur der anderen das kleinste Haar krümmt. Den vermenschlichten Kinderzimmer-Spielzeugtier-Perspektiven setzen Zoologen jetzt ein paar erschreckende Erkenntnisse der freien Wildbahn entgegen.
„Die Vorfälle, in denen Mensch und Tier aneinandergeraten, nehmen seit etwa zehn Jahren zu“, sagt die kalifornische Wissenschaftlerin Gay Bradshaw. Die Forscherin setzt sich vor allem mit dem Anstieg der Gewalttaten zwischen Elefanten und Menschen auseinander. Sie hat in einer der früheren Ausgaben von „Nature“ den Artikel „Elephant Breakdown“ veröffentlicht, auf Deutsch: der Zusammenbruch der Elefanten. „Die Tiere reagieren nicht mehr artgerecht“, sagt sie, „Elefanten sind Vegetarier, sie haben keinen Grund, Menschen zu töten.“ Bradshaws Theorie: Der Mensch hat durch Jagd, Keulung und den Raub des Lebensraums die Sozialstruktur der Dickhäuter zerstört, jetzt rächt sich das: „Die Tiere haben verstanden, dass sie nur einen Feind haben – den Menschen."
Aber nicht nur Elefanten reagieren zunehmend aggressiv auf Menschen: Behörden in den USA und Kanada registrieren besorgt deutlich mehr Angriffe von Berglöwen, Füchsen, Wölfen auf Menschen. Rumänien und Kolumbien zählen mehr Übergriffe durch Bären. Aus Sierra Leone und Uganda kommen Berichte von Schimpansen, die Menschen schwer verletzten und töten – und das, obwohl unsere nächsten biologischen Verwandten „so gut wie nie Personen angreifen“, wie der „New Scientist“ schreibt. Und die „Los Angeles Times“ berichtet, dass es weltweit seit dem Jahr 2000 doppelt so viele tödliche Hai-Attacken gab wie in den letzten 50 Jahren des 20. Jahrhunderts. Einen ähnlichen Trend beobachtet der Australier Scoresby Shepherd. Der Biologe machte darauf aufmerksam, dass Gegenden, die für drei bis vier Hai-Angriffe in zehn Jahren bekannt sind, inzwischen mindestens einmal im Jahr heimgesucht werden.
Natürlich wissen die Zoologen, dass es sich hierbei, statistisch gesehen, um Einzelfälle handelt – für die es jeweils verschiedene Gründe gibt. In der Wissenschaft gibt es keine Kategorie, in der alle Tiere, die Menschen töten, zusammengefasst sind. Im zoologischen Ordnungssystem verbindet den Eisbären nichts mit dem Krokodil, den Elefanten nichts mit dem Tiger, die Netzpython nichts mit dem weißen Hai. Dennoch nehmen Wissenschaftler die Übergriffe inzwischen so ernst, dass sie eine eigene statistische Kategorie eingeführt haben: HAC – Human-Animal Conflict.
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Die meisten Berichte über tödliche Übergriffe aus der Tierwelt beginnen so: Das Soundso frisst keine Menschen. Wenn es trotzdem einen frisst, dann aus Versehen. Ein unglücklicher Zufall, der dem Grizzly auf dem Weg zur Mülltonne den verschlafenen Camper in die Quere schickt, der den Surfer in den Augen des Hais wie eine Robbe aussehen lässt oder den gebückten Bauern wie ein hilfloses Huftier in den Augen des Tigers.
Tiere wissen genau, mit wem sie es zu tun haben
Der renommierte Ethnologe Marc Bekoff, University of Colorado, behauptet das nicht. „Über Jahrhunderte haben wir geglaubt, Tiere sind nicht viel mehr als gefühlsarme, unreflektierende und instinktgesteuerte Automaten“, sagt Bekoff, „diese Ansicht ist dumm, gefährlich, und damit machen wir es uns zu leicht. Je länger wir uns mit Tieren beschäftigen, egal welcher Species sie angehören, desto erstaunter stehen wir da. Sie handeln emotional und haben ein gutes Gedächtnis, egal ob es um Artgenossen, Feinde, Beute, Verletzungen oder einfach nur Stress geht.“
Bekoff beobachtet seit 30 Jahren Kojoten, Füchse, Krähen und Elefanten. Der Mensch als Krone der Evolution, als Spitze der Nahrungskette – dieses Bild ist für Bekoff ein Überbleibsel aus Darwins Zeiten, das sich längst überholt hat.
„Wenn unser Gehirn über Jahrmillionen hinweg ein reiches, emotionales Gefühlsleben hervorgebracht hat, warum dann nicht auch das von Tieren?“ Laut Bekoff sollten Wissenschaftler nicht länger darüber diskutieren, ob Tiere Gefühle haben, sondern darüber, wie und was sie fühlen. „Ergebnisse von Laborforschern zeigen: Von der Neurobiologie her ähneln die Gefühlsregungen denen der Menschen. Sie entstehen in den gleichen Hirnbereichen, und oft gehen sie mit fast identischen Hormonausschüttungen einher.“
Dass viele Tiere uns in den Disziplinen Intelligenz, Gedächtnis und emotionale Regungen etwas vorturnen können, ist für Zoologen nichts Neues. Britische Neurologen fanden heraus, dass Schafe zum Beispiel ein hervorragendes Gedächtnis für Gesichter haben. So können sie schon als Lamm mindestens 50 Antlitze von Artgenossen speichern – und sie in der Herde wiederfinden, sogar, wenn sie über Jahre hinweg getrennt lebten. John Webster, Professor für Landwirtschaft an der Universität Bristol, fand heraus, dass die Tiere im Laufe ihres Lebens vier bis fünf beste Freunde haben – ebenso wie Feinde, denen gegenüber sie zornig und abweisend reagieren. Ein Verhalten, das jeder Bauer auch von seinen Kühen oder Pferden kennt.
Verhalten wird falsch interpretiert
Dennoch gibt es viele Forscher, wie zum Beispiel Paul McDonald, die davor warnen, unsere nahen und entfernteren zoologischen Verwandten allzu sehr zu vermenschlichen: „Wir neigen sehr schnell dazu, tierische Verhaltensmuster völlig falsch zu interpretieren. Ein starker Antrieb vieler Kreaturen ist die Rangordnung. Missachtet ein Mensch diese, reagieren viele Tiere aggressiv.“
Auch an den menschenfressenden Räubern im Tierreich gibt es wenig zu romantisieren. In seinem Buch „Das Lächeln des Tigers“ fasst der Wissenschaftsjournalist David Quammen die großen Raubtiere wie Tiger, Löwe, Hai und Krokodil als Alpha- und Gipfelräuber zusammen. Alpha, weil diese Kreaturen groß und gefräßig sind – und wir Menschen eben schon lange vergessen haben, dass wir im letzten Millennium kaum mehr waren als „eine andere und leicht erhältliche Sorte Fleisch“. Gipfel, weil die großen Räuber immer noch an der Spitze der Nahrungspyramide stehen. Gerade weil sie auf der Spitze stehen, brauchen sie ein gewaltiges Revier, um Beute zu beschaffen – und sie reagieren empfindlich auf Raumverlust.
Am erfolgreichsten sichert sich derzeit das Krokodil seine Reviere – und fordert auch die meisten Todesopfer, das recherchierte der BBC-Journalist Steve Leonard. Vor allem das australische Leistenkrokodil tut sich in der Statistik hervor. Handelsverbote retteten das Reptil, dem es bis 1973 gewaltig ans Leder ging. In Australien war es durch die Jagd nahezu ausgerottet.
Mittlerweile hat sich der Bestand erholt, es gibt so viele Tiere wie lange nicht mehr. Dazu helfen Zuchtprogramme: In australischen Krokodilfarmen werden die Eier heute künstlich bebrütet und ein Teil der Jungtiere dann in die Wildnis entlassen. Die Art gilt weiterhin als streng geschützt – obwohl ihr mehr und mehr Touristen in den Rachen fallen. „Einige Leute sagen vielleicht, ach Krokodile, die sind doch nicht so schlimm. Aber sie sind schlimm“, schreibt Quammen. Dazu zitiert er Hiob: „Kannst du das Krokodil am Angelhaken ziehen? Fleht es dich groß um Gnade an? Richtet es zärtliche Worte an dich?“ Die Antwort ist: nein.
Quelle: http://www.welt.de/wissenschaft/tierwelt/article2378351/Uebergriffe-von-Wildtieren-auf-Menschen-nehmen-zu.html
Siehe auch: http://moreaus-insel.blogspot.com/2010/01/konferenz-der-tiere.html
Bildquelle: http://data14.sevenload.com/slcom/rn/wb/mfffjkc/ugkfoponmmjd.jpg~/Killer-Katze-aus-Krefeld.jpg
Es gibt absolut nichts, was die zwei Kinder dazu bringen könnte, jemals wieder in einem Haus zu schlafen. Schon gar nicht im Haus ihrer Eltern, in einem Dorf in Buschmannland, Namibia. Heute Nacht werden sie auf dem Baum bleiben, ebenso wie morgen Nacht, übermorgen und wie jede Nacht vom Rest ihres Lebens. Die Mutter schimpft, fleht, droht, bettelt. Es hilft nicht. Nicht nach dem, was passierte. Nicht nach jener Nacht, als die Elefanten aus dem Wald gekommen sind – und den Vater mitgenommen haben. Die Kinder hören noch das Poltern, sehen noch immer den dunklen Koloss, der plötzlich im Türrahmen auftaucht. Der Vater will ihn verscheuchen. Das ist der Moment, als der Elefant zugreift, ihn in den Wald trägt und ihn tötet. So erzählen Mutter und Kinder es der englischen Zeitung „Daily Telegraph“.
Elefanten waren nicht immer so. Aber seit einigen Jahren hat sich in ihrer Beziehung zum Menschen etwas Grundlegendes geändert. Nicht nur bei ihnen – die Übergriffe von wilden Tieren sind so häufig, so aggressiv und so gefährlich wie nie. Der gutherzige Dickhäuter, der Jumbo heißt, der nette Bär namens Pu und jetzt dazu der weiße Kuschelbär mit Vornamen Knut – lange schien es so, als seien die gefährlichsten Vertreter der Zoologie kurz vor dem Übergang ins Paradies, in dem keine Kreatur der anderen das kleinste Haar krümmt. Den vermenschlichten Kinderzimmer-Spielzeugtier-Perspektiven setzen Zoologen jetzt ein paar erschreckende Erkenntnisse der freien Wildbahn entgegen.
„Die Vorfälle, in denen Mensch und Tier aneinandergeraten, nehmen seit etwa zehn Jahren zu“, sagt die kalifornische Wissenschaftlerin Gay Bradshaw. Die Forscherin setzt sich vor allem mit dem Anstieg der Gewalttaten zwischen Elefanten und Menschen auseinander. Sie hat in einer der früheren Ausgaben von „Nature“ den Artikel „Elephant Breakdown“ veröffentlicht, auf Deutsch: der Zusammenbruch der Elefanten. „Die Tiere reagieren nicht mehr artgerecht“, sagt sie, „Elefanten sind Vegetarier, sie haben keinen Grund, Menschen zu töten.“ Bradshaws Theorie: Der Mensch hat durch Jagd, Keulung und den Raub des Lebensraums die Sozialstruktur der Dickhäuter zerstört, jetzt rächt sich das: „Die Tiere haben verstanden, dass sie nur einen Feind haben – den Menschen."
Aber nicht nur Elefanten reagieren zunehmend aggressiv auf Menschen: Behörden in den USA und Kanada registrieren besorgt deutlich mehr Angriffe von Berglöwen, Füchsen, Wölfen auf Menschen. Rumänien und Kolumbien zählen mehr Übergriffe durch Bären. Aus Sierra Leone und Uganda kommen Berichte von Schimpansen, die Menschen schwer verletzten und töten – und das, obwohl unsere nächsten biologischen Verwandten „so gut wie nie Personen angreifen“, wie der „New Scientist“ schreibt. Und die „Los Angeles Times“ berichtet, dass es weltweit seit dem Jahr 2000 doppelt so viele tödliche Hai-Attacken gab wie in den letzten 50 Jahren des 20. Jahrhunderts. Einen ähnlichen Trend beobachtet der Australier Scoresby Shepherd. Der Biologe machte darauf aufmerksam, dass Gegenden, die für drei bis vier Hai-Angriffe in zehn Jahren bekannt sind, inzwischen mindestens einmal im Jahr heimgesucht werden.
Natürlich wissen die Zoologen, dass es sich hierbei, statistisch gesehen, um Einzelfälle handelt – für die es jeweils verschiedene Gründe gibt. In der Wissenschaft gibt es keine Kategorie, in der alle Tiere, die Menschen töten, zusammengefasst sind. Im zoologischen Ordnungssystem verbindet den Eisbären nichts mit dem Krokodil, den Elefanten nichts mit dem Tiger, die Netzpython nichts mit dem weißen Hai. Dennoch nehmen Wissenschaftler die Übergriffe inzwischen so ernst, dass sie eine eigene statistische Kategorie eingeführt haben: HAC – Human-Animal Conflict.
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Die meisten Berichte über tödliche Übergriffe aus der Tierwelt beginnen so: Das Soundso frisst keine Menschen. Wenn es trotzdem einen frisst, dann aus Versehen. Ein unglücklicher Zufall, der dem Grizzly auf dem Weg zur Mülltonne den verschlafenen Camper in die Quere schickt, der den Surfer in den Augen des Hais wie eine Robbe aussehen lässt oder den gebückten Bauern wie ein hilfloses Huftier in den Augen des Tigers.
Tiere wissen genau, mit wem sie es zu tun haben
Der renommierte Ethnologe Marc Bekoff, University of Colorado, behauptet das nicht. „Über Jahrhunderte haben wir geglaubt, Tiere sind nicht viel mehr als gefühlsarme, unreflektierende und instinktgesteuerte Automaten“, sagt Bekoff, „diese Ansicht ist dumm, gefährlich, und damit machen wir es uns zu leicht. Je länger wir uns mit Tieren beschäftigen, egal welcher Species sie angehören, desto erstaunter stehen wir da. Sie handeln emotional und haben ein gutes Gedächtnis, egal ob es um Artgenossen, Feinde, Beute, Verletzungen oder einfach nur Stress geht.“
Bekoff beobachtet seit 30 Jahren Kojoten, Füchse, Krähen und Elefanten. Der Mensch als Krone der Evolution, als Spitze der Nahrungskette – dieses Bild ist für Bekoff ein Überbleibsel aus Darwins Zeiten, das sich längst überholt hat.
„Wenn unser Gehirn über Jahrmillionen hinweg ein reiches, emotionales Gefühlsleben hervorgebracht hat, warum dann nicht auch das von Tieren?“ Laut Bekoff sollten Wissenschaftler nicht länger darüber diskutieren, ob Tiere Gefühle haben, sondern darüber, wie und was sie fühlen. „Ergebnisse von Laborforschern zeigen: Von der Neurobiologie her ähneln die Gefühlsregungen denen der Menschen. Sie entstehen in den gleichen Hirnbereichen, und oft gehen sie mit fast identischen Hormonausschüttungen einher.“
Dass viele Tiere uns in den Disziplinen Intelligenz, Gedächtnis und emotionale Regungen etwas vorturnen können, ist für Zoologen nichts Neues. Britische Neurologen fanden heraus, dass Schafe zum Beispiel ein hervorragendes Gedächtnis für Gesichter haben. So können sie schon als Lamm mindestens 50 Antlitze von Artgenossen speichern – und sie in der Herde wiederfinden, sogar, wenn sie über Jahre hinweg getrennt lebten. John Webster, Professor für Landwirtschaft an der Universität Bristol, fand heraus, dass die Tiere im Laufe ihres Lebens vier bis fünf beste Freunde haben – ebenso wie Feinde, denen gegenüber sie zornig und abweisend reagieren. Ein Verhalten, das jeder Bauer auch von seinen Kühen oder Pferden kennt.
Verhalten wird falsch interpretiert
Dennoch gibt es viele Forscher, wie zum Beispiel Paul McDonald, die davor warnen, unsere nahen und entfernteren zoologischen Verwandten allzu sehr zu vermenschlichen: „Wir neigen sehr schnell dazu, tierische Verhaltensmuster völlig falsch zu interpretieren. Ein starker Antrieb vieler Kreaturen ist die Rangordnung. Missachtet ein Mensch diese, reagieren viele Tiere aggressiv.“
Auch an den menschenfressenden Räubern im Tierreich gibt es wenig zu romantisieren. In seinem Buch „Das Lächeln des Tigers“ fasst der Wissenschaftsjournalist David Quammen die großen Raubtiere wie Tiger, Löwe, Hai und Krokodil als Alpha- und Gipfelräuber zusammen. Alpha, weil diese Kreaturen groß und gefräßig sind – und wir Menschen eben schon lange vergessen haben, dass wir im letzten Millennium kaum mehr waren als „eine andere und leicht erhältliche Sorte Fleisch“. Gipfel, weil die großen Räuber immer noch an der Spitze der Nahrungspyramide stehen. Gerade weil sie auf der Spitze stehen, brauchen sie ein gewaltiges Revier, um Beute zu beschaffen – und sie reagieren empfindlich auf Raumverlust.
Am erfolgreichsten sichert sich derzeit das Krokodil seine Reviere – und fordert auch die meisten Todesopfer, das recherchierte der BBC-Journalist Steve Leonard. Vor allem das australische Leistenkrokodil tut sich in der Statistik hervor. Handelsverbote retteten das Reptil, dem es bis 1973 gewaltig ans Leder ging. In Australien war es durch die Jagd nahezu ausgerottet.
Mittlerweile hat sich der Bestand erholt, es gibt so viele Tiere wie lange nicht mehr. Dazu helfen Zuchtprogramme: In australischen Krokodilfarmen werden die Eier heute künstlich bebrütet und ein Teil der Jungtiere dann in die Wildnis entlassen. Die Art gilt weiterhin als streng geschützt – obwohl ihr mehr und mehr Touristen in den Rachen fallen. „Einige Leute sagen vielleicht, ach Krokodile, die sind doch nicht so schlimm. Aber sie sind schlimm“, schreibt Quammen. Dazu zitiert er Hiob: „Kannst du das Krokodil am Angelhaken ziehen? Fleht es dich groß um Gnade an? Richtet es zärtliche Worte an dich?“ Die Antwort ist: nein.
Quelle: http://www.welt.de/wissenschaft/tierwelt/article2378351/Uebergriffe-von-Wildtieren-auf-Menschen-nehmen-zu.html
Siehe auch: http://moreaus-insel.blogspot.com/2010/01/konferenz-der-tiere.html
Sonntag, 16. Januar 2011
Riesenwuchs
Quelle: http://www.filmposter-archiv.de/filmplakat/1958/attack_of_the_50_ft_woman.jpg
Riesenwuchs, Hypersomie oder Gigantismus bezeichnet in der Regel einen ausgeprägten, proportionierten Hochwuchs des Menschen, der nach ICD-10 in einen konstitutionellen Riesenwuchs (E34.4) und einen hypophysären Riesenwuchs (E22.0) unterteilt wird. Letzterer ist durch eine vermehrte Produktion von Somatotropin (einem Wachstumshormon) während der Wachstumsphase bedingt.
Als riesenwüchsig gelten Menschen im obersten Perzentil der Körpergröße. Diese Perzentilangaben beziehen sich jeweils auf die statistische Größenverteilungskurve von Personen gleichen Alters, Geschlechts und ethnischer Herkunft. Riesenwuchs tritt auch bei Nutz- und Zierpflanzen auf und ist hier auf Polyploidie zurückzuführen.
Den alleinigen Riesenwuchs der Körperendteile (Akren) bezeichnet man als Akromegalie; das Gegenteil von Hypersomie, ein zu geringes Wachstum, mit Nanosomie (Zwergwuchs), Mikrosomie (Kleinwuchs) oder (allgemeiner) Hyposomie (Kümmerwuchs).
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Riesenwuchs
Liste der größten Personen
Die Liste der größten Personen enthält Personen, die eine Größe von 240 Zentimetern oder mehr hatten oder aktuell haben. Die überdurchschnittliche Größe kann genetisch bedingte Besonderheiten, Operationen am Gehirn oder andere Auslöser als Ursache haben. Medizinisch spricht man ab einer Größe von 230 Zentimetern von Riesenwuchs. In einer weiteren Liste werden Personen genannt, deren Größe in Presse und Literatur teilweise mit 240 Zentimetern und mehr angegeben wird, dies aber nicht eindeutig nachgewiesen ist. Zu den einzelnen Personen werden neben der Größe das Herkunftsland und die Lebensdaten angegeben und weitere Anmerkungen gemacht.
Anmerkung
Zu den einzelnen Personen gibt es in der Literatur teilweise unterschiedliche Angaben. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass die betreffende Person sich aus kommerziellen Gründen größer macht, beispielsweise, wenn sie im Zirkus oder in Shows auftritt, oder ist in der Tatsache begründet, dass manche dieser Personen noch wachsen und so ältere Messungen nicht mehr aktuell sind. Im fortschreitenden Alter kann eine Person, bedingt durch Rückgratverkrümmung oder das Stauchen der Wirbel, auch kleiner werden. Wegen der Vielzahl von falschen Maßangaben wurden nur die Personen in die Liste aufgenommen, deren Größe relativ zuverlässig dokumentiert ist. Dies kann vor allem durch Messungen in medizinischen Einrichtungen geschehen oder durch das Guinness-Buch der Rekorde, für das eine Person mehrmals am Tag gemessen und daraus ein Mittelwert gebildet wird. Dort finden größte Personen nur Zugang, wenn ihre Größe zweifelsfrei feststeht.
Erklärung
* Größe (cm): Nennt die Größe in Zentimetern. Sie kann stehend, ggf. unter Berücksichtigung einer eventuellen Rückgratverkrümmung gemessen worden sein. Maßgebend ist das größte ermittelte Maß im Laufe eines Lebens.
* Namen: Nennt den Namen der Person. Kursiv werden alternative Namen oder Spitznamen genannt.
* Land: Nennt das Land, aus dem die Person stammt. Es wird die Nationalflagge dargestellt und der dreistellige ISO-3166-1-Code genannt.
* Lebensdaten: Nennt Geburts- und Sterbejahr.
* Anmerkung: Enthält Anmerkungen zur Person. Diese können sich auf das Leben oder auf die Quellenlage zur Größe beziehen.
* Personen, deren Angaben grau hinterlegt sind, wurden zuverlässig dokumentiert und medizinisch vermessen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C3%9Ften_Personen
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Riese
Riesenwuchs, Hypersomie oder Gigantismus bezeichnet in der Regel einen ausgeprägten, proportionierten Hochwuchs des Menschen, der nach ICD-10 in einen konstitutionellen Riesenwuchs (E34.4) und einen hypophysären Riesenwuchs (E22.0) unterteilt wird. Letzterer ist durch eine vermehrte Produktion von Somatotropin (einem Wachstumshormon) während der Wachstumsphase bedingt.
Als riesenwüchsig gelten Menschen im obersten Perzentil der Körpergröße. Diese Perzentilangaben beziehen sich jeweils auf die statistische Größenverteilungskurve von Personen gleichen Alters, Geschlechts und ethnischer Herkunft. Riesenwuchs tritt auch bei Nutz- und Zierpflanzen auf und ist hier auf Polyploidie zurückzuführen.
Den alleinigen Riesenwuchs der Körperendteile (Akren) bezeichnet man als Akromegalie; das Gegenteil von Hypersomie, ein zu geringes Wachstum, mit Nanosomie (Zwergwuchs), Mikrosomie (Kleinwuchs) oder (allgemeiner) Hyposomie (Kümmerwuchs).
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Riesenwuchs
Liste der größten Personen
Die Liste der größten Personen enthält Personen, die eine Größe von 240 Zentimetern oder mehr hatten oder aktuell haben. Die überdurchschnittliche Größe kann genetisch bedingte Besonderheiten, Operationen am Gehirn oder andere Auslöser als Ursache haben. Medizinisch spricht man ab einer Größe von 230 Zentimetern von Riesenwuchs. In einer weiteren Liste werden Personen genannt, deren Größe in Presse und Literatur teilweise mit 240 Zentimetern und mehr angegeben wird, dies aber nicht eindeutig nachgewiesen ist. Zu den einzelnen Personen werden neben der Größe das Herkunftsland und die Lebensdaten angegeben und weitere Anmerkungen gemacht.
Anmerkung
Zu den einzelnen Personen gibt es in der Literatur teilweise unterschiedliche Angaben. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass die betreffende Person sich aus kommerziellen Gründen größer macht, beispielsweise, wenn sie im Zirkus oder in Shows auftritt, oder ist in der Tatsache begründet, dass manche dieser Personen noch wachsen und so ältere Messungen nicht mehr aktuell sind. Im fortschreitenden Alter kann eine Person, bedingt durch Rückgratverkrümmung oder das Stauchen der Wirbel, auch kleiner werden. Wegen der Vielzahl von falschen Maßangaben wurden nur die Personen in die Liste aufgenommen, deren Größe relativ zuverlässig dokumentiert ist. Dies kann vor allem durch Messungen in medizinischen Einrichtungen geschehen oder durch das Guinness-Buch der Rekorde, für das eine Person mehrmals am Tag gemessen und daraus ein Mittelwert gebildet wird. Dort finden größte Personen nur Zugang, wenn ihre Größe zweifelsfrei feststeht.
Erklärung
* Größe (cm): Nennt die Größe in Zentimetern. Sie kann stehend, ggf. unter Berücksichtigung einer eventuellen Rückgratverkrümmung gemessen worden sein. Maßgebend ist das größte ermittelte Maß im Laufe eines Lebens.
* Namen: Nennt den Namen der Person. Kursiv werden alternative Namen oder Spitznamen genannt.
* Land: Nennt das Land, aus dem die Person stammt. Es wird die Nationalflagge dargestellt und der dreistellige ISO-3166-1-Code genannt.
* Lebensdaten: Nennt Geburts- und Sterbejahr.
* Anmerkung: Enthält Anmerkungen zur Person. Diese können sich auf das Leben oder auf die Quellenlage zur Größe beziehen.
* Personen, deren Angaben grau hinterlegt sind, wurden zuverlässig dokumentiert und medizinisch vermessen.
Größe (cm) | Name | Land | Lebens- daten | Anmerkung |
---|---|---|---|---|
272 [1] | Robert Wadlow The Alton Giant | USA | 1918–1940 | Größter Mensch in der Medizingeschichte, dessen Körpergröße einwandfrei belegt ist.[2] Er wurde 18 Tage vor seinem Tod in der Fakultät der Washington University in St. Louis vermessen. Bei seinem Tod wog er 199 Kilogramm, an seinem 21. Geburtstag 223 Kilogramm. Mit zehn Jahren war er bereits 200 Zentimeter groß und 100 Kilogramm schwer. Sein enormes Wachstum wurde durch ein Hypophysenadenom ausgelöst, das große Mengen an Wachstumshormonen ausschüttete. |
264 [3] | John F. Carroll The Buffalo Giant | USA | 1932–1969 | Sein enormes Wachstum begann mit dem 16. Lebensjahr und konnte 1959 durch Behandlungen in einem Krankenhaus gestoppt werden. Messungen im Stehen ergaben 1959 244 Zentimeter. Er litt an schwerer Wirbelsäulenverkrümmung. Die Gesamtgröße bezieht sich auf eine angenommene Rückgratkrümmung. Spätere Messungen im Stehen ergaben 239 Zentimeter. 1968 betrug die Größe 234 Zentimeter. |
264 [4] | John William Rogan auch Willie Bud Rogan | USA | 1871–1905 | Rogan war Afroamerikaner und konnte aufgrund von Gelenksteifigkeit und Knochenverwachsungen der Knie und Hüften nicht stehen. Messungen erfolgten im Sitzen. Nach anderen Angaben war er auch 259 oder 269 Zentimeter groß. Sein Gewicht betrug nur 79 Kilogramm. Sein enormes Wachstum begann im Alter von 13 Jahren. |
259 [5] | Leonid Stadnyk | UKR | 1971– | Galt vom 7. August 2007 bis zum 17. September 2009 als größter lebender Mensch.[6][7] Er lebte jahrelang zurückgezogen und vermied den Kontakt mit der Presse, die seine Größe publik machen wollte. Da aber die damalige Messmethode angezweifelt wurde – es fanden zur Mittelung der Größe nur zwei statt drei Messungen an einem Tag statt – und er sich nicht erneut vermessen lassen wollte, ging der Rekord im Jahre 2009 an Sultan Kösen mit 247 Zentimeter. |
255 [8] | Trijntje Keever The Big Girl | NED | 1616–1633 | Die Tochter des Bürgermeisters ihres Heimatortes war die größte Frau in der Geschichte mit nachgewiesener Größe. Sie starb bereits mit 17 Jahren. Sie wird auch mit 260 Zentimeter Größe angegeben. |
251 [9] | Vikas Uppal Vicky | IND | 1986–2007 | Wurde als 18-Jähriger mit 251 Zentimeter Größe bei einem Gewicht von 195 Kilogramm angegeben. Zu diesem Zeitpunkt war er noch im Wachstum. Sein Tod im Jahre 2007 war die Folge einer gescheiterten Hirntumoroperation. Mit seinem fünften Lebensjahr begann das überdurchschnittliche Wachstum. Er wird auch mit 239, 242 und 268 Zentimeter Größe und 202 Kilogramm Gewicht angegeben. |
251 [10] | Kenianischer Riese | KEN | ? | Wird vom Guinness-Buch der Rekorde des Jahres 1962 mit dieser Größe geführt. |
249 [11] | Ajaz Ahmed | PAK | 1976– | Wurde vor ein paar Jahren mit 256 Zentimeter Größe und 130 Kilogramm Gewicht gemeldet. Ahmed erhob vor ein paar Jahren mit 236 Zentimetern Größe den Anspruch, der größte lebende Mensch zu sein. Seine Größe wurde nie medizinisch korrekt oder vom Guinness-Buch der Rekorde bestätigt. Größte Person wurde dann eine Person mit der bestätigten Größe von 236 Zentimetern Größe, ab 2007 war es Stadnyk mit 257 Zentimetern. Ahmed wird auch mit 231, 254 und 256 Zentimeter angegeben. |
249 [12] | Bernard Coyne The Cherokee Giant | USA | 1897–1921 | Er wurde 1918 mit einer Größe von 236 Zentimetern nicht zum Militärdienst zugelassen. Als Coyne im Jahre 1921 verstarb, befand er sich noch im Wachstum. Zum Zeitpunkt seines Todes war er der größte Mensch weltweit. |
249 [13] | Donald Don Köhler | USA | 1925–1981 | Das überdurchschnittliche Wachstum begann ab dem zehnten Lebensjahr. Seine Größe wurde, bedingt durch eine Rückgratverkrümmung, in späteren Jahren auf 238 Zentimeter reduziert. Er galt von 1969 bis zu seinem Tode 1981 als größter lebender Mensch. Er hatte eine Zwillingsschwester mit 175 Zentimeter Größe. Diese Differenz ist laut Guinness-Buch der Rekorde die größte bei Zwillingen |
248 [14] | Zeng Jinlian | CHN | 1964–1982 | Sie war die größte Frau in der Medizingeschichte. Sie konnte aufgrund einer Rückgratverkrümmung nicht aufrecht stehen. Mit 13 Jahren war sie bereits 213 Zentimeter groß. Bereits im Alter von vier Monaten begann das überdurchschnittliche Wachstum. Sie galt von 1981 bis zu ihrem Tode 1982, als sie 17 Jahre alt war, als größter lebender Mensch. |
248 [15] | Christoffel Münster | DEU | 1632–1676 | Steht im Guinness-Buch der Rekorde. War im Alter von 16 Jahren 224 Zentimeter groß. Der Gänsehirt wurde von Herzog Christian Ludwig von Hannover zu seinem Leibwächter ernannt. |
247 [16] | Sultan Kösen | TUR | 1982– | Sein Gewicht beträgt etwa 155 Kilogramm. Im Jahre 2006 beantragte er die Anerkennung als größter lebender Mensch im Guinness-Buch der Rekorde. Zu diesem Zeitpunkt war er mit den offiziell gemessenen 242 Zentimetern sechs Zentimeter größer als der bis dahin als größter Mensch anerkannte Bao Xishun. Im Februar 2009 wurde er vom Guinness-Buch der Rekorde offiziell vermessen und gilt seit der Herausgabe des Buches 2010 als größter lebender Mensch.[17] |
247 [18] | Väinö Myllyrinne | FIN | 1909–1963 | Mit 21 Jahren war er 222 Zentimeter groß, begann später nochmals zu wachsen. Die anerkannte Größe war 247 Zentimeter, in den 30er Jahren war er angeblich sogar 251 Zentimeter groß. Er galt von 1940 bis zu seinem Tod 1963 als größter Mensch der Welt. |
246 [19] | Patrick Cotter O'Brien Bristol Giant, Irish Giant | IRL | 1760–1806 | Die Größenangabe wurde 1975 aufgrund erneuter Knochenmessungen korrigiert. Cotter war zu seiner Zeit der größte Mensch und wurde erst fast 100 Jahre später von John William Rogan übertroffen. |
246 [20] | Julius Koch Le Geant Constantin | DEU | 1872–1902 | Seine Beine mussten wegen Wundbrand amputiert werden. Die Größenangabe stammt aus der Zeit kurz vor der Amputation. Er spielte 1902 in dem Kurzfilm, The Giant Constantin, mit. Sein Skelett ist im Museum of Natural History in Mons ausgestellt. |
246 [21] | Zhao Liang | CHN | 1982?– | Seine Größe wurde von einem Krankenhaus, indem er wegen einer alten Sportverletzung vorstellig geworden war, bestätigt. Sein Gewicht beträgt etwa 155 Kilogramm. Er überlegt noch, ob er seine Größe im Guinness-Buch der Rekorde publizieren lassen möchte. |
246 [22] | Gabriel Estêvão Monjane | MOZ | 1944–1990 | Mit 16 Jahren war er 226 Zentimeter und mit 21 Jahren 239 Zentimeter groß. 1987 wurde er offiziell mit 246 Zentimeter gemessen. Er schloss sich einem portugiesischen Zirkus an, wo er nicht mehr anthropomorphisch untersucht wurde. Der Zirkus pries ihn als 265 Zentimeter großen Riesen an. Von 1988 bis zu seinem Tod 1990 stand er als größter lebender Mensch im Guinness-Buch der Rekorde. |
245 [23] | Suleiman Ali Nashnush | LBY | 1943–1991 | Ehemaliger größter Basketballspieler. Er wurde 1960 in Rom erfolgreich operiert, um sein Wachstum zu stoppen. Von 1990 bis zu seinem Tod 1991 stand er als größter lebender Mensch im Guinness-Buch der Rekorde. |
244 [24] | Der lange Anton | DEU | um 1618-1648 | Der lange Anton war ein Soldat in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs innerhalb der Leibstandarte des protestantischen Feldherrn Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel. Sein Skelett ist heute im Museum anatomicum in Marburg zu finden. |
244 [25] | Aurangzeb Khan | PAK | 1962– | Seine Größe wurde offiziell nicht bestätigt. Khan erhob im Jahre 2000 Anspruch darauf, der größte lebende Mensch zu sein, was er bei einer Größe von mehr als 238 Zentimetern auch gewesen wäre. Größter Mensch wurde allerdings jemand mit 236 Zentimeter Größe. Er wird auch mit 229 Zentimeter Größe angegeben. |
244 [26] | Mounir Fourar | DZA | 1972– | Er wurde, als er etwa 20 Jahre alt war, in einem Krankenhaus mit 244 Zentimeter Größe gemessen, wird aber auch mit 234 Zentimeter genannt. Fourar erhob 2003 öffentlich Anspruch, der größte lebende Mensch der Welt zu sein, was bei einer Größe von mehr als 238 Zentimetern auch zugetroffen hätte. Als größter Mensch wurde dann allerdings jemand mit 236 Zentimeter Größe anerkannt. |
243 [10] | Musutaman | IDN | 1962–1996 | Er wird vom Guinness-Buch der Rekorde mit dieser Größe geführt. |
242 [27] | Zhang Juncai | CHN | 1966– | Seine Größe wurde bei einer Fernsehsendung im Mai 2006 bestätigt. Er wurde dabei gemeinsam mit dem bis dahin als größter anerkannter lebender Mensch, Bao Xishun (236 Zentimeter groß), gemessen. Mit 16 Jahren war er 180 Zentimeter, mit 20 bereits 210 Zentimeter groß. 1998 wurde er mit 237 Zentimeter Größe gemessen. Mit 18 stand er in der Pekinger Basketballauswahl.[28] Er gilt als größter lebender Mensch in Asien. |
242 [29] | Suparwono The Giant of Lampung | IDN | 1985– | |
241 [30] | Felipe Birriel El Gigante de Carolina | PRI | 1916–1994 | Birriel war mit 77 Jahren der älteste Mensch, der über 240 Zentimeter groß war. Ab seinem 16 Lebensjahr begann er stark zu wachsen. |
241 [31] | Alexander Sizonenko | RUS | 1959– | War bis 1986 einer der besten russischen Basketballspieler mit zwölf Länderspielen. Seine Größe wurde 1998 stehend, wegen gestauchter Rückenwirbel mit 230 Zentimeter und liegend mit 240 Zentimeter gemessen. Bereits in der ersten Schulklasse war er einen Kopf größer als alle anderen Kinder. Es bestehen auch Größenangaben von 240 und 239 Zentimeter. |
241 [32] | Tibetanischer Riese | CHN | ?–1943 | War 1941 Kandidat als Leibwächter für den Dalai Lama. |
240 [10] | Sa’id Muhammad Ghazi | EGY | 1909–1941 | Wird vom Guinness-Buch der Rekorde mit dieser Größe geführt. |
240 [10] | Abdul Houl | EGY | 1872–1892 | Wird vom Guinness-Buch der Rekorde mit dieser Größe geführt. |
240 [33] | Mexikanischer Riese | MEX | ?–1899 | Wird vom Guinness-Buch der Rekorde mit dieser Größe geführt. |
240 [34] | Walter Straub | DEU | 1925–1986 | Größe laut Pressemeldung vom 24. Februar 1960. |
240 [35] | Barthscher Riese | TUR | ? | Bei Umbettungsarbeiten in einem Friedhof fand der Augenarzt Joseph Barth 1783 die Knochen eines türkischen Soldaten. Die Knochen ließen auf eine Größe von etwa 235 bis 244 Zentimeter schließen. |
240 [36] | Huang Chiu Chang | CHN | 1968– | Trat gemeinsam in einer Fernsehsendung mit Zhang Juncai (242 Zentimeter groß) und Kang Jianhua (223 Zentimeter groß) auf. Er galt eine Zeit lang als größter lebender Mensch in Asien. |
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C3%9Ften_Personen
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Riese
Sonntag, 9. Januar 2011
Größter Hase der Welt
Benny, ein Riesenkaninchen, könnte mit seinen zehn Kilogramm Gewicht auch ein Anwärter für den schwersten Hasen sein. Guinness akzeptiert diesen Rekord jedoch nicht mehr, da zu viele Besitzer ihre Tiere überfüttern würden. Mit ganzen 85 Zentimetern Länge wird er aber zumindest den Größen-Rekord relativ sicher einheimsen.
Bildquelle: http://mark-ariu.de/WordpressNeu/eigene-pics/Riesenhase_Giant_rabbit/riesen_hase_giant_rabbit_Lapin_Robert.jpg
Seine Besitzer, das Ehepaar Heather aus England, richteten ihm sogar eine Facebook-Seite ein, um auf das finanziell angeschlagene Oxfordshire Tierheim aufmerksam zu machen. Seine Besitzerin erzählt: "Wenn er Leckereien will, springt er aufs Sofa. Dort liegt er auch oft mit dem Hund und küsst ihn".
Der zweijährige Riese, seine Ohren allein messen 20 Zentimeter, frisst jeden Tag für zehn Euro Früchte und Gemüse. Sein Lieblingsessen sind Feigenkekse. "Es ist so schön ihn morgens mit dem Hund auf dem Sofa vorzufinden. Ich schätze, es verwirrt ihn, ob er ein Hund oder ein Hase ist", so Mrs. Heather.
Quelle: http://www.shortnews.de/id/775263/Groesster-Hase-der-Welt-frisst-fuer-60-Euro-in-der-Woche
Bildquelle: http://mark-ariu.de/WordpressNeu/eigene-pics/Riesenhase_Giant_rabbit/riesen_hase_giant_rabbit_Lapin_Robert.jpg
Seine Besitzer, das Ehepaar Heather aus England, richteten ihm sogar eine Facebook-Seite ein, um auf das finanziell angeschlagene Oxfordshire Tierheim aufmerksam zu machen. Seine Besitzerin erzählt: "Wenn er Leckereien will, springt er aufs Sofa. Dort liegt er auch oft mit dem Hund und küsst ihn".
Der zweijährige Riese, seine Ohren allein messen 20 Zentimeter, frisst jeden Tag für zehn Euro Früchte und Gemüse. Sein Lieblingsessen sind Feigenkekse. "Es ist so schön ihn morgens mit dem Hund auf dem Sofa vorzufinden. Ich schätze, es verwirrt ihn, ob er ein Hund oder ein Hase ist", so Mrs. Heather.
Quelle: http://www.shortnews.de/id/775263/Groesster-Hase-der-Welt-frisst-fuer-60-Euro-in-der-Woche
Sonntag, 2. Januar 2011
Ein frohes Neues, die 40000 sind überschritten!
Na wer will denn im neuen Jahr in Katerstimmung verfallen wo wir doch gleich das Erreichen von 40000 Besuchern feiern können?!
Bildquelle: http://attachments.techguy.org/attachments/145748d1233776413/animal-drinking-party_mod.jpg
Ich sage hiermit freundlichst Danke und hoffe noch mehr spannendes, unterhaltsames, interessantes, erstaunliches, fantastisches und lustiges finden zu können, um es hier zu präsentieren.
Bildquelle: http://attachments.techguy.org/attachments/145748d1233776413/animal-drinking-party_mod.jpg
Ich sage hiermit freundlichst Danke und hoffe noch mehr spannendes, unterhaltsames, interessantes, erstaunliches, fantastisches und lustiges finden zu können, um es hier zu präsentieren.
Erdställe
Als Erdstall wird im nordöstlichen Alpenvorland ein im Mittelalter von Menschenhand geschaffenes unterirdisches, nicht ausgemauertes Gangsystem bezeichnet. „Erdstall“ bedeutet eine „Stätte unter der Erde“ oder einen „Erd-Stollen“ und hat mit einem Gebäude zur separaten Unterbringung der Haustiere (Viehstall) nichts gemein.
Benennung
Der Volksmund nennt die Anlagen „unterirdische Gänge“ oder einfach „Geheimgänge“. Vor allem in Bayern ist die Bezeichnung „Schrazelloch“ verbreitet, da sie dem Volksglauben nach von Zwergen (Schranzen, Schrazel) gegraben wurden.
Beschreibung
Die Gänge sind meist winkelig angeordnet, bis zu 60 cm breit und nur 1,0 bis 1,4 m hoch. In vielen Erdställen gibt es auch sogenannte Lampennischen sowie zumeist endständige kammerartige Erweiterungen und Sitznischen. Engstellen, die nur kriechend passiert werden können, werden als "Schlupf" bezeichnet.
Erscheinungsformen
Zur Systematisierung wurde von Erdstallforschern eine grobe Kategorisierung der am häufigsten vorkommenden Bauformen vorgenommen.
* Typ A
Der Typ (A) besitzt einen längeren Hauptgang mit Durchschlupfen und Seitengängen.
* Typ B
Der Typ (B) geht über mehrere Etagen, die durch vertikale Schlupfe miteinander verbunden sind. Auch ein mit einer Trockenmauer verschlossener Bauhilfsschacht ist anzutreffen. Am Ende des Ganges gibt es Sitznischen oder eine Raumerweiterung mit einer Sitzbank.
* Typ C
Der Typ (C) besitzt meist horizontale Schlupfe und am Ende oder mittendrin einen Rundgang, in dessen Bereich der Gang eine aufrechte Begehung zulässt.
* Typ D
Der Typ (D) weist Kammern auf, die durch Gänge miteinander verbunden sind. Die Engstellen dazwischen sind überwiegend horizontal angelegt.
Verbreitung
Waagerechter Schlupf
Erdställe gibt es in Bayern (über 700), Oberösterreich, Niederösterreich und vereinzelt in der Steiermark und im Burgenland. Ähnliche Anlagen kennt man auch in Sachsen-Anhalt, Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Die geographische Verbreitung der Erdställe hängt u. a. mit geologischen Bedingungen zusammen. Der Boden muss ausreichend fest und gut bearbeitbar sein. Entsprechende Bedingungen bietet etwa der Löss, Schlier, Lehm, Sandstein oder der sogenannte Flins (verwitterter Granit). In massivem Fels oder losem Schotter kommen Erdställe nicht vor. Unterirdische Objekte in vergleichbarer Bauweise, aber anderer Zeitstellung und wahrscheinlich auch anderer Funktion finden sich in Großbritannien (besonders Schottland), Irland, Spanien und Frankreich, wo sie als Souterrain, Weem, Fogou oder Earthhouse bezeichnet werden.
Es gibt auch Sagen von unterirdischen Gängen, die einen Ort A mit einem mehrere Kilometer entfernten Ort B verbinden sollen. Erdställe dieser Länge gibt es jedoch nicht. Existierende Gangsysteme sind selten länger als 50 Meter. Wahrer Kern hinter derartigen Sagen ist aber oft, dass an beiden Orten ein Erdstall existiert.
Erdställe in Niederösterreich
* Nonndorf (Gemeinde Raabs an der Thaya): Sehr schöner und gut erhaltener Erdstall mit Rundgang unter einem Bauernhof.
* Kleinzwettl: Erdstall mit Rundgang unter einer Wehrkirche.
* Ruppersthal: Erdställe auf mehreren Grundstücken des Ortes.
* Herrnbaumgarten: Mehrere Häuser besitzen einen Erdstall.
* Gaweinstal: Bei einer Kellergrabung zufällig gefundener Erdstall.
* Thaya: In einem Herrenhaus der Wüstung Hard
Erdställe in Oberösterreich
* Erdstall Ratgöbluckn in Perg
Erdställe in Baden-Württemberg
* Erdstall von Rot am See
Erdställe in Bayern
* Erdstall von Zwiesel: Kann bei Führungen besichtigt werden
Zeitstellung
An den Gangenden von Erdställen finden sich oft Nischen und Sitzbänke.
Die Erdställe wurden während der Rodungs- und Besiedlungsperiode im Hochmittelalter errichtet. Sie sind etwa 800 bis 1000 Jahre alt. Anhand von Funden lässt sich bestimmen, wann die Erdställe errichtet und genutzt wurden.
Errichtung
Ein Holzkohlefund aus dem Bauhilfsschacht eines Erdstalls in Bad Zell (Oberösterreich) wurde mittels Radiokohlenstoffdatierung in die Zeit zwischen 1030 und 1210 datiert. Da Bauhilfsschächte nur für die Errichtung eines Erdstalls angelegt wurden und zugeschüttet wurden, sobald der Erdstall fertiggestellt war, kann angenommen werden, dass der Erdstall in dieser Zeit errichtet worden ist.
Nutzung
Darüber hinaus ermöglichen Funde in Erdställen eine Aussage darüber, wann die Gänge von Menschen aufgesucht wurden.
* Holzkohle aus dem Erdstall von Trebersdorf, die mittels Radiokarbonmethode datiert wurde, erbrachte ein Datum von 950 bis 1050.
* Die 14C-Datierungen von Proben aus dem Erdstall von Kühried in Bayern zeigten ein Datum von 950 bis 1160.
In einem Erdstall in Pregarten im Bezirk Freistadt fand sich an einem Gangende ein hölzerner Schemel, eine Feuerstelle und Keramik. Es handelt sich dabei um Bruchstücke von Gefäßen mit Bodenzeichen aus der Zeit um 1100. In einem Erdstall in der Gemeinde Sankt Agatha im Bezirk Grieskirchen fanden sich Keramikbruchstücke von Gefäßen des 12. Jahrhunderts.
Urkundliche Erwähnung
Die erste urkundliche Erwähnung der Bezeichnung „Erdstall“ stammt aus dem Jahr 1449. Im Urbar der Herrschaft Asparn an der Zaya ist ein Untertan namens Methl Huendl erwähnt, der für den 3 ½ Joch großen Acker „auf den erdstelln“ sechs Pfennig an die Herrschaft zu zahlen hat. Ein Untertan namens Tumeregker muss für sein 3 Joch großes Feld „auf den erdstelln“ ebenfalls sechs Pfennig an Abgabe entrichten.
Zweck
Der Zweck der Erdställe ist unklar. Es gibt zwei Thesen, die einander gegenüberstehen. Die Kultstätten-These geht davon aus, dass es sich bei Erdställen um symbolische Leergräber handelt. Solche Leergräber sollen von mittelalterlichen Siedlern am neuen Wohnort gegraben worden sein, um für die Seelen ihrer Ahnen ein neues, symbolisches Grab anzulegen, weil sie die alten Gräber zuvor an den alten Siedlungsorten zurücklassen mussten.
Dieser Vermutung steht die Zufluchtsstätten-These gegenüber. Dieser These zufolge wurden Erdställe als Verstecke angelegt, in denen gefährdete Personen etwa bei Überfällen „wie vom Erdboden verschluckt“ verschwinden konnten. Die wichtigsten Argumente, die für bzw. gegen die jeweiligen Thesen sprechen, sollen hier aufgeführt werden.
Der 2007 verstorbene Heimatforscher Anton Haschner aus Markt Indersdorf vermutete in den Erdställen einen vorübergehenden Aufenthaltsort der Seelen von Verstorbenen, an dem sie die „Wartezeit“ bis zum Jüngsten Gericht verbringen würden. Die Lebenden wollten damit vermeiden, dass die Verstorbenen Angst und Schrecken unter den Menschen verbreiten könnten. Erst mit dem Bekanntwerden der theologischen Vorstellung des Fegefeuers Ende des 11. Jahrhunderts hörten die Menschen damit auf Erställe zu errichten, da sie die Seelen nun sicher an einem jenseitigen Ort „verwahrt“ glaubten.
Argumente für die Kultstätten-These
Manche Erdställe weisen Bau-Elemente auf, die an sakrale Gebäude erinnern, wie etwa Spitzbögen, die sich in manchen Gängen und Kammern finden. Dem Bau-Element des Rundgangs am Ende mancher Erdstall-Anlagen lässt sich kein praktischer Nutzen zuschreiben.
Argumente gegen die Kultstätten-These
Der Voralpenraum, in dem die Erdställe hauptsächlich vorkommen, wurde bis zum Jahr 814 von Karl dem Großen erobert, und im Zuge dessen wurde die Bevölkerung vollständig christianisiert. Es ist daher nahezu undenkbar, dass zur Zeit der Errichtung der Erdstallanlagen in diesem Gebiet, also mehr als 200 Jahre und mehrere Generationen später, die Siedler noch immer einem heidnischen Ritus verhaftet gewesen sein sollen. Die heidnische Vorstellung von symbolischen Leergräbern für verstorbene Ahnen ergibt im Zusammenhang mit der christlichen Glaubenslehre keinen Sinn, weil diese davon ausgeht, dass die Seelen der Ahnen in den Himmel kommen.
Argumente für die Zufluchtsstätten-These
Viele Erdställe weisen Bau-Elemente auf, die nur bei einer Deutung als Zufluchtsort sinnvoll erklärt werden können, etwa Verriegelungsvorrichtungen, die ausschließlich von innen bedient werden können. Auch Nischen, Bänke und Luftlöcher in Erdställen weisen auf die Verwendung durch Menschen hin.
Die für Erdställe typischen hautengen Schlupfe bewirken einen wirksamen Schutz gegen Eindringlinge. Die engen, winkeligen Gänge zwingen Eindringlinge, sich einzeln und in kriechender Stellung fortzubewegen. Beim Durchqueren der Engstelle ist ein Eindringling in seiner Bewegungsfreiheit deutlich eingeschränkt und kann seine Hände nicht zu seiner Verteidigung verwenden. So sind Eindringlinge einem Verteidiger hilflos ausgeliefert und können sogar von einem deutlich schwächeren Gegner überwältigt werden. Die engen und leicht zu tarnenden Einstiege belegen die Geheimhaltung der Anlage.
Bei Überfällen ermöglicht der Erdstall ein rasches Verschwinden und Verstecken. Erdställe, die in direkter Verbindung mit mittelalterlichen Wehranlagen stehen und wesentlicher Bestandteil der Wehranlage sind, sprechen ebenfalls für die Zufluchtsstätten-These. Beispiele für derartige Erdstallanlagen finden sich unter dem Hausberg von Gaiselberg oder Großriedenthal (Niederösterreich), oder unter der Wehrkirche von Kleinzwettl (Niederösterreich, Bezirk Waidhofen an der Thaya). Von dieser Wehrkirche aus ist ein 52 Meter langes Gangsystem zugänglich.
Wenn auch nicht aus der Zeit ihrer Errichtung, so gibt es doch zahlreiche Belege, dass Erdställe zumindest später immer wieder als Zufluchtsanlagen genutzt wurden und dafür durchaus geeignet sind.
Dass Erdställe für einen kurzen Aufenthalt geeignet sind, ist empirisch erwiesen. Drei Personen konnten bei einem Experiment problemlos 48 Stunden in einem Erdstall überleben.
Argumente gegen die Zufluchtsstätten-These
Der Aufenthalt in Erdställen ist unbequem, in den Kammern kann ein Erwachsener meist nicht aufrecht stehen. Eingeschränkte Bewegungsfreiheit, Kälte und Feuchtigkeit stellen eine erhebliche Belastung dar.
Erdställe sind nur für einen kurzen Aufenthalt geeignet, weil die lebensnotwendige Nahrung mitgenommen werden muss. In Erdstallanlagen fehlt auch die Möglichkeiten, Fäkalien zu entsorgen. Diese können bestenfalls vergraben werden.
Kranke, alte und zu dicke Menschen oder Schwangere können die engen Schlupfe nicht passieren.
Die in Erdställen herrschende niedrige Temperatur kann wegen Sauerstoffmangels und Rauchbildung nicht durch ein Feuer erhöht werden.
Wenn Plünderer den Eingang zu einem Erdstall entdeckt haben, hätten sie die Menschen im Erdstall ausräuchern oder zuschütten können, was für die im Erdstall Eingeschlossenen den Erstickungstod zur Folge gehabt hätte.
Erdstallforschung
Als Pionier der Erdstallforschung gilt der Benediktiner-Pater Lambert Karner (Stift Göttweig). Er untersuchte von 1879 bis 1903 zahlreiche Erdställe und publizierte seine Forschungsergebnisse in dem Buch „Künstliche Höhlen aus alter Zeit“. Karner führt in seinem Werk eine Reihe von Argumenten gegen die Fluchtwegtheorie an.
Der Heimatforscher Franz Xaver Kießling beschäftigte sich speziell mit den Erdställen des Waldviertels (Nordwestliches Niederösterreich).
In Bayern setzte sich Karl Schwarzfischer ab 1950/60 ausgiebig mit Erdställen auseinander und gründete 1973 den Arbeitskreis für Erdstallforschung. Von ihm gingen durch seine Forschungen, Publikationen und einer breiten Öffentlichkeitsarbeit viele Impulse aus. Er gilt als der Wegbereiter der heute noch aktiven Erdstallforschung im deutschsprachigen Raum. Karl Schwarzfischer verstarb im September 2001. Der Arbeitskreis für Erdstallforschung in Roding (Bayern) publiziert seit 1975 in seinen Jahresheften „Der Erdstall“ aktuelle Forschungsergebnisse.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Erdstall
Siehe auch:
http://www.erdstall.de/
http://erdstall.heimat.eu/home.htm
http://www.br-online.de/bayern2/iq-wissenschaft-und-forschung/erdstall-gangsystem-bodendenkmal-ID1286353301517.xml
http://www.efodon.de/html/archiv/vorgeschichte/pit/erdstaelle.html
Benennung
Der Volksmund nennt die Anlagen „unterirdische Gänge“ oder einfach „Geheimgänge“. Vor allem in Bayern ist die Bezeichnung „Schrazelloch“ verbreitet, da sie dem Volksglauben nach von Zwergen (Schranzen, Schrazel) gegraben wurden.
Beschreibung
Die Gänge sind meist winkelig angeordnet, bis zu 60 cm breit und nur 1,0 bis 1,4 m hoch. In vielen Erdställen gibt es auch sogenannte Lampennischen sowie zumeist endständige kammerartige Erweiterungen und Sitznischen. Engstellen, die nur kriechend passiert werden können, werden als "Schlupf" bezeichnet.
Erscheinungsformen
Zur Systematisierung wurde von Erdstallforschern eine grobe Kategorisierung der am häufigsten vorkommenden Bauformen vorgenommen.
* Typ A
Der Typ (A) besitzt einen längeren Hauptgang mit Durchschlupfen und Seitengängen.
* Typ B
Der Typ (B) geht über mehrere Etagen, die durch vertikale Schlupfe miteinander verbunden sind. Auch ein mit einer Trockenmauer verschlossener Bauhilfsschacht ist anzutreffen. Am Ende des Ganges gibt es Sitznischen oder eine Raumerweiterung mit einer Sitzbank.
* Typ C
Der Typ (C) besitzt meist horizontale Schlupfe und am Ende oder mittendrin einen Rundgang, in dessen Bereich der Gang eine aufrechte Begehung zulässt.
* Typ D
Der Typ (D) weist Kammern auf, die durch Gänge miteinander verbunden sind. Die Engstellen dazwischen sind überwiegend horizontal angelegt.
Verbreitung
Waagerechter Schlupf
Erdställe gibt es in Bayern (über 700), Oberösterreich, Niederösterreich und vereinzelt in der Steiermark und im Burgenland. Ähnliche Anlagen kennt man auch in Sachsen-Anhalt, Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Die geographische Verbreitung der Erdställe hängt u. a. mit geologischen Bedingungen zusammen. Der Boden muss ausreichend fest und gut bearbeitbar sein. Entsprechende Bedingungen bietet etwa der Löss, Schlier, Lehm, Sandstein oder der sogenannte Flins (verwitterter Granit). In massivem Fels oder losem Schotter kommen Erdställe nicht vor. Unterirdische Objekte in vergleichbarer Bauweise, aber anderer Zeitstellung und wahrscheinlich auch anderer Funktion finden sich in Großbritannien (besonders Schottland), Irland, Spanien und Frankreich, wo sie als Souterrain, Weem, Fogou oder Earthhouse bezeichnet werden.
Es gibt auch Sagen von unterirdischen Gängen, die einen Ort A mit einem mehrere Kilometer entfernten Ort B verbinden sollen. Erdställe dieser Länge gibt es jedoch nicht. Existierende Gangsysteme sind selten länger als 50 Meter. Wahrer Kern hinter derartigen Sagen ist aber oft, dass an beiden Orten ein Erdstall existiert.
Erdställe in Niederösterreich
* Nonndorf (Gemeinde Raabs an der Thaya): Sehr schöner und gut erhaltener Erdstall mit Rundgang unter einem Bauernhof.
* Kleinzwettl: Erdstall mit Rundgang unter einer Wehrkirche.
* Ruppersthal: Erdställe auf mehreren Grundstücken des Ortes.
* Herrnbaumgarten: Mehrere Häuser besitzen einen Erdstall.
* Gaweinstal: Bei einer Kellergrabung zufällig gefundener Erdstall.
* Thaya: In einem Herrenhaus der Wüstung Hard
Erdställe in Oberösterreich
* Erdstall Ratgöbluckn in Perg
Erdställe in Baden-Württemberg
* Erdstall von Rot am See
Erdställe in Bayern
* Erdstall von Zwiesel: Kann bei Führungen besichtigt werden
Zeitstellung
An den Gangenden von Erdställen finden sich oft Nischen und Sitzbänke.
Die Erdställe wurden während der Rodungs- und Besiedlungsperiode im Hochmittelalter errichtet. Sie sind etwa 800 bis 1000 Jahre alt. Anhand von Funden lässt sich bestimmen, wann die Erdställe errichtet und genutzt wurden.
Errichtung
Ein Holzkohlefund aus dem Bauhilfsschacht eines Erdstalls in Bad Zell (Oberösterreich) wurde mittels Radiokohlenstoffdatierung in die Zeit zwischen 1030 und 1210 datiert. Da Bauhilfsschächte nur für die Errichtung eines Erdstalls angelegt wurden und zugeschüttet wurden, sobald der Erdstall fertiggestellt war, kann angenommen werden, dass der Erdstall in dieser Zeit errichtet worden ist.
Nutzung
Darüber hinaus ermöglichen Funde in Erdställen eine Aussage darüber, wann die Gänge von Menschen aufgesucht wurden.
* Holzkohle aus dem Erdstall von Trebersdorf, die mittels Radiokarbonmethode datiert wurde, erbrachte ein Datum von 950 bis 1050.
* Die 14C-Datierungen von Proben aus dem Erdstall von Kühried in Bayern zeigten ein Datum von 950 bis 1160.
In einem Erdstall in Pregarten im Bezirk Freistadt fand sich an einem Gangende ein hölzerner Schemel, eine Feuerstelle und Keramik. Es handelt sich dabei um Bruchstücke von Gefäßen mit Bodenzeichen aus der Zeit um 1100. In einem Erdstall in der Gemeinde Sankt Agatha im Bezirk Grieskirchen fanden sich Keramikbruchstücke von Gefäßen des 12. Jahrhunderts.
Urkundliche Erwähnung
Die erste urkundliche Erwähnung der Bezeichnung „Erdstall“ stammt aus dem Jahr 1449. Im Urbar der Herrschaft Asparn an der Zaya ist ein Untertan namens Methl Huendl erwähnt, der für den 3 ½ Joch großen Acker „auf den erdstelln“ sechs Pfennig an die Herrschaft zu zahlen hat. Ein Untertan namens Tumeregker muss für sein 3 Joch großes Feld „auf den erdstelln“ ebenfalls sechs Pfennig an Abgabe entrichten.
Zweck
Der Zweck der Erdställe ist unklar. Es gibt zwei Thesen, die einander gegenüberstehen. Die Kultstätten-These geht davon aus, dass es sich bei Erdställen um symbolische Leergräber handelt. Solche Leergräber sollen von mittelalterlichen Siedlern am neuen Wohnort gegraben worden sein, um für die Seelen ihrer Ahnen ein neues, symbolisches Grab anzulegen, weil sie die alten Gräber zuvor an den alten Siedlungsorten zurücklassen mussten.
Dieser Vermutung steht die Zufluchtsstätten-These gegenüber. Dieser These zufolge wurden Erdställe als Verstecke angelegt, in denen gefährdete Personen etwa bei Überfällen „wie vom Erdboden verschluckt“ verschwinden konnten. Die wichtigsten Argumente, die für bzw. gegen die jeweiligen Thesen sprechen, sollen hier aufgeführt werden.
Der 2007 verstorbene Heimatforscher Anton Haschner aus Markt Indersdorf vermutete in den Erdställen einen vorübergehenden Aufenthaltsort der Seelen von Verstorbenen, an dem sie die „Wartezeit“ bis zum Jüngsten Gericht verbringen würden. Die Lebenden wollten damit vermeiden, dass die Verstorbenen Angst und Schrecken unter den Menschen verbreiten könnten. Erst mit dem Bekanntwerden der theologischen Vorstellung des Fegefeuers Ende des 11. Jahrhunderts hörten die Menschen damit auf Erställe zu errichten, da sie die Seelen nun sicher an einem jenseitigen Ort „verwahrt“ glaubten.
Argumente für die Kultstätten-These
Manche Erdställe weisen Bau-Elemente auf, die an sakrale Gebäude erinnern, wie etwa Spitzbögen, die sich in manchen Gängen und Kammern finden. Dem Bau-Element des Rundgangs am Ende mancher Erdstall-Anlagen lässt sich kein praktischer Nutzen zuschreiben.
Argumente gegen die Kultstätten-These
Der Voralpenraum, in dem die Erdställe hauptsächlich vorkommen, wurde bis zum Jahr 814 von Karl dem Großen erobert, und im Zuge dessen wurde die Bevölkerung vollständig christianisiert. Es ist daher nahezu undenkbar, dass zur Zeit der Errichtung der Erdstallanlagen in diesem Gebiet, also mehr als 200 Jahre und mehrere Generationen später, die Siedler noch immer einem heidnischen Ritus verhaftet gewesen sein sollen. Die heidnische Vorstellung von symbolischen Leergräbern für verstorbene Ahnen ergibt im Zusammenhang mit der christlichen Glaubenslehre keinen Sinn, weil diese davon ausgeht, dass die Seelen der Ahnen in den Himmel kommen.
Argumente für die Zufluchtsstätten-These
Viele Erdställe weisen Bau-Elemente auf, die nur bei einer Deutung als Zufluchtsort sinnvoll erklärt werden können, etwa Verriegelungsvorrichtungen, die ausschließlich von innen bedient werden können. Auch Nischen, Bänke und Luftlöcher in Erdställen weisen auf die Verwendung durch Menschen hin.
Die für Erdställe typischen hautengen Schlupfe bewirken einen wirksamen Schutz gegen Eindringlinge. Die engen, winkeligen Gänge zwingen Eindringlinge, sich einzeln und in kriechender Stellung fortzubewegen. Beim Durchqueren der Engstelle ist ein Eindringling in seiner Bewegungsfreiheit deutlich eingeschränkt und kann seine Hände nicht zu seiner Verteidigung verwenden. So sind Eindringlinge einem Verteidiger hilflos ausgeliefert und können sogar von einem deutlich schwächeren Gegner überwältigt werden. Die engen und leicht zu tarnenden Einstiege belegen die Geheimhaltung der Anlage.
Bei Überfällen ermöglicht der Erdstall ein rasches Verschwinden und Verstecken. Erdställe, die in direkter Verbindung mit mittelalterlichen Wehranlagen stehen und wesentlicher Bestandteil der Wehranlage sind, sprechen ebenfalls für die Zufluchtsstätten-These. Beispiele für derartige Erdstallanlagen finden sich unter dem Hausberg von Gaiselberg oder Großriedenthal (Niederösterreich), oder unter der Wehrkirche von Kleinzwettl (Niederösterreich, Bezirk Waidhofen an der Thaya). Von dieser Wehrkirche aus ist ein 52 Meter langes Gangsystem zugänglich.
Wenn auch nicht aus der Zeit ihrer Errichtung, so gibt es doch zahlreiche Belege, dass Erdställe zumindest später immer wieder als Zufluchtsanlagen genutzt wurden und dafür durchaus geeignet sind.
Dass Erdställe für einen kurzen Aufenthalt geeignet sind, ist empirisch erwiesen. Drei Personen konnten bei einem Experiment problemlos 48 Stunden in einem Erdstall überleben.
Argumente gegen die Zufluchtsstätten-These
Der Aufenthalt in Erdställen ist unbequem, in den Kammern kann ein Erwachsener meist nicht aufrecht stehen. Eingeschränkte Bewegungsfreiheit, Kälte und Feuchtigkeit stellen eine erhebliche Belastung dar.
Erdställe sind nur für einen kurzen Aufenthalt geeignet, weil die lebensnotwendige Nahrung mitgenommen werden muss. In Erdstallanlagen fehlt auch die Möglichkeiten, Fäkalien zu entsorgen. Diese können bestenfalls vergraben werden.
Kranke, alte und zu dicke Menschen oder Schwangere können die engen Schlupfe nicht passieren.
Die in Erdställen herrschende niedrige Temperatur kann wegen Sauerstoffmangels und Rauchbildung nicht durch ein Feuer erhöht werden.
Wenn Plünderer den Eingang zu einem Erdstall entdeckt haben, hätten sie die Menschen im Erdstall ausräuchern oder zuschütten können, was für die im Erdstall Eingeschlossenen den Erstickungstod zur Folge gehabt hätte.
Erdstallforschung
Als Pionier der Erdstallforschung gilt der Benediktiner-Pater Lambert Karner (Stift Göttweig). Er untersuchte von 1879 bis 1903 zahlreiche Erdställe und publizierte seine Forschungsergebnisse in dem Buch „Künstliche Höhlen aus alter Zeit“. Karner führt in seinem Werk eine Reihe von Argumenten gegen die Fluchtwegtheorie an.
Der Heimatforscher Franz Xaver Kießling beschäftigte sich speziell mit den Erdställen des Waldviertels (Nordwestliches Niederösterreich).
In Bayern setzte sich Karl Schwarzfischer ab 1950/60 ausgiebig mit Erdställen auseinander und gründete 1973 den Arbeitskreis für Erdstallforschung. Von ihm gingen durch seine Forschungen, Publikationen und einer breiten Öffentlichkeitsarbeit viele Impulse aus. Er gilt als der Wegbereiter der heute noch aktiven Erdstallforschung im deutschsprachigen Raum. Karl Schwarzfischer verstarb im September 2001. Der Arbeitskreis für Erdstallforschung in Roding (Bayern) publiziert seit 1975 in seinen Jahresheften „Der Erdstall“ aktuelle Forschungsergebnisse.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Erdstall
Siehe auch:
http://www.erdstall.de/
http://erdstall.heimat.eu/home.htm
http://www.br-online.de/bayern2/iq-wissenschaft-und-forschung/erdstall-gangsystem-bodendenkmal-ID1286353301517.xml
http://www.efodon.de/html/archiv/vorgeschichte/pit/erdstaelle.html
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