Freitag, 25. Mai 2012

Gaia-Hypothese

Die Gaia-Hypothese wurde von der Mikrobiologin Lynn Margulis und dem Chemiker, Biophysiker und Mediziner James Lovelock Mitte der 1960er-Jahre entwickelt. Sie besagt, dass die Erde und ihre gesamte Biosphäre wie ein Lebewesen betrachtet werden kann; in dem Sinn, dass die Biosphäre – die Gesamtheit aller Organismen – Bedingungen schafft und erhält, die nicht nur Leben, sondern auch eine Evolution komplexerer Organismen ermöglichen. Die Erdoberfläche bildet demnach ein dynamisches System, das die gesamte Biosphäre durch Rückkopplungsmechanismen stabilisiert. Diese Hypothese setzt eine bestimmte Definition von Leben voraus, wonach sich Lebewesen insbesondere durch die Fähigkeit zur Selbstorganisation beziehungsweise Autopoiesis auszeichnen. Die Bezeichnung leitet sich von Gaia, der Erdgöttin und Großen Mutter der griechischen Mythologie, ab. Aus der Gaia-Hypothese ist die Physiologie der Erde (Geophysiologie) entstanden.

Empirische Grundlagen für die Gaia-Hypothese

In ihren Büchern tragen die Begründer der Gaia-Hypothese verschiedene Fakten zusammen, die das Bild vom selbstorganisierenden, „lebenden“ Planeten stützen sollen. Jüngere geowissenschaftliche Erkenntnisse haben die Diskussion weiter angeheizt.

Lynn Margulis

Beispiel Sauerstoff

Molekularer Sauerstoff ist eine hochreaktive Substanz, die in kurzer Zeit Verbindungen mit anderen Elementen eingeht und so verschwindet. Eisen rostet, Holz verbrennt. Das Erstaunliche ist nun aber, dass der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre konstant ist: Egal, wie viel Eisen rostet und wie viel Holz verbrennt, der globale Sauerstoffgehalt bleibt unverändert. Besonders spannend werde dies, wenn man berücksichtigt, dass "fossile Luft" aus Eisbohrkernen oder Bernstein eine sehr ähnliche, oft die gleiche Zusammensetzung aufweist wie die heutige. Offensichtlich hat sich, seit das Leben auf dem Land aktiv ist, der Sauerstoffgehalt der Luft nur unwesentlich verändert. Die Gaia-Hypothese besagt, dass das System "Leben" selbst den Anteil stabil hält. (Eine Konsequenz dieser Überlegung ist, dass ein anderer Planet mit einer Atmosphäre, die Sauerstoff und ein Gas, das mit Sauerstoff reagiert, enthält, Leben beherbergen muss – bislang ist keiner entdeckt. Die Atmosphäre des Jupitermondes Europa enthält Sauerstoff, aber nicht nennenswert andere Stoffe.)

James Lovelock

Beispiel Klimaschwankungen

Zunehmend verdichten sich die Hinweise, dass bis vor 600 Millionen Jahren das Klima extremen Schwankungen ausgesetzt war, die es seitdem nicht mehr gab. Zeitweise war die Erde demnach von einem Eispanzer regelrecht überzogen ("Schneeball Erde"), während sie zu anderen Zeiten komplett eisfrei war. Kritiker der Gaia-Hypothese argumentieren deshalb, dass solche extremen Schwankungen der Idee einer im Gleichgewicht gehaltenen Erde widersprechen.

Befürworter sehen es umgekehrt: Eine Erklärung für diese frühen Klimaschwankungen ist, dass es in jener frühen Zeit (Präkambrium) noch keine komplexen Organismen mit Skeletten oder Kalkschalen gab. Denn das kalkhaltige Meeresplankton spielt heute eine enorme Rolle für den CO2-Haushalt der Meere. Wenn diese Organismen wachsen, nehmen sie Kohlenstoffdioxid (CO2) aus dem Wasser auf, und wenn sie wieder sterben, sinken sie mitsamt ihrer Kalkschale auf den Meeresgrund, wo sich dann im Laufe der Jahrmillionen massive Kalksedimente bilden. Auf diese Weise stabilisiert sich chemisch der CO2-Gehalt der Meere – damit indirekt auch der der Atmosphäre. Die Entstehung dieser Organismen hätte demzufolge dazu beigetragen, die Lebensbedingungen auf der Erde zu stabilisieren und somit zu verbessern.

Beispiel Salzgehalt der Meere

Der Salzgehalt der Meere liegt konstant bei 3,5 %. Obwohl vom Land weiterhin beträchtliche Mengen an Mineralien gelöst und ins Meer verfrachtet werden, ist der Salzgehalt seit Jahrmillionen nicht mehr gestiegen. Nimmt man an, dass die Mineralfracht in früheren Zeiten ähnlich hoch war wie heute, müsste inzwischen soviel Salz in den Meeren sein, dass höhere Lebensformen nicht mehr existieren könnten. Tatsächlich gibt es Prozesse, die Salz auch wieder aus dem Ozean entfernen. Hierzu gehört zum Einen die Bildung von Lagunen und abgeschlossenen Meeresbecken, in denen sich Meerwasser sammelt, verdunstet und sich auf diese Weise mächtige Salzablagerungen bilden. An der Bildung solcher Lagunen sind riffbildende Organismen beteiligt. Auch dies ist somit nach Lovelock ein Prozess, bei dem die Gemeinschaft der Lebewesen selbst dafür sorgt, dass ihre Lebensbedingungen erhalten bleiben. Zum Anderen werden Methylchlorid und Methyliodid durch Meeresalgen produziert und anschließend in die Atmosphäre freigesetzt. Auch durch diesen biologischen Prozess werden Salzbestandteile wie Chlor aus dem Meerwasser entfernt.

Gegen einige dieser Argumente sprechen jüngere Forschungen. Die Theorie, der Urozean sei mit der Zeit immer salziger geworden, konnte nicht bestätigt werden. Offenbar war der Salzgehalt vor über einer Milliarde Jahre bereits höher als heute - was mit ein Grund dafür gewesen sein könnte, dass es so lange gedauert hat, bis sich höhere Lebensformen in den Ozeanen entwickelten.
Geschichte

Die Ursprünge der Gaia-Hypothese liegen im wissenschaftlichen Hintergrund der beiden Forscher James Lovelock und Lynn Margulis. Der Geochemiker Lovelock befasste sich intensiv damit, wie die Biosphäre im Laufe der Erdgeschichte die Erdatmosphäre verändert hat und noch immer verändert. Ein Ergebnis dieser Überlegungen ist die CLAW-Hypothese, die Ende der 1980er Jahre formuliert wurde und sich auf den Zusammenhang von Phytoplankton und Weltklima bezieht. Diese Phänomene, schrieb Lovelock, sind nur verständlich, wenn der Planet als ein einziger lebender Organismus angesehen wird.

Die Biologin Lynn Margulis wiederum gilt als eine der Begründerinnen der Endosymbiontentheorie, wonach die heutigen Zellen einst aus der Symbiose eigenständiger Organismen entstanden sind. Die Idee der Symbiose hat ihr gesamtes biologisches Denken geprägt. Gaia, meinte Greg Hinkle (Student von Lynn Margulis und heute Professor), sei Symbiose aus dem Weltraum betrachtet. Schließlich beinhaltet die Gaia-Hypothese, dass die Gesamtheit der Organismen auf der Erde gewissermaßen in Symbiose einen größeren Organismus bilden.

Mehrere wissenschaftliche Symposien haben sich mit der Gaia-Theorie beschäftigt, die jüngste davon 2006 in Arlington. Einige Wissenschaftler haben inzwischen auch eine Gegenthese formuliert, in der sie die Biosphäre eher als Medea beschreiben, da sie in bestimmten Fällen auch selbstzerstörerisch sein könne. Als Belege führen sie unter Anderem jüngere Erkenntnisse an, wonach von Bakterien produzierte Halogen-Kohlenwasserstoffe das Massenaussterben an der Perm-Trias-Grenze ausgelöst haben könnten.

Verständnis von Leben

Der Gaia-Hypothese liegt ein systemtheoretisches Verständnis von Leben zu Grunde. Ein Lebewesen ist demnach ein offenes und Entropie-produzierendes System, das sich reaktiv und selbstorganisierend in einer Weise an seine Umgebung anpassen kann, dass es durch Entropie-Export seine Entropie dynamisch unterhalb seiner maximalen Entropie zu halten vermag (Autopoiesis). Ein zentrales Kennzeichen von Lebewesen ist zudem die Fortpflanzung.

Modellierung

Um die Gaia-Hypothese zu untermauern und der Kritik zu begegnen, sie sei rein teleologisch, schuf Lovelock mit Daisyworld eine einfache Computersimulation, in der das Leben in einem selbstregulierenden Prozess trotz sich ändernder äußerer Parameter konstante Umweltbedingungen auf einem Planeten aufrechterhält.

Wirkung und spirituelle Verklärung

Seit der Formulierung steht die Hypothese in der Diskussion zwischen Kritik und Faszination für das Bild, das sie transportiert.

Der Begründer der Gaia-Hypothese, James Lovelock, bemerkt dazu:

"Wenn ich von einem lebendigen Planeten spreche, soll das keinen animistischen Beiklang haben; ich denke nicht an eine empfindungsfähige Erde oder an Steine, die sich nach eigenem Willen und eigener Zielsetzung bewegen. Ich denke mir alles, was die Erde tun mag, etwa die Klimasteuerung, als automatisch, nicht als Willensakt; vor allem denke ich mir nichts davon als außerhalb der strengen Grenzen der Naturwissenschaften ablaufend. Ich achte die Haltung derer, die Trost in der Kirche finden und ihre Gebete sprechen, zugleich aber einräumen, dass die Logik allein keine überzeugenden Gründe für den Glauben an Gott liefert. In gleicher Weise achte ich die Haltung jener, die Trost in der Natur finden und ihre Gebete vielleicht zu Gaia sprechen möchten.“

Im Zuge der Ökologiebewegung hat die Gaia-Hypothese viele Anhänger in der Hippie- und New-Age-Bewegung gefunden. Hier wird die Erde gelegentlich als „beseelter“ Organismus dargestellt, der – wie eine Erdgöttin – bestraft und belohnt. Damit wird Prozessen eines Ökosystems eine Bedeutung gegeben, die zu teleologischen Erklärungsversuchen führt. Die Begründer der Hypothese haben sich von einer solchen Auslegung ihrer Hypothese stets distanziert.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Gaia-Hypothese


James Lovelock: 
Ein Vater des Klima-Alarmismus korrigiert sich

von Edgar L. Gärtner

Doch die europäischen Medien nehmen davon keine Notiz

Der inzwischen 92-jährige britische Chemiker, Mediziner und Biophysiker James Lovelock wurde schon in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zum Säulenheiligen der ökologischen Bewegung, weil er zusammen mit der amerikanischen Mikrobiologin Lynn Margulis im Jahre 1979 die Gaia-Hypothese formulierte. Danach funktioniert die Erde mit ihrer Biosphäre als Ganzes wie ein Lebewesen, das sich durch spontane Selbstorganisation im Gleichgewicht hält. Ein eingängiges Beispiel dafür ist die Regulierung des Sauerstoffgehalts der Atmosphäre, der über Hunderte von Millionen Jahre konstant bei 21 Volumenprozent geblieben ist, obwohl er, rein chemisch gesehen, längst wieder hätte verschwinden müssen. Denn Sauerstoff ist sehr reaktionsfreudig. Er verbindet sich leicht mit den Metallen der Erdkruste wie Silizium, Aluminium oder Eisen zu Metalloxiden und mit dem Kohlenstoff der Pflanzen zu Kohlenstoffdioxid CO2), einem reaktionsträgen Gas, das in den Atmosphären unserer toten Nachbarplaneten Mars und Venus vorherrscht. Nur die Selbstorganisation (Autopoiesis) des Lebens kann erklären, warum der eigentlich lebensbedrohliche Sauerstoff nicht wieder aus der Atmosphäre verschwunden ist, nachdem er zunächst durch Blaualgen (Cyanobakterien) und später durch Grünalgen und höhere Landpflanzen als Abfallprodukt der Photosynthese in die Luft geriet. Als der Sauerstoffgehalt der Luft anstieg, gingen die meisten der bislang auf der Erde vorhandenen Lebewesen zugrunde. Nur Organismen, die über Enzyme für die Entgiftung des Sauerstoffs verfügten oder sich in sauerstofffreie ökologische Nischen zurückzogen, konnten überleben. Sänke der Sauerstoffgehalt auf 15 Prozent, könnte selbst gut getrocknetes Holz nicht mehr angezündet werden. Stiege er dagegen auf 25 Prozent, würden sogar feuchte Tropenwälder spontan in Flammen aufgehen. Der reale Sauerstoffgehalt der Luft liegt etwa in der Mitte zwischen den beiden Extremen. Das hat auch mich als jungen Biologen fasziniert. Noch bis zur Jahrhundertwende Jahre habe ich Lovelocks Bücher verschlungen.

Lovelock versuchte mit seiner Hypothese auch die Klimaentwicklung zu erklären. Dabei ging er davon aus, dass die langen Eiszeiten als Gaias Normalzustand und die vergleichsweise kurzen Warmzeiten als krankhafte Entgleisungen der Geophysiologie angesehen werden sollten. Er war einer der ersten, die vor einer gefährlichen Aufwärmung der Atmosphäre durch die Einleitung von immer mehr CO2 warnten und galt in der grünen Szene zu Recht als „Gottvater der Erderwärmung“. In seinem Buch „Gaias Rache“ (München 2007) rechnete Lovelook mit Milliarden von Todesopfern durch die Erderwärmung.

Deshalb hätte es eigentlich in unseren Massenmedien Schlagzeilen geben sollen, als der noch immer fleißig Bücher schreibende Greis jetzt in einem Interview mit der amerikanischen msbc-Mediengruppe verkündete, er habe sich geirrt, als er zusammen mit Al Gore und anderen Promis auf der Grundlage von Computer-Extrapolationen vor einer heraufziehenden Klimakatastrophe warnte. Die vorausgesagte galoppierende Erderwärmung sei nun schon zwölf Jahre lang ausgeblieben, obwohl der CO2-Gehalt der Luft in dieser Zeit munter weiter gestiegen ist. Wörtlich sagte Lovelock: „Das Problem ist, dass wir nicht wissen, was mit dem Klima los ist. Vor zwanzig Jahren dachten wir, das zu wissen und veröffentlichten alarmistische Bücher – meine eigenen eingeschlossen -, weil alles klar schien. Aber nichts von dem, was wir vorausgesagt haben, ist eingetreten.“ Leider hat kein einziges Medium in Europa von dieser Selbstkritik eines der Väter der grünen Bewegung berichtet. So funktioniert die Selbstgleichschaltung.

Das wissenschaftliche Renommee Lovelocks wird unter seinem öffentlichen Rückzieher wohl kaum leiden. Denn er hat außer gewagten Theorien auch technische Erfindungen in die Welt gesetzt, die der Umweltforschung zu sprunghaften Fortschritten verhalfen. Ohne den von Lovelock entwickelten Elektroneneinfangdetektor (ECD) hätte das „Ozonloch“ über der Antarktis nicht entdeckt werden können. Mit diesem Messinstrument werden auch heute noch Luftschadstoffe verschiedener Art wie etwa chlorierte Pestizide und Dioxine nachgewiesen. Im Unterschied zu den heute Ton angebenden „Klimaforschern“, die mehr am Computer als in der Natur arbeiten, vollzog sich Lovelocks Wissenschaftler-Karriere größtenteils außerhalb des staatlich besoldeten akademischen Establishments. Seine wichtigsten Entdeckungen machte er als unabhängiger Forscher im Auftrag der US-Raumfahrtorganisation NASA. In seinem eigenen Labor in einer umgebauten Scheune in Cornwall versucht der kreative Tausendsassa noch immer, alle seine theoretischen Aussagen experimentell zu testen. Das unterscheidet ihn von den meisten „Klimaforschern“, die dafür bezahlt werden, dass sie die politisch korrekte Erklärung der Klimaentwicklung ständig wiederkäuen.

Lovelock hat sich auch schon früher hin und wieder in der grünen Szene unbeliebt gemacht, weil er klar aussprach, dass Windräder und Solarpanele im Kampf gegen die Erderwärmung nutzlos sind und weil er wiederholt auf die Vorteile der friedlichen Nutzung der Kernenergie hinwies. In seinem Buch „Das Gaia-Prinzip“ (München-Zürich, 1991) nimmt die Entdeckung des natürlichen Kernreaktors von Oklo in Gabun einen besonderen Platz ein. Der dort ganz von selbst in Gang gekommene Kernspaltungsprozess in der freien Natur lief über Millionen von Jahren, hat aber in der Natur keinerlei Schäden hinterlassen. Daraus schloss Lovelock, dass die von den Grünen geschürte Atomangst weitgehend unbegründet ist.

Quelle: http://ef-magazin.de/2012/05/20/3531-james-lovelock-ein-vater-des-klima-alarmismus-korrigiert-sich


Ymir

Ymir (altnordisch Ýmir ‚Zwilling, Zwitter‘) ist in der nordischen Mythologie ein Riese, der als erstes Lebewesen gilt. Sein Name gilt als sehr alt und ist sprachlich mit dem altindischen Yama und dem altpersischen Yima verwandt. Ein anderer Riese der nordischen Urzeit namens Aurgelmir (oder Urgelmer beziehungsweise Örgelmir) wird oft mit Ymir gleichgesetzt.



Ymir war ein zweigeschlechtlicher Urzeitriese. Er entstand aus der Vermischung des Gletschereises von Niflheim mit dem Feuer von Muspelheim und ernährte sich von der Milch der Urkuh Auðhumbla. Als er von der Milch der Urkuh getrunken hatte, schlief er ein. Aus seinem Schweiß unter dem linken Arm entwuchsen ihm Sohn und Tochter, beide ohne Namen. Mit seinen Füßen erzeugte er einen sechsköpfigen Sohn, den man mit dem Riesen Thrudgelmir gleichsetzt.

Die ersten Götter, Odin, Vé und Vili, töteten Ymir und bauten aus seinen Körperteilen die Welt: aus seinem Fleisch wurde die Erde, aus dem Blut das Meer, aus seinen Knochen Felsen und Gebirge, aus seinem Haar die Bäume, aus seinen Augenbrauen Midgard, aus seinem Schädel der Himmel und aus seinem Gehirn die Wolken.

Im Blute Ymirs ertranken alle Vorzeitriesen. Nur Bergelmir, der Sohn Thrudgelmirs, entkam mit seiner Frau auf einem bootartigem Untersatz. Er gilt als Stammvater des Riesengeschlechts der Hrimthursen.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ymir


"Dieses Universum ist ein einziges Tier, das alle Tiere in sich enthält..."

"Die Welt ist ein einziges Tier, und darum ist es nicht anders möglich, als daß sie im Einklang mit sich selbst steht; es gibt in ihrem Leben keinen Zufall, sondern nur Harmonie und einheitliche Ordnung"
Plotin, 205 - 270 e.v.

Donnerstag, 17. Mai 2012

Rätsel um mysteriöses Tiefsee-Wesen gelöst

Großbritannien – Das Rätsel um die mysteriöse Tiefsee-Kreatur scheint gelöst. Nacht tagelangem Auswerten der Videos sind sich Experten sicher: Das braungraue Riesen-Wesen ist eine seltene Qualle der Gattung „Deepstaria enigmatica“.

Eine Sensation, denn ein solches Meerestier wurde zuletzt 1966 in einer Tiefe von 723 Metern gesichtet! „Diese taschenförmige Qualle bekommt man in dieser Größe nur selten lebend zu Gesicht“, schreibt Biologe Steven Haddock von der kalifornischen Forschungsanstalt Monterey Bay Aquarium auf der Internetseite jellywatch.org.

Normalerweise halte sich diese Quallen-Art 1500 Meter tief im Südatlantik auf.

Bildquelle: http://www.eversostrange.com/2012/05/09/cascade-creature-aka-deepstaria-enigmatica/

In dem Video sei zu sehen, wie sich die Qualle selbstständig fortbewege und sich von innen nach außen drehe, sagte der Biologe Craig McClain vom National Evolutionary Synthesis Center der britischen Zeitung „Daily Mail“. Die kleinen Knollen am Körper seien Geschlechtsorgane.

Die Aufnahmen von dem seltenen Tier wurden Ende April gemacht: Eine ferngesteuerte Unterwasserkamera der Ölfirma „Oceaneering“ filmte die Qualle vor einer Ölplattform nahe der Britischen Inseln.

Der Video-Clip wurde anschließend auf Youtube veröffentlicht und gab Usern und Forschern weltweit Rätsel auf.

Die Spekulationen reichten von Wal-Plazenta über Plastikplane und Fischernetz bis hin zum Tiefsee-Ungeheuer. Das Video wurde innerhalb weniger Tage fast eine Million Mal geklickt.

Quallenquelle: http://www.bild.de/news/ausland/quallen/raetsel-um-tiefsee-kreatur-geloest-24192792.bild.html

Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Deepstaria_enigmatica
http://moreaus-insel.blogspot.de/2012/05/seltsames-riesenwesen-im-ozean-gefilmt.html

Sonntag, 13. Mai 2012

Neuer Autor auf Moreaus Insel

Damen und Herren,

ich freue mich zu verkünden, daß sich ein weiterer Forscher auf Moreaus Insel verirrt hat, um mich bei der Dokumentation all der absonderlichen Wesenheiten zu unterstützen.

Ich begrüße hiermit herzlich Ben Void als weiteren Mitarbeiter!

Er ist manchen bereits bekannt als Autor zweier fantastischer Bücher, die ebenfalls wie meine, bei Edition Esoterick erschienen sind:

Mögliches Allzumögliches



Mögliches, Allzumögliches ist ein Buch, das philosophische Überlegungen mit praktischem Nutzen kombiniert. Der Autor Ben Void nimmt den Leser mit auf eine Reise durch überwucherte, weil so selten betretene Landschaften des Geistes, und es gelingt ihm, auf jeder Seite dieses Buches mit kleinen Gimmicks zu überraschen, die er in jenen Grenzregionen aufgelesen und auf eigene Art gewürzt hat. Diese Gimmicks – das sind Ideen, Denkanstöße, Geistesblitze und Erkenntnisse, mit deren Hilfe der Leser wirklich jungfräuliches Land betritt, und das Allerschönste ist, daß sie nach der Lektüre noch eine Zeit lang „nachglühen“.

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Die leeren Ewigkeiten



Ben Void und seine leeren Ewigkeiten treten an mit dem Anspruch, einen feinen Beitrag zur Unabhängigkeit des modernen Denkens zu leisten. Er denkt ohne Scheuklappen, ist voll und ganz der Regisseur seiner eigenen Gedanken und bei seinen Interpretationen ein um Intersubjektivität bemühter, jedoch kein den langweiligen Allgemeinplatz suchender Autor. Somit wird sein essayistisches Schaffen zu einem Brandbeschleuniger in einer träge und müde gewordenen Denk-Welt, und genau aus diesem Grund verstehe ich Ben Void als originären Denker und Beobachter, der nicht mit Ideen überzeugen, sondern eben zu eigenen (im positiven Sinne) anstiften möchte.

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Desweiteren betreib er einen kleinen aber feinen Shop um Motive und Motivationen unters Volk zu bringen. Bitte auf das Geblinke klicken:

Ich freue mich auf die kommende Zusammenarbeit und bin überzeugt, daß wir nun gemeinsam Euch, den Lesern, weitere interessante und belehrende Beiträge liefern können.

Mit freundlichen Grüßen
Onkel Urian

Freitag, 11. Mai 2012

Seltsames Riesenwesen im Ozean gefilmt

Eine riesige unbekannte Unterwasser-Kreatur ist von einer automatischen Kamera aufgenommen worden. Das Video fasziniert Millionen. Die Fachwelt ist ratlos.



Das Unterwasser-Wesen wirkt für das menschliche Auge abstoßend, doch zugleich gleitet es anmutig durch die Tiefen des Ozeans. Die Aufnahmen des unbekannten Riesenwesens sind der automatischen Unterwasserkamera der Öl-Firma "Oceaneering" zu verdanken. Das Video ist auf Youtube gelandet und wurde bereits mehrere Millionen Mal geklickt. Nicht nur die Nutzer rätseln, was auf dem Video zu sehen ist. Auch die Fachwelt bietet bislang keine schlüssige Erklärung für das mysteriöse Meeresmonster.

Öl-Firma "Oceaneering" nahm das unbekannte Wesen auf 

Die wilden Spekulationen im Internet gehen von einer Wal-Plazenta bis zu einer riesigen Qualle. Dagegen sprechen aber die deutlich sichtbaren Organe und Fortsätze des Wesens. Speziell gegen die Plazenta-Theorie spricht noch, dass sich das Wesen selbständig fortzubewegen scheint. Es gibt abstruse Interpretationen: Einige meinen, ein außerirdisches Wesen erkennen zu können.




Dennoch gehen Experten laut englischen Medienberichten davon aus, dass es sich entweder um ein Tier der Riesenqualle Deepstaria enigmatica oder der Riesen-Qualle Stygiomedusa Gigantea handelt. Letzte kann bis zu sechs Meter groß werden und wurde bisher nur äußerst selten beobachtet. Auch die Aufnahmen, die bisher existieren, erinnern nicht wirklich an das jetzt aufgenommene unbekannte Wesen.

Wo wurde das Unterwasser-Video aufgenommen? 

 Die englische Zeitung Daily Mail schreibt, dass Stygiomedusa Gigantea in den vergangenen 110 Jahren nur 114 Mal gesehen wurde.

Ein weiteres Rätsel ist der Aufnahmeort des Videos. Auf Youtube wurden die Bilder am 27. April hochgeladen. Im Video ist zu sehen, dass das Bildmaterial von der Unterwasserkamera am 25. April aufgenommen wurde. Die Person, die das Video auf Youtube geladen hat, hat aber keine weiteren Informationen hinterlassen.

Unterwasser-Kreaturen - immer wieder seltsame Aufnahmen

Immer wieder sorgen Aufnahmen aus der Tiefsee für Aufregung. Auch in Seen werden immer wieder Beobachtungen gemacht, die nicht so leicht erklärbar sind. Bekanntestes Beispiel ist wohl der Fall des Nessi-Monsters im schottischen Loch Ness. Die Neufunde in der Tiefsee überraschen dabei aber eigentlich weniger: Denn die Tiefsee ist weniger untersucht vom Menschen als die Oberfläche des Mondes. So gibt es immer wieder Berichte über Riesen-Kalamare oder angespülte Kreaturen, die noch nicht bekannt sind. Auch aus vergangenen Zeiten und allen Ländern gibt es Berichte über riesige Meereskreaturen, die aber als Seemannsgarn abgestempelt werden. Vielleicht ändert sich dies bald - auch durch die Aufnahmen der mysteriösen Unterwasser-Kreatur durch die Öl-Firma "Oceaneering".
stni


Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/wissenschaft/Seltsames-Riesenwesen-im-Ozean-gefilmt-id20071576.html

Schimpansen knacken Nüsse nach Tradition

Auch Menschenaffen haben kulturelle Eigenheiten. In einer Gruppe knacken sie ihre Nüsse so, in der nächsten wieder auf ganz andere Art – obwohl die Verfügbarkeit der Werkzeuge identisch ist.



Alles eine Frage der Kultur – auch bei Schimpansen. In einem westafrikanischen Nationalpark knacken die Affen gern Nüsse, nutzen dabei aber in den einzelnen Gruppen verschiedene Werkzeuge.
Das berichten Forscher des Leipziger Max-Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie, die im Taï-Nationalpark an der westafrikanischen Elfenbeinküste drei benachbarte Schimpansen-Gruppen beobachtet hatten. Die Studie ist im Fachmagazin "Current Biology" veröffentlicht.
Das Team um Lydia Luncz hatte vor allem interessiert, ob die Schimpansengruppen unterschiedliches kulturelles Verhalten zeigen, obwohl sie unter ähnlichen Umweltbedingungen leben und genetisch kaum verschieden sind.
Kulturelle Unterschiede

"Beim Menschen sind kulturelle Unterschiede ein essenzieller Teil dessen, was benachbarte, in sehr ähnlichen Umweltbedingungen lebende Gruppen unterscheidet", wird Luncz in einer Mitteilung zur Studie zitiert. Eine sehr ähnliche Situation sei nun bei den Schimpansen (Pan troglodytes verus) des Taï-Nationalparks gefunden worden.

Analysiert wurde von den Forschern, welche Werkzeuge die 45 Mitglieder der drei Gruppen zum Nüsseknacken bevorzugten. Die Tiere knacken Nüsse des Baums Coula edulis mit Stein- oder Holzhämmern und verwenden Baumwurzeln als Ambosse. Je nach Härtegrad der Nüsse, der im Laufe der Saison abnimmt, wechseln sie die Werkzeuge – und verwenden je nach Gruppe unterschiedliche Hämmer.

Zwei Gruppen gingen während der "Erntezeit" von Stein- zu Holzhämmern über, verwendeten aber jeweils unterschiedliche Größen. Die dritte Gruppe benutzte durchgängig große Steinhämmer.
Stein- und Holzhämmer

Die Verfügbarkeit von Stein- und Holzhämmern war in den Territorien der drei Gruppen gleich, ebenso die Beschaffenheit der Nüsse. "Unsere Studie zeigt, dass es feine kulturelle Unterschiede zwischen benachbarten Schimpansengruppen gibt, die sich denselben Lebensraum teilen", erklärte Lydia Luncz.

Ähnlich wie die Menschen könnten auch Schimpansen kulturelles Wissen abrufen, um Herausforderungen zu lösen und dies an folgende Generationen weitergeben.
Ich werde im Dezember wieder an die Elfenbeinküste fahren, um weitere Fragen zum Werkzeuggebrauch und zur Kultur bei Schimpansen zu beantworten", sagte Luncz. Dann solle es darum gehen, welche der drei Gruppen den effizientesten Weg gefunden hat, Nüsse zu knacken.
"Auch wollen wir uns mit sozialem Lernen beschäftigen und die Frage beantworten, ab welchem Alter Jungtiere, die das Knacken lernen, mit der Gruppe konform sind."
dapd/fp


Quelle: http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article106286946/Schimpansen-knacken-Nuesse-nach-Tradition.html

Und auch hier ein Danke an Ben Void für den Hinweis! (Anmerkung von mir O.U.)

Apps für Affen

Touchscreens machen's möglich: In mehreren amerikanischen Zoos nutzen Orang-Utans iPads, um sich mit ihren Pflegern zu verständigen.

Als nächstes sollen sie auch ins Internet gehen. Hannah und Jake sind 14 und 12 Jahre alt, und laut wired.com sind sie ganz vernarrt in das iPad. Ihre älteren Mitbewohner Connie und Sindbad müssen sich von der neuen Technik erst noch überzeugen lassen. Eine digitale Kluft zwischen den Generationen gibt es offensichtlich auch bei Orang-Utans.


Die Vier leben im Zoo "Jungle Island" in Miami. Seit dem letzten Sommer nutzen die Tierpfleger dort ein iPad, um mit den Orang-Utans zu kommunizieren. So sehen die Tiere auf dem Display zum Beispiel die Früchte, die an diesem Tag zur Auswahl stehen, und können aus dieser digitalen Speisekarte wählen. Oder sie pauken Vokabeln: Ein Tiertrainer zeigt ihnen auf dem Tablet verschiedene Objekte und benennt eines von ihnen. Die Tiere sollen dann auf das entsprechende Bild zeigen.

 Das klappt tatsächlich, sagt die Leiterin des Projekts, Linda Jacobs: "Unsere Jungen begreifen es. Sie verstehen das", sagt sie. "Unsere zwei Älteren sind einfach nicht interessiert."

 Die für das Projekt genutzte Software wurde ursprünglich als Kommunikationswerkzeug für Menschen entwickelt, die an Autismus leiden. Seit dem vergangenen Sommer soll sie auch Orang-Utans eine zusätzliche Möglichkeit bieten, sich auszudrücken. Bisher kommunizierten die Tierpfleger mit den intelligenten Primaten in Zeichensprache. Mit Hilfe der Tablet-Computer können bald auch Menschen, die diese Gesten nicht beherrschen, mit den Affen kommunizieren.

Unbeaufsichtigt dürfen die Orang-Utans allerdings nicht ans Gerät: Die Pfleger geben das iPad nie aus der Hand. Hätten die Tiere das Gerät zu ihrer Verfügung, würden sie es wohl zerkratzen oder sofort neugierig zerlegen.

 In anderen Zoos gibt es ähnliche Programme wie in Floridas "Jungle Island", zum Beispiel in einem Tierpark in Milwaukee. Richard Zimmerman, Geschäftsführer von Orangutan Outreach, arbeitet derzeit mit mehreren Zoos an einem Programm namens "Apps for Apes". Dort können Menschen ihre gebrauchten iPads an Menschenaffen spenden. Der Plan sieht sogar vor, dass Orang-Utans eines Tages mit ihren Artgenossen in anderen Zoos chatten oder sich online zum Spielen verabreden.

Übrigens: Orang-Utans sind längst nicht die einzigen Tiere, die sich am Touchscreen versuchen. Im Netz wimmelt es von Videos, in denen Papageien am iPad oder Frösche am Android-Handy herumfuhrwerken. Allen voran die verspielten und im Internet so beliebten Katzen reagieren auf die Bildschirmreize.

juh/dapd

Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/orang-utans-nutzen-ipad-a-832452.html


Weitere Artikel über Computerspielende Tiere:
http://www.spiegel.de/netzwelt/games/tiere-vs-computerspiele-froschzunge-auf-touchscreen-a-806082.html

Wieder einmal ein Danke an Ben Void für den Hinweis! (Anmerkung von mir O.U.)

Freitag, 4. Mai 2012

Vormenschen in der Maya-Mythologie

Popol Vuh

Popol Vuh ("Ratsbuch"), in moderner Quiché-Schreibweise Popol Wuj, ist das heilige Buch der Quiché-Maya in Zentralamerika. Es behandelt mythologische und historische Aspekte dieses Volkes.


Geschichte 

Das Popul Vuh hat seinen Ursprung in uralten Überlieferungen, die im gesamten Maya-Kulturraum verbreitet waren und in Maya-Schrift aufgeschrieben wurden. Die Spanier verboten die Verwendung der Maya-Schrift und vernichteten die Handschriften als "Teufelszeug". Einigen Maya-Priestern gelang es jedoch, Abschriften alter Maya-Bücher anzufertigen, wobei sie auch schon lateinische Schrift verwendeten. Eine dieser Abschriften fiel um das Jahr 1702 dem spanischen Dominikaner-Priester Francisco Ximénez in der guatemaltekischen Stadt Chichicastenango in die Hände. Anstatt sie vorschriftsmäßig zu vernichten, fertigte er eine weitere Abschrift sowie eine Übersetzung ins Spanische an. Dieser Text verblieb nach Ximénez' Tod im Besitz der Dominikaner, bis diese 1829/30 von General Francisco Morazán aus Guatemala vertrieben wurden, und gelangte dann in die Bibliothek der Universidad de San Carlos in Guatemala-Stadt, wo er 1854 von Abbé Brasseur de Bourbourg und Carl Scherzer gefunden wurde. Diese veröffentlichten wenige Jahre später eine französische und eine spanische Übersetzung, denen Übersetzungen in weitere Sprachen folgten. Das Manuskript von Ximénez enthält einige sprachliche Fehler, die nach Meinung einiger Experten auf die genaue Transliteration eines vorherigen Textes in Maya-Schrift zurückzuführen sind, was wiederum als Beweis gelten könnte, dass der Originaltext bereits wesentlich älter (vorkolonial) war. Einige Teile des Textes wurden aber auf jeden Fall in der spanischen Kolonialzeit hinzugefügt, so z. B. die Namen der spanischen Gouverneure von Guatemala als Nachfolger der früheren Quiché-Herrscher. Das Original-Manuskript von Ximénez befindet sich in der Newberry Library in Chicago.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Popol_Vuh_%28Buch%29

 Zerstörung der Vormenschen:


So galt es denn einen neuen Versuch, den Menschen zu schaffen und zu bilden.
Der Schöpfer, der Former und die Erzeuger sagten:
  
»Auf ein neues! Schon naht die Morgenröte.
Schaffen wir jene, die uns erhalten und ernähren.
  
Was ist zu tun, daß man uns anrufe und erinnere auf der Erde?
Schon schufen wir unsere ersten Werke, unsere ersten Wesen.
Aber sie konnten uns nicht preisen und verehren.
  
Laßt uns denn ein Wesen schaffen, das gehorsam sei und ergeben
und uns nährt und erhält.« Also sprachen sie.
   
Darauf geschah die Schöpfung und Formung.
Aus Erde, aus Lehm machten sie des Menschen Fleisch.
  
Aber sie sahen, daß es nicht gut war.
Denn es schwand dahin, es war zu weich, es war ohne Bewegung und ohne Kraft,
es fiel um, es war weich,
  
es bewegte nicht den Kopf, das Haupt hing zu einer Seite,
der Blick war verschleiert, es konnte nicht rückwärts blicken.
  
Wohl sprach es, aber es hatte keine Vernunft. 
  
Bald weichten es die Wasser auf, und es sank dahin. 
  
Und es sagten der Schöpfer und der Former:
»Es zeigt sich, daß das nicht gehen und sich nicht vermehren kann.
Hierüber müssen wir uns beraten.« So sagten sie.
  
Dann zerstörten und zerschlugen sie das Werk ihrer Schöpfung. 
  
   
5. 

Und sie sagten darauf:
»Wie können wir unsere Anbeter, unsere Anrufer vollkommener erschaffen?«
  
So beschlossen sie nach neuer Beratung unter sich: 
  
»Lasset uns sagen zu Ixpiyacóc, Ixmucané, zu Hunahpú-Vuch und Hunahpú-Utiú:
Versucht es noch einmal! Versucht die Schöpfung!«
  
So sprachen der Schöpfer und der Former
zu Ixpiyacóc und Ixmucané.
  
So sprachen Tzakól und Bitól zu jenen Zauberern
Tagahne und Dämmerungsahnin,
deren Namen waren Ixpiyacóc und Ixmucané.
  
Und Huracán und Tepeu und Gucumátz sagten zu den Zauberern,
die die Sonne aufgehen lassen und einschließen:
  
»Es gilt eine neue Zusammenkunft. Es gilt die Mittel zu finden,
daß der Mensch, den wir formen, der Mensch, den wir schaffen werden, uns erhalte und nähre,
daß er uns anrufe und unserer gedenke.«
  
»Kommet denn zur Beratung, Ehrwürdige, Ehrwürdiger,
Großmutter, Großvater, ihr, Ixpiyacóc, Ixmucané,
streut Samen, schaffet Licht,
  
auf daß man uns anrufe, auf daß man uns anbete,
daß der erschaffene, der geformte, daß der sterbliche Mensch unserer gedenke.
Macht, daß es also sei!«
  
»Offenbart eure Namen: Opossum-Geist, Coyote-Geist,
Doppelmutter, Doppelvater, Großer Eber, Großer Dachs,
  

Herr der Jade, Silberschmied, Bildhauer, Schnitzer,
Herr der blauen Schale, Herr der Jadeschüssel,
Meister des Weihrauchs, Meister Toltecat, Sonnenahne, Dämmerungsahnin 
  
so werden eure Werke und Wesen euch rufen.« 
   
»Werfet das Los mit Maiskörnern und Tsité-Bohnen!
Tut das, um zu sehen, ob wir Mund und Augen aus Holz schnitzen sollen.«
So sagten sie den Zauberern.
  
Es geschah die Wahrsagung, und das Los wurde mit Mais und Tsité geworfen.
»Schicksal! Geschöpf!« riefen dabei der Alte und die Alte.
  
Der Alte, der das Los mit Tsité-Bohnen warf, war der, welcher Ixpiyacóc heißt.
Die Alte zu seinen Füßen, die Zauberin, die Bildnerin, deren Name ist Ixmucané.
  
Die Wahrsagung beginnend sagten sie: 
  
»Legt euch zueinander! Sprecht, damit wir hören! 
  
Entscheidet, ob Holz gesammelt werden soll,
damit der Schöpfer und der Former es bearbeiten.
  
Ob das herauskommt, was uns unterhalten und nähren soll,
wenn es Licht wird, wenn es dämmert.«
  
»Du, Mais! Du, Tsité! Du, Los! Du, Schöpfung! Du, Feuerschoß! Du, Rageglied!«
So sagten sie zu Mais, Tsité, Los, Schöpfung.
  
»Sieh schamvoll weg, Herz des Himmels,
um Tepeu und Gucumátz nicht zu kränken.«
  
Da sprachen die Lose und wahrsagten: 
  
»Eure Gebilde aus Holz werden glücken.
Sie werden reden und sich verstehen auf dem Antlitz der Erde.«

»So soll es sein«, war die Antwort auf diese Rede. 
  
   
6. 

Und sogleich wurden die Wesen aus Holz geschaffen.
Sie glichen dem Menschen, sie sprachen wie Menschen und sie bevölkerten die Erde.
  

Sie lebten und bevölkerten die Erde,
Söhne und Töchter hatten die Wesen aus Holz.
  

Aber sie hatten keine Seele, keinen Verstand,
sie erinnerten sich nicht des Schöpfers und Formers.
Ziellos gingen sie herum und auf allen vieren liefen sie.
  
Weil sie das Herz des Himmels nicht erinnerten,
wurden sie verworfen.
  
Sie sprachen zwar anfänglich, aber ihr Gesicht war bewegungslos.
Ihre Füße und Hände waren ohne Kraft.
  
Weder Flüssiges noch Festes war in ihnen, weder Blut noch Fleisch.
Trocken waren ihre Wangen, trocken Fuß und Hand,  gelb das Fleisch.

Es war nur ein Entwurf, ein Versuch zum Menschen. 
  
Darum vergaßen sie den Schöpfer und den Former,
die sie geschaffen hatten und umsorgten.
  
Das waren die ersten Menschen, zahlreich
lebten sie auf der Erde Antlitz.
  
  
CAPITULO III 
  
Darauf wurden sie zerstört  und vernichtet,
diese Gebilde aus Holz, und empfingen den Tod.

Eine Flut erweckte das Herz des Himmels,
und große Wasser fielen auf das Haupt der Wesen aus Holz.

Aus Tsité war des Mannes Fleisch gemacht, aber das Fleisch der Frau machten
der Schöpfer und der Former aus Schilf.
Aus diesem Stoff hatten sie sein sollen nach dem Willen des Schöpfers und des Formers.
  
Aber da sie nicht dachten, da sie nicht mit dem Schöpfer und dem Former sprachen,
die sie geschaffen und geformt hatten,
darum wurden sie getötet, wurden sie ertränkt.
  
Flüssiges Harz troff vom Himmel. 
  
Es kam Herrscher Eule, Xecotcovách, und riß die Augen aus.
Die Große Fledermaus, Camalótz, kam und riß den Kopf ab.
  
Der Reißende Jaguar, Cotzbalám, kam und verschlang das Fleisch.
Der Tapir Tucumbalám kam auch, brach und zermalmte Knochen und Sehnen,
er zerstampfte und zerrieb das Gebein.
  
Und das geschah zur Strafe,
da sie weder ihres Vaters noch ihrer Mutter gedacht hatten,
nicht des Herzens des Himmels, dessen Name Huracán ist.
  
Darum verdunkelte sich das Antlitz der Erde,
und es begann ein schwarzer Regen, Tagregen, Nachtregen.
  
Es kamen auch die kleinen und großen Tiere,
die Stöcke und Steine, und sie schlugen ihnen ins Gesicht.
  
Und alles fing an zu sprechen.
Und die Wasserkrüge, die Platten, Schalen und Schüsseln, die Hunde, die steinernen Maisreiben,
alle erhoben sich und schlugen ihnen ins Gesicht.
  
»Übles habt ihr uns getan. Ihr habt uns gegessen,
jetzt beißen wir euch«,
sagten die Hunde. Und das Federvieh sprach gleiches.
  
Und die steinernen Maisreiben: »Gefoltert habt ihr uns.
Jeden Tag, jeden Tag, des Nachts und in der Dämmerung
machte es holi-holi huki-huki auf unserem Gesicht, euretwegen.
  
Das war der Tribut, den wir euch zahlten. 

Aber jetzt, wo ihr keine Menschen mehr seid, lernet unsere Kraft kennen!
Zermahlen werden wir, zu Staub zerreiben werden wir euer Fleisch.«
So sprachen die Reibesteine.

Und hier, was ihre Hunde sprachen und ihnen sagten:
»Warum habt ihr uns kein Fressen gegeben?

Kaum blickten wir euch an, so jagtet ihr uns schon von eurer Seite
und jagtet uns heraus mit dem Stock an eurer Seite.

Vielleicht würden wir euch jetzt nicht töten. 

Aber warum habt ihr nicht nachgedacht
und seid ihr nicht in euch gegangen?
  
Darum werden wir euch jetzt zerstören,
darum werdet ihr jetzt die Zähne in unserem Maul kennenlernen.«
So sprachen die Hunde. Und darauf zerrissen sie ihnen das Gesicht.
  
Und ihrerseits sprachen die Pfannen und Schüsseln also:
»Schmerz und Leiden habt ihr uns verursacht.
  
Rußig waren uns Mund und Angesicht.
Stets standen wir auf dem Feuer und ihr verbranntet uns,
als ob wir keinen Schmerz fühlten.

Jetzt werdet ihr es fühlen. Verbrennen werden wir euch.«
So sprachen die Schüsseln und zerstörten ihnen das Antlitz.
  
Und die Steine des Herdes flogen vom Feuer,
schmerzhaft schlugen sie gegen die Köpfe.

Verzweifelt rannten jene hierhin, dorthin. 

Sie trachteten auf die Häuser zu steigen, und die Häuser stürzten ein. Zu Boden fielen sie.
Sie trachteten auf die Bäume zu steigen, und die Bäume schleuderten sie weit davon.
Sie trachteten in die Höhlen zu gelangen, und die Höhlen schlossen sich vor ihnen.

Das war der Untergang der Menschen, die geschaffen und geformt wurden;
der Menschen, die für Zerstörung und Vernichtung gemacht worden waren.
Allen jenen wurden Mund und Antlitz zerstört.
  
Und man sagt, die Nachkommen jener seien die Affen, die heute in den Wäldern leben.
An ihnen kann man jene erkennen, denen Schöpfer und Former aus Holz das Fleisch machten.
  
Darum gleicht der Affe dem Menschen, als Erinnerung an eine Menschenschöpfung,
an Menschen, die nichts waren als Puppen aus Holz.