Freitag, 22. Juni 2012

Friedhof der Riesen-Wombats in Australien entdeckt

Drei Meter lang, zwei Meter hoch, drei Tonnen schwer: Forscher haben den größten jemals gefundenen Riesen-Wombat-Friedhof freigelegt: Die Exemplare waren Teil der "Mega-Tierwelt" in Australien.

Australischer Wissenschaftler haben in einer entlegenen Gegend im Bundesstaat Queensland sie uralte Gräber entdeckt, die mindestens 20 Skelette von Diprotodons enthalten sollen - einem ausgestorbenen Beuteltier, das so groß war wie ein Nashorn.



Ein Exemplar der Spezies tauften die Forscher auf den Namen Kenny. Allein sein Kieferknochen ist 70 Zentimeter lang. Kenny sei eines der am besten erhaltenen Exemplare seiner Artgenossen, die je in Queensland entdeckt worden seien, sagte Forschungsleiter Scott Hocknull.

Die größten bislang bekannten Beuteltiere der Welt



Die Diprotodons, in ihrem Aussehen den viel kleineren heutigen Wombats ähnelten, waren die größten bekannten Beuteltiere der Welt. Die Tiere wurden rund zwei Meter hoch und drei Meter lang. Zudem wogen sie im ausgewachsenen Zustand fast drei Tonnen.

Im Vergleich dazu sind die heutigen Wombats klein. Sie kommen gerade einmal auf einen Meter Länge und sind etwa 25 Zentimeter groß. Dabei werden sie nur zwischen 20 und 45 Kilogramm schwer.
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Diprotodons lebten noch bis vor 50.000 Jahren

Die Diprotodons waren rund zwei Millionen Jahre auf der Welt zu Hause. Vor 50.000 Jahren starben sie aus - zur selben Zeit, als die ersten Stämme von Ureinwohnern in Australien auftauchten.



Warum sie ausstarben, ist ungeklärt. Dazu erhoffen sich die Forscher neuen Aufschluss durch den "Friedhof" der Riesen-Wombats.

Die heute noch lebenden Wombats zählen bislang nicht zu den gefährdeten Tierarten, doch ein mysteriöses Wombat-Sterben beunruhigt derzeit australische Tierfreunde.

In der Region Murraylands bei Adelaide sind bereits 85 Prozent aller Wombats von dem rätselhaften Leiden befallen. Dabei verlieren die Beuteltiere aufgrund einer Leberkrankheit zunächst ihr arttypisches Fell und müssen dann sterben.

Zunächst vermuteten die Experten, die Wombats könnten von einer Form der Krätze befallen sein. Inzwischen aber gehen sie davon aus, dass es an ihrer Ernährung liegt. Mangels anderer Pflanzen machten sich die Wombats offenbar über eine giftige Art von Sonnenwenden her.

Das Gift der in Australien erst neuerdings verbreiteten Heliotropium-Pflanze greife unter dem Einfluss ultravioletter Strahlen die Leber an, sagte Wayne Boardman von der Universität von Adelaide. Vermutlich seien die herkömmlichen Futterpflanzen der Wombats aufgrund von Dürre rar geworden.

Quelle: http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article106645607/Friedhof-der-Riesen-Wombats-in-Australien-entdeckt.html

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