Freitag, 20. April 2012

Raben erkennen noch nach Jahren Freund und Feind

Raben reagieren auf Rufe von "Freunden" mit einer freundlichen Stimme. Haben sie den Krächzer dagegen unangenehm in Erinnerung, ist ihre Antwort eher rüde. Ganz tief und rau wird die Stimme bei Fremden.



Für Menschen ist es normal, sich nach Jahren an die Stimmen von Bekannten zu erinnern. Auch junge Seehunde erinnern sich lange an den spezifischen Ruf ihrer Mutter. Nun haben Forscher ein derart ausgeprägtes Langzeitgedächtnis auch bei Raben nachgewiesen.

Die Vögel konnten sich sogar noch an die Qualität der früheren Beziehung erinnern. Die Ergebnisse der Wiener Kognitionsbiologen Markus Böckle und Thomas Bugnyar wurden in der Fachzeitschrift "Current Biology" veröffentlicht.

"Raben erinnern sich nicht nur an ihre Artgenossen, sondern auch an die Beziehungen, die sie zu den Artgenossen hatten", erklärt Böckle. Auf die Rufe von ehemals bekannten anderen Raben reagieren die Tiere mit erhöhter Rufaktivität. Je nachdem, ob es sich um eine "freundliche" oder "feindselige" Beziehung handelte, ändern sie auch ihre Stimmlage.

Raben von Hand aufgezogen

Hören Raben einen ehemaligen "Freund", dann rufen sie mit "freundlicher" Stimme zurück. War die Bekanntschaft früher "feindselig", antworten sie mit tiefen und rauen Lauten – ein Effekt, der auch bei anderen Tierarten beschrieben wurde. Auch bei Menschen gilt: Die Stimme verärgerter Menschen klingt rauer als die von freundlichen.

Bei unbekannten Individuen rufen die Raben mit noch tieferer und rauerer Stimme zurück. "Damit versuchen sie, ihre akustisch wahrnehmbare Körpergröße zu übertreiben", erklärt Böckle.

Die Forscher hatten vor einigen Jahren zwölf Raben von Hand aufgezogen und an unterschiedliche Zoos vergeben. Drei Jahre später spielten sie den Tieren die Rufe ehemaliger "Freunde" und "Feinde" sowie von unbekannten Artgenossen vor. Mit Hilfe akustischer Analysen konnten die Forscher nachweisen, dass die Vögel ihre Stimmlage verändern.

Das Langzeitgedächtnis hilft den Vögeln dabei, sich gegenüber ihren Artgenossen richtig zu positionieren, da in den Lauten viele Informationen über die körperliche Kraft oder die Größe anderer Individuen liegen.

Quelle: http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article106203852/Raben-erkennen-noch-nach-Jahren-Freund-und-Feind.html

Auch hier danke ich Ben Void für den Hinweis! (Anmerkung: O.U.)

Hugin und Munin

Hugin und Munin sind in der nordischen Mythologie die beiden Raben Odins. Da Odin auch ein Gott des Krieges ist, sind Raben und Wölfe als Tiere des Schlachtfeldes passende Begleiter des Gottes, der auch den Beinamen Hrafnáss (Rabengott) trägt.



Etymologie

Hugin gehört zum altnordischen Verb huga (denken), das hierzu zu stellende Substantiv hugi (Gedanke, Sinn) ist seinerseits die Grundlage für den Namen Hugin, der mit dem altnordischen Schlussartikel –in gebildet wurde. Hugin bedeutet folglich „der Gedanke“. Munin gehört zum altnordischen Verb muna (denken an, sich erinnern), der Name Munin bedeutet folglich „die Erinnerung“.

Im Grímnismál findet sich:

Hugin und Munin müssen jeden Tag
Über die Erde fliegen.
Ich (Odin) fürchte, dass Hugin nicht nach Hause kehrt;
Doch sorg ich mehr um Munin.

Bedeutung für die Germanische Mythologie 

Wenn man die Darstellung des Reiters mit zwei Vögeln auf der Helmplatte von Vendel und die Darstellung von Reiterfiguren in Verbindung mit einem oder mehreren Vögeln auf skandinavischen Goldbrakteaten für eine Darstellung Odins mit seinen Raben halten darf, dann wäre die Verbindung des Gottes mit seinen Raben schon für die Völkerwanderungszeit nachgewiesen. Die Verbindung Odins mit Raben in literarischen Quellen ist erst in skaldischen Kenningar des 10. Jahrhunderts belegt. Die Namen Hugin und Munin tauchen erst in der Überlieferung der Lieder-Edda und der Snorra-Edda auf. Eine mit der Bedeutung ihres Namens übereinstimmende Funktion schreibt ihnen Snorri Sturluson zu: Zwei Raben sitzen auf seinen (Odins) Schultern und sagen ihm alles ins Ohr, was sie sehen und hören. Sie heißen Hugin und Munin. Bei Tagesanbruch entsendet er sie, um über die ganze Welt zu fliegen, und zur Frühstückszeit kehren sie zurück. Von ihnen erfährt er viele Neuigkeiten.



Diese Funktion stimmt allerdings mit der Darstellung der beiden Vögel in der Lieder-Edda nicht überein. Hier erscheint vor allem Hugin als Vogel des Schlachtfeldes, der die Krieger erfreut und der Sigurds Blut trinkt. Die aus den Namen erschlossene Funktion der beiden Raben als Personifikation intellektueller Fähigkeiten Odins sind vor diesem Hintergrund kritisch zu hinterfragen.

Animalkolorit 

Dadurch, dass die beiden Raben sich großer Beliebtheit erfreuen, werden sie auch häufig als Animalkolorit verwendet. Die Eigenart oder Atmosphäre, die sie dabei vermitteln, ist die des Wissens und Kennens. Begründet liegt dies in der Überlieferung, dass die beiden Raben Odin alle Neuigkeiten von ihren Rundflügen berichten.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hugin_und_Munin

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