Liefern uns Gen-Schweine bald Spender-Organe?
Es klingt nach Science Fiction, könnte aber das Problem mangelnder Spender-Organe lösen: Wissenschaftler haben mithilfe der Stammzellenforschung eine Möglichkeit gefunden, menschliche Organe in Schweinen wachsen zu lassen, um sie dann bei Bedarf zu transplantieren.
Bildquelle: http://tinaeoi.blogspot.com/2009/10/piggeldy-und-frederik-zeichentrickfilm.html
Wissenschaftler der Universität Tokyo gelang es erstmals, in einem Lebewesen das Organ einer anderen Spezies zu züchten. Dazu injizierten sie Stammzellen von Ratten in Maus-Embryos, die so genetisch verändert wurden, dass sie nicht in der Lage waren, bestimmte eigene Organe zu entwickeln. Das Ergebnis: Sie kreierten eine Maus mit den Organen einer Ratte. Die Forscher gehen jetzt davon aus, dass diese Technik auch ermöglichen könnte, in Schweinen menschliche Organe aus Stammzellen wachsen zu lassen. Schweine dienen bereits als Organ-Spender für Menschen (Herzklappen) – jetzt sollen aber keine Schweine-Organe verpflanzt werden, sondern in Schweinen gewachsene menschliche Organe.
Der enorme Vorteil: Durch die Verwendung eigener Stammzellen kann die Abstoßungs-Gefahr bei einer Transplantation verringert und die Nachfrage nach Spender-Organen gedeckt werden.
„Die Technik, die sogenannte Blastozysten-Komplementierung, liefert uns einen neuen Ansatz für Organ-Transplantationen. Wir haben es erfolgreich zwischen Mäusen und Ratten getestet. Wir sind zuversichtlich, bald funktionstüchtige menschliche Organe nutzbar zu machen“, erklärt Professor Hiromitsu Nakauchi von der Universität Tokyo gegenüber dem „Telegraph“.
Für die Versuche wurde ein besonderer Stammzell-Typ verwendet, pluripotente Stammzellen (künstlich programmierte Stammzellen), die aus der Haut entnommen wurden und zu jedem Zelltyp im Körper verwandelt werden können.
Das erste gezüchtete Organ war eine Bauchspeicheldrüse
Zusammen mit seinen Kollegen injizierte Nakauchi von einer Ratte entnommene Stammzellen in Maus-Embryos, die nicht in der Lage waren eine Bauchspeicheldrüse (produziert Hormone, Insulin) zu entwickeln. Das Ergebnis: Im Erwachsenalter zeigten sie trotz fehlender eigener Bauchspeicheldrüse keine Diabetes-Symptome und hatten eine Bauchspeicheldrüse entwickelt, die fast vollständig aus den injizierten Ratten-Stammzellen bestand.
Die Wissenschaftler nehmen an, dass die Ratten-Stammzellen in der Nische neben der nicht vorhandenen Bauchspeicheldrüse wuchsen. Sie sind überzeugt, dass auf diese Weise jedes Organ entwickelt werden könnte.
ABER: Noch ist es nicht erlaubt, menschliche Stammzellen zu verwenden. „Aus ethischen Gründen können wir kein fehlerhaftes menschliches Embryo erzeugen und es für die Blastozysten-Komplementierung verwenden“, erklärt Professor Nakauchi weiter. Die Wissenschaftler planen Schweine zu züchten, die in der Lage sind, menschliches Blut durch injizierte Blut-Stammzellen von Menschen in Schweine-Föten zu produzieren.“
Die Ergebnisse der Studie wurden jetzt auf der jährlichen Konferenz der Europäischen Gesellschaft für Human-Genetik vorgestellt.
Quelle: http://www.bild.de/ratgeber/gesund-fit/organspende/stammzellen-menschliche-organe-aus-schweinen-18446796.bild.html
Siehe auch: http://moreaus-insel.blogspot.com/2010/07/organspende-durch-menschen-gen-in.html
Es sei noch auf den Film Mr. Nobody verwiesen, in dem eine zukünftige Gesellschaft gezeigt wird, in der Schweine als Haustier und Notfall-Ersatzteillager ständig mit sich geführt werden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mr._Nobody
http://www.youtube.com/watch?v=jzonHDdChho
Samstag, 25. Juni 2011
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