Sonntag, 20. März 2011

Tierverwandlungen

Die Fähigkeit der Hexen, eine Tiergestalt annehmen zu können, gehört mit zu den ältesten Schichten des Hexenglaubens, der bis in den eurasischen Schamanismus zurückreicht. Ehe die Schamanen ihre Jenseitsreise zu den Toten antraten, legten sie Tierkleidung an, die in vielen Kulturen eine Verbindung mit dem Tod hat. Zahlreiche altnord. Berichte von Hexen berichten, dass diese Frauen aus ihren Körpern schlüpften und eine Tiergestalt annähmen. Ausser im europ. Hexenglauben finden sich Reste dieses alten Glaubens in der röm. Mythologie Im Volksglauben der Römer waren Frauen gefürchtet, die sich in Vögel verwandeln konnten. Antike Schriften wie z. B. die Metamorphosen des röm. Dichters Ovid oder der Roman Der goldenen Esel des Apuleius enthalten viele Berichte von Tierverwandlung Im Christentum wurde bis ins frühe Mittelalter das Tragen von Tiermasken und überhaupt Tierverkleidung als „teuflisch” gebrandmarkt. Unter den Tieren, in die sich die Hexen gern verwandelten, gehören nach allgemeiner Vorstellung die Katzen, dreibeinige Hasen, Fuchs, Rabe, Mäuse, Schmetterlinge oder Libellen und Werwölfe. Besonders gern, so meinte man, verwandelten sich Hexen in Kröten und Frösche. Wenn man einer Kröte, besonders in der Walpurgisnacht, eine Verwundung beibringe, so trete sie bei einer Frau wieder in Erscheinung, die im Verdacht stehe, eine Hexe zu sein. Deshalb ist auch das Krötenfett oft Bestandteil der Hexensalben. In Tieren, die Symbole der Reinheit sind, wie Lamm oder Taube, dürften sich die Hexen nicht verwandeln. Die Tierverwandlung und in Anlehnung daran die Tierverkleidung, die im modernen Hexenwesen praktiziert wird, kann auch psychologisch erklärt werden. Eine wichtige Durchgangsstufe bei der Entwicklung der Menschheit war die animalische Stufe, als der Mensch sich in seinem Verhalten und Triebleben kaum von den Tieren unterschied. Die Erinnerung an diese Stufe durch Verkleidung und durch Orgien mache, so die Theorie, dem Menschen seine Herkunft aus dem tierischen Bereich bewusst.

Quelle: http://sphinx-suche.de/satanismus2/tierverwandlung.htm

Bildquelle: http://www.hgnord.de/projekte/bilder_projekte/hmal_schamane_lascaux.jpg

Fíth-fáth

Fíth-fáth, auch fáth-fíth ( beides schottisch-gälisch), oder féth-fíada (irisch) bedeutet in der Keltischen Mythologie einen Zauber der Verwandlung oder des Unsichtbar-Machens. Ins Altnordisch-Altisländische ist die Tierverwandlung als „Hindenspiel“ (Hindarleikur viki-vaki) entlehnt worden.

Schottland

In Schottland ist fíth-fáth besonders durch den irischen Sagenkreis um Fionn mac Cumhaill bekannt geworden, in dem Finns Gemahlin in eine Hinde verwandelt wird. Bis in die neuere Zeit blieb die Tierverwandlung bekannt, besonders Jäger und Reisende nutzten fíth-fáth, um Tiere oder Wegelagerer zu täuschen. Frauen werden zu Katzen, Hasen oder ebenfalls Hinden, Männer zu Pferden, Stieren oder Hirschen.

Irland

Als die Túatha Dé Danann vor ihrer Ankunft in Irland noch in Griechenland waren, lernten sie dort die Magie beherrschen. Bei ihrer Landung auf der Insel hüllten sie sich nach dem Lebor Gabála Érenn dann durch féth-fíada in einen undurchdringlichen Nebel. Dies war eines ihrer Erfolgrezepte im Kampf gegen die Firbolg. Die Kunst des „Zaubernebels“ gaben sie an die irischen Druiden weiter, die den „Druidennebel“ (céodruidechta) herzuzaubern lernten. Beim Versuch, mit Hilfe von fíth-fáth die Anlandung der Milesier zu verhindern, unterlagen sie den Beschwörungen von Amergin.

In der Kriegervereinigung Fianna wurde ebenfalls die Verwandlung der Männer in Rotwild praktiziert. Darüber und über die Verwandlung in Werwölfe ist ein Bericht in einer Handschrift aus dem 9. Jahrhundert, aufgefunden im Stift St. Paul im Lavanttal (Kärnten, Österreich), erhalten geblieben.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%ADth-f%C3%A1th


Die Metamorphosen von Ovid

Die Metamorphosen (lateinischer Originaltitel Metamorphoseon libri: „Bücher der Verwandlungen“) des römischen Dichters Ovid, geschrieben vermutlich ab dem Jahr 1 oder 3 n. Chr. bis um 8 n. Chr., sind ein in Hexametern verfasstes mythologisches Werk über Metamorphosen („Verwandlungen“). Die Metamorphosen bestehen aus 15 Büchern von je etwa 700 - 900 Versen und beschreiben die Entstehung und Geschichte der Welt in den Begriffen der römischen und griechischen Mythologie. Dabei wurden etwa 250 Sagen verarbeitet. Seit seinem Erscheinen war es stets eines der populärsten mythologischen Werke überhaupt und sicherlich das den mittelalterlichen Schriftstellern und Poeten am besten bekannte. Somit hatte dieses Werk einen enormen Einfluss auf die Literatur des Mittelalters sowie auf die bildende Kunst vom Mittelalter bis zum Barock.

Ovid wählt sich die in Mythen so häufig anzutreffenden Verwandlungsgeschichten zum Thema, in denen meist ein Mensch oder ein niederer Gott in eine Pflanze, ein Tier oder ein Sternbild (Katasterismos) verwandelt wird. Das Werk beginnt mit der Entstehung der Welt aus dem Chaos und einer großen Flut, die nur ein Menschenpaar (Deukalion und Pyrrha) überlebt, und es endet mit der Verwandlung von Caesars Seele in einen Stern. Ovid bewegt sich von einem Beispiel zum anderen, indem er sich durch die Mythologie arbeitet; häufig springt er dabei auf scheinbar beliebige Weise von einer Verwandlungsgeschichte zur nächsten. In Wahrheit sind die Übergänge zwischen den einzelnen Verwandlungssagen jedoch äußerst kunstvoll. Dabei mischt er zentrale Szenen der griechischen Mythologie mit eher abgelegenen Mythen.

Schon in früheren Werken zeigte sich Ovids Interesse für mythische Themen. Für die Metamorphosen ist heute eine Vielzahl von Mythensammlungen als Vorlagen für fast alle der ca. 250 Verwandlungen nachgewiesen. Hervorzuheben ist die griechische Sammlung des Nikander von Kolophon aus dem zweiten vorchristlichen Jahrhundert mit dem Titel Heteroiumena, ferner die Metamorphoseis des Parthenios. Beides sind Kataloggedichte. Vermutlich mit Hilfe eines Freundes, Aemilius Macer, konnte Ovid auch mindestens ein Werk benutzen, das eine thematische Auswahl bearbeitete: die Ornithogonia von Boio/Boios, ein griechisches Gedicht, das uns nur zum Teil überliefert ist, und das von Verwandlungen von Menschen in Vögel erzählt.

Rezeption

Im Mittelalter waren christliche Interpretationen des Werks verbreitet, wie etwa der Ovidius moralizatus von Petrus Berchorius, der etwa im Jahre 1340 entstand.
Die Übersetzung der Metamorphosen durch Arthur Golding (1567) wurde von Ezra Pound als „das schönste Buch in dieser Sprache“ bezeichnet.
William Shakespeare verarbeitet in A Midsummer Night’s Dream (1595 oder 1596) den Stoff von Pyramus und Thisbe. In Titus Andronicus (1589) blättert Lavinia in der "tragic tale of Philomel", der Geschichte von Prokne, Philomele und Tereus.
„Pyramus und Thisbe“ dient ebenso als Vorlage zum Handwerkerschauspiel im Drama Absurda Comica oder Herr Peter Squenz (etwa 1658) des deutschen Schriftstellers Andreas Gryphius.
Carl Ditters von Dittersdorf (1739 - 1799) komponierte sechs Symphonien nach Ovids Metamorphosen.
Der britische Komponist Benjamin Britten komponierte im Jahr 1951 die Sechs Metamorphosen nach Ovid für Oboe-Solo.
Achim Freyer: Die Metamorphosen des Ovid oder Die Bewegung von den Rändern zur Mitte hin und umgekehrt, Wiener Burgtheater, 1987
Der österreichische Schriftsteller Christoph Ransmayr veröffentlichte 1988 den Roman Die letzte Welt, in dem er Motive aus den Metamorphosen verarbeitete.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Metamorphosen_%28Ovid%29

Siehe auch: http://moreaus-insel.blogspot.com/2010/03/blog-post_28.html
http://moreaus-insel.blogspot.com/2010/02/neuverfilmung-wolfman.html

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