Sonntag, 19. September 2010

Hermaphroditismus

Hermaphroditismus ( gr. von Hermes und Aphrodite) oder Zwittrigkeit bzw. Zwittertum bezeichnet in der Biologie das Vorkommen von doppelgeschlechtlichen Individuen, also Individuen mit männlicher und weiblicher Geschlechtsausprägung und die sowohl männliche als auch weibliche Keimzellen ausbilden, bei einer Art. Bei (meist unvollständig) doppelgeschlechtlichen Individuen von Arten, bei denen die Getrenntgeschlechtlichkeit der Regelfall ist, spricht man dagegen von Pseudohermaphroditismus oder Intersexualität, wobei letzterer Begriff heute vornehmlich beim Menschen verwendet wird. Die Individuen selbst werden als Hermaphroditen oder Zwitter bezeichnet.

Hermaphroditismus in der Humanmedizin

In der Medizin ist Hermaphroditismus eine heute wenig gebräuchliche Bezeichnung für Menschen mit nicht eindeutigen körperlichen Geschlechtsmerkmalen. Die systematische und korrekte Bezeichnung ist Intersexualität, obwohl auch heute einige Betroffene die Bezeichnung Hermaphrodit vorziehen.

In der Regel ist bei Intersexualität das Geschlechtsorgan ungewöhnlich verformt, u.a. eine Klitoris vergrößert, selten ist die Bestimmung des Geschlechts visuell unmöglich. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde dies bald nach der Geburt operativ korrigiert und damit ein geschlechtstypisches Aussehen hergestellt; mittlerweile ist diese Praxis umstritten.


Pseudohermaphroditismus

Unter dem Begriff Pseudohermaphroditismus versteht man Zustände, bei denen das chromosomale Geschlecht und das gonadale Geschlecht (die inneren Geschlechtsorgane) nicht mit dem Aussehen der Genitalien (dem genitalen Geschlecht), sowie den sekundären Geschlechtsmerkmalen übereinstimmen. Man spricht auch häufig von Androgynität. Klinisch kommt es zum Auftreten eines virilisierten weiblichen oder eines mangelhaft virilisierten männlichen Genitals.

Es gibt zwei Arten des Pseudohermaphroditismus: masculinus (männlich) und femininus (weiblich). Beim männlichen Pseudohermaphroditismus ist das gonadale Geschlecht männlich, das äußere Erscheinungsbild aber weiblich (Ursache z. B. Komplette Androgenresistenz), während es beim weiblichen Pseudohermaphroditismus umgekehrt ist (Ursache z. B. Adrenogenitales Syndrom).

Psychischer Hermaphroditismus

Als psychischer Hermaphroditismus bezeichnet man Menschen, die sich nicht ausschließlich mit einem der beiden Geschlechter identifizieren können, sondern nur mit beiden zugleich (siehe auch Drittes Geschlecht).

Etymologie und Wortgeschichte

Das Wort Hermaphrodit („zweigeschlechtliches Wesen“) leitet sich von Hermaphroditos ab, einer Figur aus der griechischen Mythologie. Ovid beschrieb in seinen Metamorphosen, wie aus dem Sohn Aphrodites und Hermes' durch die feste Umarmung der verliebten Nymphe Salmakis ein zweigeschlechtliches Wesen entstand, und deutet dies als Ätiologie der Zwitterbildung.

Im Englischen sind im 18. Jahrhundert als korrumpierte Formen von engl. hermaphrodite auch mophrodite und (durch Metathesis) morphodite entstanden, wovon die letztere Form auch heute noch besonders in Umgangssprache und Slang gebräuchlich ist zur Bezeichnung einer zweigeschlechtlichen Person, einer Person mit unbestimmter Geschlechtszugehörigkeit oder eines Homosexuellen. In deutschen Übersetzungen aus dem Englischen wird morphodite mit Morphodit wiedergegeben, das im Deutschen ansonsten aber nicht gebräuchlich ist.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hermaphroditismus

Bildquelle: http://www.sexwoerterbuch.info/hermaphrodit.html

Hermaphroditos

Hermaphroditos (griechisch Ἑρμαφρόδιτος) ist eine Gestalt der Griechischen Mythologie, die sowohl männliche als auch weibliche körperliche Merkmale aufweist. Ursprünglich war er eine besonders in Zypern als Gottheit verehrte männliche Form der Aphrodite, die Aphroditos genannt wurde. Die Namensform Hermaphroditos geht auf die Darstellung der Aphrodite als Herme zurück und bedeutet zuerst nur „Herme des Aphroditos“, in der Literatur ist diese Namensform erstmals bei Theophrastos belegt.



Hermaphroditos wird in der weiteren mythologischen Ausdeutung zur eigenständigen Figur entwickelt. Bei späteren Autoren ist er ein Jüngling, den Aphrodite dem Hermes geboren hatte. Durch Wirken der Götter wird sein Körper mit dem der Nymphe Salmakis verschmolzen, wodurch er zum Zwitter wird. Die einzig vollständig erhaltene mythologische Überlieferung des Hermaphroditos findet sich bei Ovid.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hermaphroditos


Der hermetische Androgyn


Bildquelle: http://www.wilhelmkruecken.de/VIVIANUS/73Aviv01.htm

Bildquelle: http://www.solveetcoagula.de/media/hermes.jpg

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