Mimikry
Als Mimikry wird in der Biologie die Ähnlichkeit von Tieren einer bestimmten Art mit denen einer zweiten Art bezeichnet, so dass Tiere einer dritten Art die beiden anderen Arten nicht sicher voneinander unterscheiden können und miteinander verwechseln. Diese Form der Tarnung entstand im Verlauf der Stammesgeschichte, indem die eine Art der anderen Art immer ähnlicher wurde („Vorbild“ und „Nachahmer“). Die Bezeichnung Mimikry wird auch für bestimmte Anpassungen verwendet, die zu einer auffälligen Ähnlichkeit von Pflanzen und Tieren führten; von einigen Forschern wird die Bezeichnung Mimikry auf die Batessche Mimikry beschränkt.
Bildquelle: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Wandelndesblatt-01.jpg
Die Bezeichnung Mimikry ist nachgebildet zu engl. mimicry, was abgeleitet ist von to mimic: „nachahmen, mimen“ + Suffix -ry (entsprechend dt. "-erei") und entlehnt aus griech. μίμος (mímos): „Nachahmer, Imitator“.
Prinzip: Signalfälschung
Durch Mimikry bewirkt die nachahmende Art die Täuschung eines Signalempfängers (des Individuums der dritten Art) durch ein nachgeahmtes − gleichsam „gefälschtes“ − Signal, das für den Signalempfänger eine bestimmte Bedeutung hat. Diese im Verlauf der Stammesgeschichte entstandene Analogie der Signale hat vermutlich den biologischen Zweck, die Überlebenschancen der Individuen der nachahmenden Art zu erhöhen.
Nicht immer ist eine klare Abgrenzung zwischen Mimikry und Mimese möglich; ein Beispiel hierfür ist die afrikanische „Teufelsblume“ (Idolomantis diabolicum), eine Fangschrecke, die aufgrund ihres verbreiterten Vorderleibs und der blattartigen Anhänge ihrer Vorderbeine einer Blüte ähnelt. Während viele Insektenarten diese „Blüte“ nur als Ruheplatz nutzen (Mimese) und gefressen werden, werden andere Arten von diesem vermeintlichen Futterplatz angelockt (Peckhamsche Mimikry) und gefressen. Dieses Beispiel macht zugleich deutlich, dass der Empfänger des nachgeahmten Signals (die Interpretation des Signals durch den Empfänger) entscheidend ist für die Einordnung eines Phänomens als Mimikry.
Bildquelle: http://media.kunst-fuer-alle.de/img/37/m/37_10460~gelege-auf-baumrinde,-mimikry,-tarnung.jpg
Batessche Mimikry
Die Batessche Mimikry ist die bekannteste Form der Mimikry. Sie wurde 1862 von Henry Walter Bates in den Transactions der Linnean Society zu London erstmals wissenschaftlich beschrieben, nachdem er zwischen 1849 und 1860 in den brasilianischen Urwäldern im Amazonasgebiet umhergestreift war und dort u.a. die Schmetterlingsarten erforscht hatte. Bates bezeichnete die Nachahmung eines wehrhaften oder ungenießbaren Tieres durch harmlose Tiere zur Täuschung von Feinden als Mimikry. Inzwischen ist bekannt, dass es sich hierbei um einen Spezialfall der Schutzmimikry handelt, die den Namen des Entdeckers erhielt.
Bates war sich der weit reichenden evolutionsbiologischen Konsequenzen seiner Entdeckung wohl bewusst, denn er schrieb bereits 1862:
“The process by which a mimetic analogy is brought about in nature is a problem which involves that of the origin of all species and all adaptations”
„Der Prozess, durch den die mimetische Analogie in der Natur hervorgerufen wird, ist ein Problem, das verknüpft ist mit dem Entstehen aller Arten und aller Anpassungen.“
– Henry Walter Bates
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Mimikry
Bildquelle: http://de.mongabay.com/rainforests/0306.htm
Hauptmann von Köpenick
Friedrich Wilhelm Voigt (* 13. Februar 1849 in Tilsit; † 3. Januar 1922 in Luxemburg) war ein aus Ostpreußen stammender Schuhmacher. Bekannt wurde er als der Hauptmann von Köpenick durch seinen spektakulären Überfall auf das Rathaus von Köpenick bei Berlin, in das er am 16. Oktober 1906 als Hauptmann verkleidet mit einem Trupp gutgläubiger Soldaten eindrang, den Bürgermeister verhaftete und die Stadtkasse raubte.
Dieses Ereignis, das auf großes öffentliches Interesse stieß und als die Köpenickiade sprichwörtlich in die deutsche Sprache einging, wurde häufig künstlerisch verarbeitet. Besonders bekannt geworden ist die dramatische Umsetzung durch Carl Zuckmayer in seiner Tragikomödie Der Hauptmann von Köpenick.
Der historische Wilhelm Voigt
Die Köpenickiade
Für seinen Coup hatte sich Voigt aus bei verschiedenen Trödlern erworbenen Teilen die Uniform eines Hauptmanns des preußischen 1. Garde-Regiments zu Fuß zusammengestellt. In dieser Verkleidung hielt er am 16. Oktober 1906 in einer ruhigen Gegend im Westen Berlins mittags zur Zeit des Wachwechsels auf der Straße zwei Trupps mit Gardesoldaten an, unterstellte zehn Mann unter Hinweis auf eine nicht existierende Kabinettsorder „auf allerhöchsten Befehl“ seinem Kommando und fuhr mit ihnen in der Berliner Stadtbahn nach Köpenick, da es ihm, wie er den Soldaten erklärte, nicht möglich gewesen sei, „Kraftwagen zu requirieren“. Bei einem Zwischenhalt gab er den Männern Bier aus. Nach der Ankunft in Köpenick übergab er jedem Soldaten eine Mark und ließ sie auf dem Bahnhof zu Mittag essen. Anschließend erklärte er ihnen, er werde „den Bürgermeister und vielleicht noch andere Herren verhaften“.
Bildquelle: http://www.aref.de/kalenderblatt/mehr/hauptmann-von-koepenick_hintergrund.htm
Sie marschierten dann zum Rathaus der damals noch selbstständigen Stadt Köpenick. Mit seiner Truppe besetzte Voigt das Gebäude, ließ alle Ausgänge abriegeln und untersagte den Beamten und Besuchern im Hause „jeglichen Verkehr auf den Fluren“. Sodann verhaftete er „im Namen Seiner Majestät“ Oberstadtsekretär Rosenkranz und Bürgermeister Georg Langerhans wegen angeblich „unregelmäßiger Abrechnung bei Kanalarbeiten“, ließ sie in ihren Dienstzimmern festsetzen und bewachen. Den anwesenden Beamten der Gendarmerie gab er den Befehl, die Umgebung abzusperren und für „Ruhe und Ordnung“ zu sorgen, wobei er sich „zur besseren Orientierung“ sogar eigens einen Gendarmen abstellen ließ. Den Kassenrendanten von Wiltburg wies er an, einen Rechnungsabschluss zu machen und erklärte ihm, den Bestand der Stadtkasse beschlagnahmen zu müssen. Nachdem das Geld, das in Teilen beim örtlichen Postamt abgehoben und herbeigeholt werden musste, abgezählt war, ließ er sich Beutel bringen, in die er es mit Hilfe des Rendanten, der die Beutel hielt und anschließend versiegelte, einfüllte. Der ‚beschlagnahmte‘ Barbestand belief sich auf 3557,45 Mark (wobei 1,67 Mark zum Sollbestand des Kassenbuches fehlten).[1] Eine vom Rendanten erbetene Quittung unterschrieb Voigt mit dem Nachnamen seines letzten Gefängnisdirektors („von Malzahn“) und dem Zusatz „H.i.1.G.R.“ (Hauptmann im ersten Garde-Regiment).
Schließlich ließ der falsche Hauptmann Langerhans und von Wiltburg in gemieteten Droschken unter militärischer Bewachung zur Neuen Wache nach Berlin bringen, nachdem er ihnen zuvor das Ehrenwort abgenommen hatte, keinen Fluchtversuch zu unternehmen. Presseberichten zufolge war es ihm zuvor auch gelungen, das Köpenicker Postamt für Telefonate nach Berlin eine Stunde lang sperren zu lassen. Erst nach dem Abtransport der Gefangenen konnten einige Stadtverordnete das Landratsamt telegrafisch in Kenntnis setzen.
Nach Beendigung seiner Aktion gab der Hauptmann von Köpenick seiner Truppe den Befehl, das Rathaus noch eine halbe Stunde besetzt zu halten. Er selbst begab sich unter den Augen einer neugierigen Menschenmenge zurück zum Bahnhof. Im Bahnhofsrestaurant ließ er sich nach Zeitungsberichten „ein Glas Helles kredenzen, das er in einem Zuge leerte“, und verschwand mit der nächsten Bahn in Richtung Berlin. Kurz darauf beschaffte er sich bei einem Herrenausstatter zivile Kleidung. Zehn Tage später wurde er beim Frühstück verhaftet, nachdem ein ehemaliger Zellengenosse, der von Voigts Plänen wusste, der Polizei in Erwartung der hohen Belohnung einen Tipp gegeben hatte. Vom Landgericht II in Berlin „wegen unbefugten Tragens einer Uniform, Vergehens gegen die öffentliche Ordnung, Freiheitsberaubung, Betruges und schwerer Urkundenfälschung“ zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, wurde er von Kaiser Wilhelm II. begnadigt und am 16. August 1908 vorzeitig aus der Haftanstalt Tegel entlassen.
Über das Motiv des Überfalls gibt es widersprüchliche Angaben. Während Voigt selbst vor Gericht, in seiner Autobiografie und auch bei seinen späteren Auftritten stets behauptete, er habe das Geld nur verwahren und eigentlich einen Auslandspass erbeuten wollen, vermutet sein Biograf Winfried Löschburg, tatsächlich sei es Voigt um zwei Millionen Mark gegangen, von denen er gehört hatte, dass sie im Köpenicker Rathaus im Panzerschrank lägen. Pässe wurden nicht im Rathaus Köpenick, sondern auf dem Landratsamt des Kreises Teltow in Berlin ausgestellt. Dies wäre Voigt, hätte er es tatsächlich allein auf einen Pass abgesehen gehabt, angesichts seiner sorgfältigen Recherchen und Tatvorbereitungen sicherlich nicht entgangen. Für eine Bereicherungsabsicht spricht auch der Umstand, dass Voigt während der Rathausbesetzung nichts unternahm, was auf eine Suche nach Pässen hindeutet, während „sein ganzes planmäßiges Verhalten den Kassenbeamten gegenüber“ (vgl. Urteilsbegründung vom 1. Dezember 1906) klare Züge eines absichtsvoll geplanten Vorgehens trägt. Tatsächlich hatte er die Art und Weise seines Vorgehens auch bereits während seines letzten Gefängnisaufenthaltes geplant und seinem Zellengenossen Kallenberg davon berichtet, während sein illegaler Aufenthaltsstatus, den er nach seinen Angaben mithilfe eines gefälschten Passes zu beenden gedachte, erst kurz vor der Tat entstanden war. Entsprechend hielt auch das (insgesamt „auffallend wohlwollende“)[3] Königliche Landgericht die Behauptung Voigts, er habe es ursprünglich nur auf ein Passformular abgesehen, für „gänzlich unglaubwürdig“. Als strafmildernden Umstand ließ das Gericht hingegen gelten, dass er „nach Verbüßung seiner letzten Strafe ernst und – soweit es an ihm lag – erfolgreich bemüht gewesen ist, sich seinen Lebensunterhalt ehrlich zu erwerben, und auf dem besten Wege war, ein nützliches Mitglied der bürgerlichen Gesellschaft zu werden, daß aber dieses Bemühen ohne seine Schuld vereitelt und er wieder auf den Weg des Verbrechens gedrängt worden ist.“ Insoweit erkennt auch das Gericht an, dass Voigts Tat entscheidend durch seine aussichtslose Lage als vorbestrafter Straftäter veranlasst war, der nach den damaligen Regeln der Polizeiaufsicht nicht auf einen gesicherten Aufenthaltsstatus hoffen konnte.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptmann_von_K%C3%B6penick
Zauberkunst
Die Zauberkunst (auch: Zaubern, Zauberei, Magie) ist die Kunst, durch Tricks unterhaltsam Illusionen entstehen zu lassen.
Bildquelle: http://www.allposters.de/-sp/David-Copperfield-Poster_i1220731_.htm
Allgemeines
Um eine Illusion zu erreichen, gelangen eine Vielzahl unterschiedlicher Techniken zur Anwendung: Psychologie, Ausnutzung von Wahrnehmungslücken, Kunstgriffe, optische Täuschungen, trickreiche Apparaturen, Ausnutzung gemeinhin unbekannter physikalischer Zusammenhänge und mathematischer Gesetze.
Zauberkunst dient zur Unterhaltung eines Publikums, das die benutzten Fertigkeiten nicht kennt. Die Zuschauer wissen, dass die gezeigten Effekte durch Anwendungen von Tricks erreicht werden. Sie setzen sich entweder gerne dem Reiz aus, sich vom Zauberkünstler verzaubern zu lassen oder haben Spaß daran, über seine Methoden zu rätseln. Der Reiz einer Darbietung liegt neben der Faszination über eine Illusion vor allem in der Inszenierung und deren Unterhaltungswert.
Mitgliedschaften in entsprechenden Vereinen sind mit dem Ehrenkodex verbunden, Trickgeheimnisse zu wahren. Als zulässig wird angesehen, Tricks denen gegenüber zu offenbaren, die selbst aktive Zauberkünstler werden möchten. Hierzu gibt es zahlreiche Bücher und Zeitschriften, in denen sich ernsthaft Interessierte informieren können.
Bildquelle: http://www.wikio.de/article/91663021
Geschichte
Von Zauberkunst spricht man erst seit dem 18. Jahrhundert. Die Kunst des Taschenspiels, benannt nach der Gauklertasche zur Aufbewahrung der Requisiten, wurde bereits auf hellenistischen Marktplätzen beobachtet. Viele spätere Zaubertricks haben einen kriminellen Ursprung wie Falschspiel, Taschendiebstahl, Vortäuschung spiritistischer Phänomene oder Fakirtricks. Erste Beschreibungen von Zauberkunststücken mit Spielkarten zu Unterhaltungszwecken, datieren auf 1593, fanden jedoch keine Verbreitung. Das erste bekannte Buch, in dem konkrete Zauberkunststücke professioneller Gaukler beschrieben werden, war 1584 The Discoverie of Witchcraft von Reginald Scot und diente der Volksaufklärung, da in allem, was man nicht verstand, Teufelswerk erblickt wurde. Ein erstes Anleitungsbuch für Taschenspielertricks mit dem Titel Hocus Pocus Iunior. The Anatomie of Legerdemain erschien 1634 in London. In den letzten Jahrhunderten entwickelte sich die Zauberkunst zu einer spielerischen Unterhaltungsform eigener Art, die sich nur ausnahmsweise in die Nähe magischer Phänomene begibt (Mentalmagie). Die Geschichte der Zauberkunst wurde naturgemäß von den einzelnen Zauberkünstlern geprägt. Eines der ältesten Etablissements, das sich bereits seit 1881 der Herstellung von Zauberzubehör und -geräten widmet und auch Unterricht für Kinder und Erwachsene anbietet, ist das Haus El Rei De La Magia in Barcelona.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Zauberkunst
Bildquelle: http://demotivate.me/media/demotivational-posters-ninja-convention
Sonntag, 17. April 2011
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