Sonntag, 8. Mai 2011

Tiere und Musik

Klassische Musik beruhigt den Dackel
Autor: Michael Miersch|18.11.2008

Hunde stimmen gern ein, wenn die Kirchenglocken bimmeln oder Jäger ins Horn blasen. Heavy Metal dagegen macht die Hunde nervös. Weil klassische Melodien auch Menschen milde stimmen sollen, werden in München, Hamburg und Berlin einige U-Bahnhöfe damit berieselt. Der Erfolg ist nicht ganz der gleiche.

Haustierbesitzer wussten schon immer, dass Musik ihre Vierbeiner nicht kalt lässt. „Meine Hündin sitzt vor dem Lautsprecher und lauscht.“ „Unser Hauskaninchen ist viel munterer geworden.“ So steht es in Dankesbriefe an die Hersteller von CDs für Tiere.

Bei „Wetten dass“ bewies einst der Hornist Werner Kohlbecker, dass auch Kühe Musik mögen. Und hat nicht schon Orpheus die wilden Bestien mit seiner Lyra gezähmt? Jetzt wurde die Neigung mancher Tiere zu schönen Klängen wissenschaftlich untermauert.

Deborah Wells spielte Zoo-Elefanten Musik vor und bewirkte damit, dass die Tiere weniger Bewegungsstereotypien zeigten. Die Psychologin von der Queen’s University Belfast überwachte die Elefanten 15 Tage lang. Ein Drittel der Zeit wurden sie mit Mozart, Händel und Beethoven beschallt. An diesen Tagen ging das monotone Kopfwackeln und andere Anzeichen motorischer Unruhe deutlich zurück.

Deborah Wells hatte ähnliche Versuche bereits mit Hunden unternommen. Auch sie reagierten auf Klassik entspannt. Bei Heavy Metal jedoch fingen sie an, nervös zu bellen. Popmusik bewirkte keine Verhaltensänderung. Musik wird auch von manchen Milchbauern eingesetzt um die Leistung ihrer Kühe zu steigern. Allerdings schwanken die Angaben über den Effekt sehr stark. Auch fürs Milchvieh gilt: Klassik streichelt die Tierseele, allerdings nicht bei allen Arten. Versuche des Hornisten Kohlbecker mit Hühnern blieben erfolglos.

Weil klassische Melodien auch Menschen milde stimmen sollen, werden in München, Hamburg und Berlin einige U-Bahnhöfe damit berieselt. Allerdings sprechen die zahlreichen Gewalttaten gegen die erhoffte Wirkung. Nicht alles, was im Tierversuch klappt, hilft auch Menschen. Oder liegt es daran, dass die Belfaster Elefanten alte Damen waren, die U-Bahn-Schläger jedoch junge Männer?

Quelle: http://www.welt.de/wissenschaft/tierwelt/article2744827/Klassische-Musik-beruhigt-den-Dackel.html

Bildquelle: http://www.store4dogs.at/blog/

Der Karneval der Tiere (Le carnaval des animaux)

Der Karneval der Tiere (Le carnaval des animaux) ist eine musikalische Suite für Kammerorchester von dem französischen Komponisten Camille Saint-Saëns. Das Werk, ohne Opuszahl, hat vierzehn kleine Sätze und dauert 22 - 25 Minuten. Zu Lebzeiten hat der Komponist es nicht zur Veröffentlichung freigegeben; heute ist es eines seiner bekanntesten Werke.

Den "Karneval der Tiere“, mit dem Untertitel „Grande fantaisie zoologique“, komponierte Camille Saint-Saëns im Januar 1886 in einem kleinen österreichischen Dorf. Hier verarbeitete er in nur wenigen Tagen frühe Skizzen zum Carnaval, die aus einer Zeit stammten, als er noch als
Klassische Musik beruhigt den Dackel
Autor: Michael Miersch| 18.11.2008

Klavierlehrer tätig war (1861/65). Die Gelegenheit, das Werk jetzt niederzuschreiben, war ein Konzert, das der damals bekannte Cellist Charles Lebouc alljährlich am Fastnachtsdienstag gab. Am 9. März 1886 wurde der „Karneval der Tiere“, mit Camille Saint-Saëns und Louis Diémer als Pianisten, uraufgeführt.

Das Werk für Kammerorchester mochte er aber dann doch nicht veröffentlichen, fürchtete er doch um seinen Ruf. Denn abgesehen davon, dass er in den Stücken allerlei Tierrufe durch die Instrumente imitierte, hatte er zudem mehrere seiner Berufskollegen (Jacques Offenbach bei den „Schildkröten“ und Berlioz beim „Elefant(en)“) veralbert. Auch Rossini bleibt nicht verschont, indem eine seiner Arien unter den Fossilien parodiert erscheint. Die Komponisten waren zwar zu dem Zeitpunkt schon tot und hätten es ihm nicht verübeln können, gleichwohl mochte Saint-Saëns niemanden und demnach auch deren Bewunderer nicht verärgern. So erschien das Werk bei seinem Verleger Jacques Durand erst nach seinem Tode (16. Dezember 1921), und die erste postume Wiederaufführung des Werkes erfolgte zur Karnevalszeit am 25. Februar 1922 unter der Leitung von Gabriel Pierné in Paris.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Karneval_der_Tiere

Hörbeispiel:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7f/Camille_Saint-Sa%C3%ABns_-_The_Carnival_of_the_Animals.ogg


Doch nicht nur Orpheus wehrte sich mit Musik gegen Tierangriffe:

Harfeschlagend soll der Wikingerfürst Ragnarr Loðbrók (9. Jh.) gestorben sein, nachdem ihn der englische König Ella in eine Schlangengrube geworfen hatte, und ebenso der Burgundenkönig Gunnarr (Gunther), der von seinem Schwager Atli (Etzel) Schlangen vorgeworfen wurde, um ihn zur Preisgabe eines Schatzes zu bringen.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schlangengrube

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