Südkoreas gefallener Forscherstar Hwang Woo Suk gibt nicht auf: Er will ein Mammut klonen. Die notwendigen Gewebeproben wollte er sich zuerst von der russischen Mafia besorgen lassen - und wurde ertappt. Jetzt könnte es auf offiziellem Weg glücken.
Seoul - Der Kreis der Wissenschaftler, die ein Klon-Mammut erschaffen wollen, wächst. Der einst als Fälscher entlarvte Forscher Hwang Woo Suk aus Südkorea unterzeichnete am Dienstag in Seoul ein Abkommen mit einem Vertreter der Nordöstlichen Föderalen Universität in der russischen Teilrepublik Jakutien über die Zusammenarbeit bei dem ehrgeizigen Projekt.
Möglichst bald sollten Gewebeproben aus Überresten eines Exemplars der vor rund 10.000 Jahren ausgestorbenen Elefantenart von Russland nach Südkorea gebracht werden, wie ein Sprecher der von Hwang geleiteten Sooam Biotech Research Foundation in Seoul mitteilte. Man sei zuversichtlich, dass die russische Regierung die Ausfuhr entsprechender Gewebeproben nach Südkorea in den nächsten Monaten genehmigen werde.
Es ist nicht Hwangs erster Versuch, an Mammutgewebe zu kommen, um die Urzeittiere zu klonen. Wie im Prozess gegen ihn im Jahr 2006 herauskam, hatte er Teile seiner Fördergelder an die russische Mafia weitergeleitet, damit diese die Gewebeproben beschafft. Hwang wurde von einem Gericht wegen Veruntreuung von Forschungsgeldern und illegaler Beschaffung von Eizellen verurteilt.
Bei dem nun geplanten Projekt wollen die Forscher Zellkerne aus dem Mammut-Gewebe in Eizellen eines indischen Elefanten einsetzen. Diese Eizellen sollen dann einer Elefantenkuh eingepflanzt werden, damit sie den Embryo austrägt. Im Gegenzug für das Mammutgewebe will Sooam sein Technologie-Knowhow mit der russischen Universität teilen.
Im Januar 2011 hatten japanische Forscher erklärt, dass es bereits Vorbereitungen zur Erschaffung eines Klon-Mammuts gebe. Auch andere Forscher hatten vor Jahren ähnliche Ankündigungen gemacht. Als 2008 das Erbgut des Mammuts zu großen Teilen entziffert worden war, hatte das Fachblatt "Nature" die Chance auf ein Klon-Mammut als äußerst gering eingeschätzt. Das Erbmaterial sei zu stark zerstört.
Hwang war international in die Schlagzeilen geraten, als sich zwei seiner zuvor gefeierten Studien zu embryonalen Stammzellen als Fälschungen entpuppten. Als echt erwies sich dagegen der Klon-Hund "Snuppy", den Hwang im August 2005 vorstellte. Im vergangenen Oktober präsentierte Hwang acht Kojoten, die er nach eigenen Angaben ebenfalls geklont hatte.
wbr/dpa
Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,821107,00.html
Siehe auch:
moreaus-insel.blogspot.com/2012/02/ausgestorbenes-wollmammut-angeblich-in.html
Vielen Dank an Ben Void für den Hinweis!
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