24. November 2011 15.20 Uhr, B.Z.
Anthropologen glauben: Diese ungewöhnliche Mumie stammt von einem anderen Stern.
Im peruanischen Cusco sorgt eine mysteriöse Mumie für Aufsehen. Bislang wurden Schädel und Knochen für die sterblichen Überreste eines Kindes gehalten. Ein Forscherteam glaubt jetzt, dass es sich um das Skelett eines Aliens handelt.
„Bei dem Fund handelt es sich zweifelsfrei um einen Außerirdischen“, meint zumindest Museumsdirektor Renato Dávila Riquelme über sein ungewöhnlichstes Ausstellungsstück, das in den Hoch-Anden, nahe einer antiken Inka-Siedlung entdeckt wurde: Der Körper der Mumie ist gerade einmal 50 Zentimeter groß, genauso groß wie ihr ungewöhnlich langer dreieckiger Kopf mit zwei überdimensionalen Augenhöhlen.
Warten auf die DNA-Analyse
„Wären das menschliche Überreste, so müssten sie zu einem Kleinkind gehören. Darauf deutet die noch deutlich offene große Fontanelle auf der Schädeldecke hin“, wird Anthropologe Riquelme zitiert. Gegen die Kleinkind-Theorie sprechen aber die voll entwickelten Backenzähne der Mumie, die erst ab dem sechsten Lebensjahr zu wachsen anfangen.
Bildquelle: http://blog.zap2it.com/pop2it/peru-mummy-alien-skull.jpg
Haben wir es deshalb mit einem Wesen von einem anderen Stern zu tun? Das soll jetzt eine DNA-Analyse klären. Eine ganz harmlose Erklärung für die Größe und den deformierten Schädel könnte die bei den Inkas und vielen anderen frühen Kulturen praktizierte Tradition der künstlich herbeigeführten Schädeldeformation liefern. Hierbei wurden Säuglingen die noch weichen Schädel mithilfe von Brettern und Bandagen in bestimmte Formen gebracht.
Damals eine absolute Ehre und keine Folter. Ein deformierter Kopf galt nämlich vor allem bei den Inkas als schön und adelig – und keineswegs als außerirdisch.
Quelle: http://www.bz-berlin.de/aktuell/welt/mysterioeses-peru-alien-in-den-anden-entdeckt-article1326362.html
Absichtliche Schädeldeformation als Schönheitsideal
Einige Völker, wie beispielsweise die Mangbetu im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo, deformierten früher absichtlich ihren Säuglingen mit Brettern und Bandagen die Schädel, was damals vermutlich als Schönheitsideal galt. Bei einer Schädeldeformation (in der Völkerkunde auch Kopfdeformation) wurde der Hinterkopf abgeflacht, verlängert oder die Stirn abgeflacht. Der Ursprung dieses Brauches ist unbekannt. Schädeldeformationen sind in Europa, Asien, Afrika und Amerika bekannt. Die ältesten Deformationen sind an Neanderthalerschädeln in Shanidar (43.000 v. Chr.) zu beobachten.[1] Der griechische Arzt Hippokrates berichtet im 5. Jahrhundert v. Chr. von dem Volk der Megakephaloi, das seinen Kindern nach der Geburt erst mit der Hand und später mit Bandagen den Kopf deformiert. Schädelverformungen gibt es auch auf Kreta. In der Völkerwanderungszeit brachten die Hunnen den Brauch aus den asiatischen Steppen mit, und er ist im 5. und 6. Jahrhundert gelegentlich an Grabfunden der von den Hunnen unterworfenen oder beeinflussten Völker wie den Alamannen, Thüringern und Burgundern nachweisbar. Dabei wurde der Kopf mit fest geschnürten Bandagen vom Kindesalter an in eine längliche Form gebracht. Oft hatte die Schädeldeformation eine soziale Bedeutung und war der Oberschicht vorbehalten.
In Asien gab es Kopfdeformationen in Südasien (besonders Indien) und in Kleinasien. Angeblich soll die Familie von Echnaton deformierte Schädel gehabt haben, was aber in der Fachwelt umstritten ist. Besonders viele deformierte Schädel fand man in Mittel- und Südamerika in Gräbern der Maya, der Inka oder anderer Andenvölker. Ein deformierter Kopf galt damals vermutlich als schön und adelig. Auch einige nordamerikanische Indianerstämme deformierten die Schädel ihrer Kinder.
Der französische Arzt Delisle berichtet Ende des 19. Jahrhunderts von Schädelverformungen in den französischen Departements Haute-Garonne und Seine-Maritime. Seinen Schätzungen zufolge besaßen 15 Prozent der Männer und 10 Prozent der Frauen verformte Schädel.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4deldeformation
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