Sonntag, 25. Juli 2010

Gen-Ziegen produzieren Proteine der stahlharten Spinnfäden

Biosteel soll Werkstoffindustrie revolutionieren

Quebec (pte/21.08.2000/17:33) - Das kanadische Biotechnologieunternehmen Nexia http://www.nexiabiotech.com hat die Schaffung der ersten Gen-Ziegen, die das Protein der Spinnweben in ihrer Milch produzieren sollen, für sich beansprucht. Der Spinnfaden ist stärker und flexibler als Stahl und bietet eine Alternative zu herkömmlichen Kohlenstoff-Fasern.

Bis jetzt war es unmöglich, Spinnfaden industriell herzustellen. Anders als Seidenraupen sind Spinnen zu unsozial, um in Farmen gehalten zu werden. Nexia steht laut eigenen Angaben ganz knapp vor der Herstellung der begehrten Fasern.

Mit ähnlichen Techniken wie die Schöpfer Dollys haben die Wissenschaftler Ziegen mit Spinnengenen geschaffen. Wenn sich die beiden kleinen Ziegen Webster und Pete paaren, sollen sie Tiere zeugen, deren Milch das Protein der Spinnweben enthält. Diese Milch wird die Basis für die Herstellung des so genannten Biosteel sein.

Natürlich vorkommender Spinnfaden ist als die stärkste natürlich vorkommende Faser bekannt. Seine Zerreißfestigkeit ist höher als bei Stahl und er ist 25 Prozent leichter als synthetische Polymere. Diese Eigenschaften sollen Biosteel ideal für den Einsatz in der Luftfahrt, beim Rennsport und bei Schutzkleidung machen.

Ein weiterer Vorteil der neuen Faser ist ihre Kompatibilität mit dem menschlichen Körper. Das bedeutet, dass Biosteel für die Herstellung von künstlichen Sehnen, Bändern und Gliedern in Frage kommt. Zusätzlich sei der Einsatz bei der Wiederherstellung von Gewebe, Wundheilung und Augenchirurgie denkbar.

Costas Karatzas von Nexia erklärt, dass dieser Durchbruch dem Biosteel-Programm früher als mit herkömmlichen Verfahren klinische Tests ermöglichen wird. Die neue Technik funktioniere, da die Produktion der Milchproteine bei Säugetieren ähnlich abläuft wie die Herstellung der Fadenproteine bei den Spinnen.

Quelle: http://pressetext.com/news/000821043/gen-ziegen-produzieren-proteine-der-stahlharten-spinnfaeden/

Ziegen und Tierversuche
Transgene "BioSteel"-Ziegen: Die Spinnenziegen

Seide von Spinnen ist nicht nur superleicht und dünn, sondern auch stärker und dehnbarer als z.B. Stahl. Außerdem sind Spinnenfäden biokompatibel, also ein wertvolles Material für industrielle und medizinische Anwendungen. Allerdings lässt sich Seide von Spinnen nicht in größeren Mengen gewinnen, denn diese Tiere sind für Zuchtbedingungen im Unterschied etwa zu Seidenraupen nicht sozial genug oder einfach zu aggressiv.

Eine kanadische Firma (Nexia Biotechnologies mit Sitz in Quebec) will nun in geklonten transgenen Ziegen Spinnenseide in größeren Mengen herstellen - durch "BioSteel"-Ziegen: Webster und Peter sind einzigartige Ziegen, weil sie ein in ihrem Ergbut von 70.000 Genen auch ein Spinnenfadengen besitzen. Aus diesen beiden Ziegen soll schließlich eine große Ziegenherde entstehen. Um die Seide von Spinnen zu gewinnen, müssen also nur noch Ziegen gemolken werden. 2-15 Gramm der rekombinierten Proteine seien pro Liter in der "BioSteel"-Ziegenmilch zu finden und sollen wie folgt Einsatz kommen:

* für medizinische Anwendungen, z.B. für die Verschließung von Wunden, für Prothesen oder für die Herstellung von Gewebe

* das Protein, das noch nicht zu Fäden gesponnen ist, wird unter der Handelsmarke BioSilx direkt für die Kosmetik vermarktet, beispielsweise um die Haut zu stützen und elastischer zu machen

* BioSteel hingegen dient als Material auch zur Herstellung von Schutzkleidung und wird zusammen mit der kanadischen Luftwaffe entwickelt

* ansonsten wäre das Biomaterial noch für Flugzeuge oder Rennautos interessant

Quelle: TELEPOLIS

Nexia hat bereits 1998 eine transgene Ziege hergestellt, in deren Milch ein menschliches Protein enthalten war. Darauf folgten die weltweit ersten geklonten Schafe - mehr darüber auf der Schafseite.

Quelle: http://www.tierlobby.de/rubriken/Tiergarten/huftiere/ziege2.htm

Danke an den freundlichen Leser der mir diese Information zukommen ließ!

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