Donnerstag, 13. Mai 2010

Auszug aus "Menschen und Affen"

Hier nun ein Auszug aus dem Essay "Menschen und Affen" von Dr. Musallam (Franz Sättler). Enthalten ist dieses Essay im Buch "Macht und Erfolg - Jugend und Schönheit Band 3, Das Buch des Adonisten und der Adonistin - Menschenkenntnis" (ca. 1927). Bei dem erwähnten Professor Rohleder dürfte es sich Hermann Rohleder (1866 - 1934) handeln.

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...Der Leipziger Forscher Rohleder veröffentlichte im Jahre 1918 ein Buch über dieses Problem (Kreuzung von Mensch und Tier - Anmerkung von mir O.U.). Er bespricht darin vorerst die ungeheure Wichtigkeit, welche die Bastardierung zwischen Menschen und Affen für die Wissenschaft, insbesondere für die Abstammungs- und Vererbungslehre und für die Psychologie hätte. Dann setzt er die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen dem Menschen und den einzelnen Menschenaffen auseinander. Die Untersuchungen haben ergeben, daß dem Menschen am nächsten der Gorilla steht, dann der Schimpanse, der Orang-Utan, zuletzt der Gibbon. Für das Bastardierungsexperiment wäre trotzdem der Schimpanse vorzuziehen. Der Gorilla ist wegen seiner Wildheit schwer zu fangen und läßt sich kaum zähmen, und der Gibbon kommt wegen seiner Kleinheit nicht in Frage. Das Schimpansenweibchen aber hat - worauf es hier hauptsächlich mit ankommt, von allen Affenarten das menschenähnlichste Becken.

Das Experiment müßte nun, nach Rohleders Anregung, so durchgeführt werden, daß eine Anzahl ausgewachsener Schimpansenweibchen in Gefangenschaft gehalten werden. Zur bestimmten Zeit wird nun eines dieser Tiere nach dem anderen in eine leichte Narkose versetzt und in diesem Zustand durch Injektion männlichen Samens vom Menschen befruchtet. Das Ergebnis dieses Experimentes, schreibt Professor Rohleder, hätte die größte Bedeutung. Die Aufschlüsse, die es uns über die Stellung des Menschen bringen würde, lassen sich gar nicht absehen. Noch größer aber wäre seine Bedeutung für die Erforschung des menschlichen Verstandes, der menschlichen Begabung, Sprachbefähigung und moralische Veranlagung. "Ich wüßte", so schließt er seine Ausführungen, "kein zweites Experiment, das großartigere Lösungen liefern würde, kein zweites, das wichtiger zu sein scheint und das leichter und mit geringeren Kosten durchgeführt werden könnte."

Und dennoch, die Wissenschaft hat dazu geschwiegen. Das Buch Rohleders ist, wie gesagt, im Jahre 1918 erschienen und man ist darüber zur Tagesordnung übergegangen. Rohleder selbst plante die Durchführung des Experimentes, doch haben die letzten Jahre mit ihren wirtschaftlichen Ereignissen sie vereitelt. In La Orotava auf Teneriffa befand sich eine Affenstation, wo Schimpansen zu Intelligenzbeobachtungen längere Zeit hindurch gehalten wurden; nach Auflassung dieser Station wurden die Tiere nach Berlin überführt, aber hier scheint man es mit dem Bastardierungsversuch gar nicht eilig zu haben.

Wir sehen also die merkwürdige Tatsache, daß ein wissenschaftliches Experiment, dessen Gelingen die unerhörteste Bedeutung hätte, seit Jahr und Tag auf dem Papier steht, ohne daß unsere europäischen Gelehrten Miene machten, den Gedanken in die Tat umzusetzen. Wir sehen, daß die kühne Idee Rohleders in unserem so genannten "naturwissenschaftlichen" Jahrhundert unbeachtet und unausgeführt geblieben ist und sogar totgeschwiegen wurde. Warum? Wer die Vorurteile kennt, die hier in Betracht kommen, dem wird die Antwort nicht schwer fallen.

Sollte man sich von Berlin, Paris, London oder irgendeinem anderen Zentrum europäisch-wissenschaftlicher Bestrebungen aus aber dennoch demnächst einmal dazu entschließen, dann - ja dann kommt eben auch in diesem Falle die europäische Wissenschaft wieder einmal um eine Nasenlänge zu spät, denn inzwischen ist das Bastardierungsexperiment zwischen Menschen und Affen längst von den Eingeweihten des Bit Nur in Nuristan mit vollem Erfolg durchgeführt worden, zwar nicht mittels Injektionsspritze, sondern auf ganz natürlichem Wege, und nicht nur zwischen Affenweibchen und Menschenmännern, sondern auch umgekehrt zwischen Affenmännchen und menschlichen Frauen.

Und fragt man mich nun nach den Ergebnissen der Kreuzungsversuche in Nuristan, so kann ich hierüber an dieser Stelle nur angeben, daß in einem reservierten Teil des Landes bereits mehrere tausend solcher Bastarde leben, die, ganz gleichgültig ob sie väterlicher- oder mütterlicherseits von Affen abstammen, an Intelligenz doch dem Menschen näher stehen und in der Gesamtbevölkerung nicht einmal eine so verachtete Stellung einnehmen, wie zum Beispiel die Paria in Indien oder die Zigeuner in Europa. Ausführlichen über die Bani Maiman, wie sie dort genannt werden, zu berichten, behalte ich mir für einen meiner nächsten Romane, welchem ich meine eigene Beobachtung und Erlebnisse unter diesem Volke zugrunde legen werde.

Jedenfalls kann nach alledem die Darwinsche Entwicklungstheorie als erledigt gelten. Die Wahrheit ist, daß der Affe ein Mensch ist und daß, mit dem Goldenen Zeitalter, auch für ihn Erlösung näher rückt, die ihn auf seinen gebührenden Platz zurückführen wird, dessen er durch die Tücke des (Molchos) verlustigt geworden.

2 Kommentare:

  1. Interessant! Noch erstaunlicher finde ich das nahezu zeitgleiche Auftreten solcher und verwandter Forschungen. So soll es um diese Zeit auch einen Italienischen Forscher gegeben haben, der Hybridversuche durchführte und angeblich erfolgreich gewesen sein soll. Leider habe ich darüber nichts weiter herausfinden können. Man könnte glatt vermuten am 100sten Affen-Effekt wäre tatsächlich etwas dran: http://de.wikipedia.org/wiki/Hundertster_Affe

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