Donnerstag, 29. April 2010

Robben orientieren sich am Sternenhimmel

Nicht nur der Mensch kann die Sterne zur Orientierung nutzen. Auch Robben navigieren auf längeren Reisen fernab der Landmassen nach dem Sternenhimmel. Zu diesem Schluss kamen dänische und deutsche Wissenschaftler, nachdem sie Robben ein Planetarium bauten.

Nichts als Wasser, kein Land in Sicht und es ist dunkel. Wie schaffen es Robben sich unter diesen Bedingungen auf ihren Reisen zu orientieren? Diese Frage beschäftigte ein deutsch-dänisches Wissenschaftlerteam um Björn Mauk von der Universität in Odense. Seine Vermutung: Vielleicht nutzen Robben wie damals die Seefahrer den Sternenhimmel als Orientierungshilfe. Um das zu testen, bauten die Wissenschaftler zwei Robben eigens ein Planetarium mit Schwimmbecken. Die Robben folgten tatsächlich den funkelnden Sternen an der Decke. Ihre Ergebnisse stellen die Wissenschaftler im Fachmagazin "Animal Cognition" vor.

Mauk und seine Kollegen trainierten die beiden Versuchstiere darauf, in einer realgetreuen Abbildung des nördlichen Sternenhimmels einem bestimmten Stern zu folgen. Mit großer Genauigkeit orientierten sich die Robben an dem künstlichen Firmament, das die Forscher in ihren Tests nach dem Zufallsprinzip immer wieder anders ausrichteten. Die Wissenschaftler vermuten daher, dass sich Robben in freier Wildbahn auf ihren Wanderungen nachts ebenfalls an den Sternen orientieren.

Navigation wie die alten Seefahrer

Robben wären demnach die ersten Meeressäuger, bei denen diese Art der Orientierung bekannt ist. Bisher hatten Forscher bei nachts ziehenden Vögeln eine solche Navigation nach den Sternen beobachtet. Die Tiere erkennen dabei nicht etwa einzelne Sterne, sondern ermitteln anhand der Rotation der Himmelskörper um den Polarstern lediglich, wo es nach Norden geht.

Im Gegensatz dazu fanden die Robben sogar einen einzelnen, sich bewegenden Stern immer wieder - die Navigation könnte bei den Meeressäugern daher sogar noch weiter entwickelt sein als bei den Vögeln, spekulieren die Forscher. Die Fähigkeit, aus der Lage einzelner, sich bewegender Sterne auf die Richtung zu schließen, ist bei Tieren bisher nicht bekannt.

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Und was macht der ach so "intelligente" Mensch?

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